Redakteur Wie gesund sind Erdbeeren wirklich?
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07. Mai 2024, 17:48 Uhr
Erdbeeren sind gesund. Wer allergisch darauf reagiert, der muss leider auf den Genuss verzichten und auf andere Früchte ausweichen. Für alle anderen gibt’s hier die ultimative Lobhudelei.
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Bärbel Schmidt aus Gera hat eine Erdbeerallergie. Den Redakteur Thomas Becker hat sie gefragt, was in einer Erdbeere eigentlich drin ist. Und ob sie wirklich so gesund ist, wie immer behauptet wird. Auch wenn der Wassergehalt gegen 90 Prozent geht, der Rest hat es in sich. Viel Vitamin C, viele Mineralien, Spurenelemente, Ballaststoffe und Antioxidantien.
Diese fangen sogenannte freie Radikale ab und schützen damit Zellen und Moleküle im Körper vor Schäden durch Mutationen, sprich: Krebs. Labor- und Tierversuchen legen nahe, dass die in Erdbeeren enthaltenen Antioxidantien und Polyphenole Entzündungsprozesse im Körper hemmen, die Zellen der Gefäßinnenwände schützen und auch einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte haben.
Erdbeere statt Bonbon naschen, sagt Manuela Zude-Sasse vom Leibnitz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie. Allergikern gibt Sie allerdings wenig Hoffnung, wer Erdbeeren nicht verträgt, müsse auf andere Früchte ausweichen. Birnen zum Beispiel.
Erdbeeren machen satt
Wer abnehmen will, sollte bekanntlich weniger essen. Erdbeeren könnten dabei helfen, sie machen nämlich relativ schnell satt und dämpfen den Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Es gibt gesunde Inhaltsstoffe wie eben Polyphenole, die sind dann am meisten vertreten, wenn die Erdbeere schön reif ist aber es gibt auch welche darunter, die sind besonders zahlreich, wenn die Beere nur leicht gerötet ist.
Bei Flavanonolen haben die leicht unreifen Erdbeeren vielleicht sogar ein paar mehr davon drin. Also es müssen nicht immer die ganz ganz reifen Früchte sein.
Flavanonole beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, regulieren den Blutdruck und beeinflussen das Immunsystempositiv positiv. Manuela Zude-Sasse verweist auch auf die Förderung der Darmgesundheit durch die Pektine und Zellulosefasern, die in der Erdbeere enthalten sind. Diese sorgen übrigens auch dafür, dass die Erdbeere noch halbwegs stabil bleibt bis sie bei uns ist.
Bei den reifen Erdbeeren liegen wir bei zwei Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm Frischmasse.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Also man kann in der Erdbeerzeit mit einer ordentlichen Portion durchaus schon einen gewissen Ballaststoffanteil decken.
Die Erdbeere ist gar kein Obst
Erdbeeren schmecken uns schon seit der Steinzeit. Walderdbeeren wurden im Mittelalter sogar großflächig angebaut, erst im 17. Jahrhundert kamen dann amerikanische Kreuzungen zu uns. Die sind die Basis für unsere heutigen Sorten. Erdbeeren – das dürfte sich herumgesprochen haben – sind Sammelnussfrüchte.
Erkennbar an den kleinen "Körnchen", die Samen also, die die eigentliche Frucht sind. So wie übrigens auch bei der Sammelnuss Ananas. Witzigerweise werden im südlichen deutschen Sprachraum große Erdbeersorten als "Ananas" bezeichnet, die Gartenerdbeere (Fragaria ananassa) mag dazu einen Beitrag geleistet haben.
Ähnlichkeit zur Ananas
Irgendjemand hatte Ähnlichkeiten bei Form, Geruch und Geschmack zwischen Ananas und Gartenerdbeere erkannt. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, läuft die echte Ananas dort unter "Hawaii-Ananas".
MDR (lou)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 07. Mai 2024 | 16:10 Uhr