Menschen stehen und sitzen in einer Kirche.
Seit Wochen wird in Schleusingen über eine geplante Flüchtlingsunterkunft diskutiert - am Montag in der Johanniskirche. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Emotional, aber weitgehend ruhig Schleusingen: 250 Menschen bei Gespräch zu Flüchtlingsunterkunft

16. Mai 2023, 06:55 Uhr

Die Schleusinger Kirchgemeinde hatte in die Johanniskirche geladen zu einem Bürgerdialog. Anlass war die umstrittene Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Krankenhaus der Stadt. Etwa 250 Menschen beteiligten sich an der vorwiegend ruhigen Diskussion. Viele bezweifeln, dass es bei der Zahl von 100 Bewohnern bleibt.

Rund 250 Menschen sind am Montagabend in Schleusingen (Kreis Hildburghausen) zu einem Bürgerdialog zur umstrittenen Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Krankenhaus der Stadt gekommen. Organisiert wurde der Dialog in der Johanniskirche von der Schleusinger Kirchgemeinde.

Landrat Thomas Müller (CDU) informierte darüber, dass frühestens im Herbst die ersten Flüchtlinge einziehen werden. Geplant sei, dass zwischen 80 und 100 Menschen in dem ehemaligen Krankenhaus untergebracht werden. Derzeit leben im Landkreis Hildburghausen rund 1.000 Flüchtlinge in acht verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften sowie in rund 150 Wohnungen.

Migrationsministerin Doreen Denstädt (Bündnis 90/Grüne) hat dem Landkreis Hildburghausen und der Stadt Hildburghausen ihre Unterstützung zugesagt. Vor allem gehe es darum, die Menschen in der Stadt zu integrieren.

Ängste, Zweifel und Kritik

In der emotionalen, aber vorwiegend ruhigen Diskussion äußerten die Teilnehmer ihre Ängste. Viele zweifelten daran, dass es bei der Zahl von 100 Bewohnern bleibt. Kritisiert wurde unter anderem, dass die Schleusinger nicht rechtzeitig über die Pläne des Kreises informiert worden seien. Diese Gesprächsangebote hätte es viel früher geben sollen, so die Kritik.

Immer wieder Proteste in Schleusingen

Die geplante Flüchtlingsunterkunft ist in der Stadt umstritten. Zuletzt gingen bei Demonstrationen mehr als 600 Menschen auf die Straße und protestierten dagegen. Unter den Teilnehmern sind nach Angaben der Polizei zahlreiche Rechtsradikale - darunter auch der Südthüringer Tommy Frenck vom rechtsgerichteten Bündnis "Zukunft Hildburghausen".

Die Organisatoren des Bürgerdialogs machten vor Beginn von ihrem Hausrecht Gebrauch und schlossen Frenck von der Veranstaltung aus.

Alle Beiträge zur Unterkunft und den Protesten dagegen

MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. Mai 2023 | 06:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/33b5e006-a993-47d7-8636-2100a5783ecd was not found on this server.

Mehr aus der Region Suhl - Hildburghausen - Sonneberg - Ilmenau

Mehr aus Thüringen