Tipps für alte Möbel Hellerau – DDR-Möbel neu entdeckt
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14. Februar 2023, 10:17 Uhr
Derzeit erleben die Kulturmöbel aus der DDR eine Renaissance. Besonders die zerlegbaren Möbel der Werkstätten Hellerau aus Dresden setzten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Maßstäbe und waren stilprägend. Viele Menschen haben diese Möbel zuhause und wissen kaum, welchen Wert sie heute haben.
In ganz Deutschland gibt es mittlerweile Restauratoren und Restauratorinnen, die sich nur auf Kulturmöbel aus der DDR, wie die der Werkstätten Hellerau, spezialisiert haben. Das Team von "Nabyteque" ist ein Beispiel: In ihrer Werkstatt in Leipzig-Plagwitz arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ostdeutsche und tschechoslowakische Möbelstücke aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren liebevoll auf.
"Schatzsuche" in Tschechien und Ostdeutschland
Die Gründer Kristopher Sullivan und Björn Hinrichsen sind immer auf der Suche nach alten Schätzen. Dazu fahren sie nach Tschechien und bringen Vitrinen, Tische, Stühle, Schränke und mehr in dem typisch schlichten, doch eleganten Design nach Leipzig.
Der Name "Nabyteque", kommt vom tschechischen Wort für Möbel, "nàbytek". Zunächst war das Aufarbeiten alter Möbel nur ein Hobby, doch es wurde schnell ein gut laufender Betrieb.
"Ich glaube, die Menschen haben wieder mehr Lust, etwas außerhalb des Serien- und Massenproduzierten zu besitzen. Etwas, das eine Geschichte hat, das sich außerdem im Recycling-Kreislauf befindet", erklärt sich Kristopher Sullivan das große Interesse für die Vintage-Stücke. Doch meist kennen nur Design-Fans den Wert dieser Möbel.
Stark nachgefragt: Design von Franz Ehrlich
Vielerorts werden die alten Stücke noch immer achtlos auf den Sperrmüllberg geworfen oder stehen verstaubt auf dem Dachboden. Dabei erzielen bei Verkäufen gerade die Möbelstücke der Werkstätten Hellerau hohe Preise. Vor allem die des Designers Franz Ehrlich.
Die Entwürfe des ehemaligen Bauhaus-Schülers und Buchenwald-Häftlings werden seit einigen Jahren wiederentdeckt. Die skandinavisch anmutenden Entwürfe mit ihren perfekt proportionierten neutralen Holzkästen mit Schubfächern, aus denen die Griffe wie sehr breite Zungen herauswachsen, und den nach unten schmaler werdenden Beinen begeistern heute wieder Menschen in der ganzen Welt.
Die Möbel aus der vom VEB Deutsche Werkstätten Hellerau gefertigten Möbelserie "602" gelten heute als Klassiker und Sammlerobjekte.
5 Tipps für den Online-Verkauf
Tipp 1: Viele gute Fotos
Für eine erfolgreiche Anzeige sind gute Fotos unumgänglich. Die Möbel sollten möglichst vor einem neutralen Hintergrund fotografiert werden und nicht in einer vollgestellten Wohnung. Eine gute Beleuchtung setzt das Verkaufsobjekt ins rechte Licht.
Außerdem sollten es so viele Fotos wie möglich sein. Bei einigen Fotos hilft auch ein Filter oder Bearbeitungstools für Farbe und Kontrast. Gerade bei Möbeln sollte damit aber behutsam umgegangen werden, da die Holzfarben sonst anders erscheinen als in der Realität.
Tipp 2: Konkreter Titel der Anzeige
Je konkreter, desto besser. Weiß man, wann, wo und von wem ein Möbelstück produziert wurde, lässt es sich von Käuferinnen und Käufern über die Suchfunktion besser finden.
Bei alten Möbeln gibt es oft an der Rückseite Aufkleber, die Hinweise geben. Statt vieler unnötiger Füllwörter sollten Schlagworte, wie Name des Produkts und die jeweilige Marke im Titel stehen.
Tipp 3: Knappe Beschreibung
Nach dem Titel folgt die Beschreibung des Produkts. Hier wird der Zustand der Möbel beschrieben. Dabei sollte man ehrlich sein. Ehrlichkeit weckt Vertrauen. Und das steigert die Verkaufswahrscheinlichkeit.
Tipp 4: Vorher Preise recherchieren
Wer vorher genau weiß, was andere für ein ähnliches Möbelstück bekommen haben, weiß, was er verlangen kann. Es hilft oft hinter den Preis "VB" für Verhandlungsbasis zu schreiben, dann kann man sich bei der Verkaufsverhandlung noch etwas entgegenkommen.
Tipp 5: Uhrzeit beachten
Die meisten Menschen suchen am Abend bei Kleinanzeigen-Portalen. Wird der Verkaufsgegenstand zwischen 18 bis 22 Uhr im Netz hochgeladen, erhöht das die Verkaufswahrscheinlichkeit.
MDR (jba)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 14. Februar 2023 | 17:00 Uhr