Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen im MDR-Sendestudio 10 min
Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck
10 min

Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen spricht über Fake-Shops und wie Sie die erkennen können. HIer hören Sie das komplette Interview.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 26.11.2024 15:10Uhr 09:44 min

https://www.mdr.de/mdr-thueringen/audio-fake-shops-verbraucherzentrale-thueringen-reichertz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Online-Betrug Wie man Fake-Shops im Internet erkennen kann

22. Dezember 2024, 05:00 Uhr

Die Ware wurde bezahlt, allerdings kommt sie nie zu Hause an: Wer im Internet shoppt, läuft Gefahr, auch einmal einem Fake-Shop auf den Leim zu gehen. Wie man sie erkennt und worauf man beim Onlineshopping achten sollte, erklären wir hier.

Fake-Shops spielen mit der Angst der Käufer, einmalige Angebote zu verpassen - nach dem Motto "Geiz ist geil". Wer ein Schnäppchen wittert, schaltet gerne unbewusst ein paar Kontrollmechanismen beim Kauf aus. Umso wichtiger ist es, Anzeichen zu erkennen, die auf eine Betrugsmasche hinweisen könnten.

Im Herbst und Winter häufen sich auch Angebote für Heizöl oder Brennholz. Wie jedes Jahr warnen Polizei und Verbraucherzentrale vor schwarzen Schafen. Internet-Auftritte sehen jedoch nicht selten täuschend echt aus. "Fake Shops für Heizöl und Brennstoffe sehen häufig professionell aus", erklärt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Fixpreise, die über mehrere Tage gelten, sollten ein Alarmsignal sein, da die Heizölpreise oft schwanken", rät die Polizei Heinsberg. "Die Betreiber fordern in der Regel 50 oder mehr Prozent des Kaufbetrages im Voraus zu zahlen", weiß die Polizei Duisburg aus Erfahrungen von Betroffenen.

Verbraucherzentrale-Tool "Fakeshop-Finder" erkennt auffällige Anbieter

Wer bei einer Internetseite bereits misstrauisch ist, kann den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale nutzen. Gibt man dort die URL der verdächtigten Seite ein, wird sie als seriös, auffällig oder unseriös eingestuft. Außerdem werden Kriterien genannt, die dafür oder dagegen sprechen, dass der Website vertraut werden kann.

Auch Test- und Verbraucherberater wie Ökotest, Stiftung Warentest oder andere Verbraucherzentralen prüfen Anbieter und Waren professionell, wissenschaftlich und unabhängig.

Trotzdem ist es ratsam, auch selbst darauf zu achten, was auf einen unseriösen Online-Shop hindeutet.

Warnsignale können sein, wenn...

  • ... das Angebot zu gut ist, um wahr zu sein.
  • ... das Angebot zeitlich begrenzt ist.
  • ... die Ware nirgendwo sonst zu finden ist, oder wenn, nur wesentlich teurer.
  • ... es nur wenige Bezahlmöglichkeiten gibt, meist Vorabüberweisungen oder per Kreditkarte.
  • ... es kein Impressum gibt und keine direkte Anrufmöglichkeit per Telefon - es also nicht direkt klar ist, wo die Firma herkommt.

Onlineshopping mit Kreditkarte
Bietet ein Onlineshop lediglich Vorabzahlung per Kreditkarte an, sollten Kunden hellhörig werden. Bildrechte: Imago

Was man auf keinen Fall tun sollte

  • Bei unsicheren Shops eine sehr teure Bestellung aufgeben. Empfehlenswerter ist, erst mit einer günstigeren Bestellung zu testen, ob der Shop wirklich seriös ist.
  • Vorab Geld überweisen oder per Kreditkarte zahlen, wenn es nur diese Möglichkeiten gibt. Banken tun sich auch bei eindeutigem Betrug sehr schwer damit, Geld zurückzubuchen.
  • Bei unbekannten Onlineshops in Asien kaufen. Zwar hat man auch hier theoretisch das Recht, Produkte zurückzuschicken. In der Praxis kostet das aber enorm viel Geld und rechtliche Schritte verlaufen sich meist im Sand.

Das sollten Sie beachten

  • Bei fragwürdigen oder unbekannten Shops Bewertungsportale befragen. Alternativ den Shop plus das Wort Erfahrungen googeln.
  • Fakeshop-Seiten können auch Kopien der Betrüger von bekannten Online-Auftritten sein. Prüfen Sie die URL. Gibt es verdächtige Adresszusätze?
  • Bei Zweifeln: Finger weg oder die angegebene Service-Nummer testweise anrufen.
  • Produkte und Preise über Portale mit anderen Anbietern vergleichen: Liegen die Preise weit auseinander oder taucht der Shop auf Vergleichsportalen gar nicht auf, ist Vorsicht geboten.
  • Fehlen die AGB, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Fake-Shop.
  • Wenn man betrogen wurde, Shop und Vorgang bei der Polizei und Verbraucherverbänden melden.

 

MDR (ost)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Kripo live | 22. Dezember 2024 | 19:50 Uhr

Mehr zum Thema Recht

Weitere Ratgeber-Themen