Bahnhof Vieselbach
Es kam zu langen Verzögerungen im Bahnverkehr zwischen Erfurt und Weimar - wie hier am Bahnhof Vieselbach. Bildrechte: MDR/Laurin Henschel

Bahn Betonblock auf Gleise gelegt: Polizei ermittelt nach Zug-Kollision

24. Januar 2025, 10:56 Uhr

Die Bundespolizei ermittelt gegen unbekannte Täter, die auf der Bahnstrecke zwischen Erfurt und Weimar einen Betonblock und eine Metallstange auf die Gleise gelegt haben. Zwei Züge kollidierten mit den Gegenständen. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. In den vergangenen Tagen hat es in Thüringen mehrere Bahnunfälle gegeben.

Der Bahnverkehr rund um Weimar ist am Donnerstagabend ins Stocken geraten. Grund dafür waren laut Polizei Hindernisse in den Gleisen. Am späten Nachmittag seien zwei Züge nahe des Weimarer Bahnhofs mit Gegenständen kollidiert.

Die Polizei sperrte daraufhin die betroffenen Strecken. In den Gleisen konnten Bundespolizisten eine Metallstange und einen Betonblock finden, die dort als Hindernisse abgelegt wurden. Die beiden Züge, Schwellensteine und Gleisköpfe wurden in dem betroffenen Bereich beschädigt. Die Schadenshöhe konnte die Polizei noch nicht nennen.

Bundespolizei ermittelt - Bahnstrecke bis Donnerstagabend gesperrt

Die Polizei fahndet nach den Tätern. Am Donnerstag kam auch ein Hubschrauber der Bundespolizei dafür zum Einsatz. Zudem wurden aus der Luft die umliegenden Streckenbereiche nach weiteren Hindernissen abgesucht.

Am Abend gegen kurz vor 20 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden. Die Bundespolizei ermittelt gegen bisher unbekannte Täter wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Zeugen werden von der Polizei gesucht.

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Winterdienstfahrzeug beschädigt Bahnübergang

In Südthüringen kommt es am Freitag zu Verspätungen im Bahnverkehr. Grund dafür ist ein beschädigter Bahnübergang in Steinach im Kreis Sonneberg. Der Bahnübergang Eichhorngasse ist laut Polizei am Freitagmorgen durch ein Winterdienstfahrzeug beschädigt worden. Der Fahrer des Fahrzeugs habe versehentlich ein Stück Gleis aufgerissen - wahrscheinlich weil das Schneeschild zu weit unten war.

Mehrere Bahnunfälle in den vergangenen Wochen

Innerhalb weniger Tage haben sich in Thüringen drei Bahnunfälle ereignet. Erst am Mittwoch war ein 38-jähriger Mann im Kyffhäuserkreis von einer Regionalbahn erfasst worden. Der Mann hatte wohl auf einer Matratze im Gleisbereich gelegen. Er kam verletzt ins Krankenhaus.

Am vergangenen Wochenende war ein 44-jähriger Mann auf der Strecke zwischen Erfurt und Weimar über die Gleise gelaufen und von einem Zug erfasst worden. Laut Polizei hatte der Fahrzeugführer den Mann aufgrund des dichten Nebels erst spät sehen können. Trotz der sofortigen Notbremsung konnte der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen kommen. Der Mann erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen.

Bereits am 12. Januar hatte es einen tödlichen Bahnunfall im Unstrut-Hainich-Kreis gegeben. Laut Bundespolizei war ein 33-Jähriger in der Nacht über die Gleise zwischen Großengottern und Schönstedt gelaufen, um den Weg abzukürzen. Dort wurde er von einem Regionalexpress erfasst und starb.

Bundespolizei warnt vor Bahnunfällen in der Dunkelheit

Die Bundespolizei warnt, dass besonders in den dunklen Monaten - wie Januar - die Zahl der Bahnunfälle hochgehe. Polizeisprecher Karsten Täschner sagte, viele Menschen würden Geschwindigkeiten von Zügen unterschätzen. ICE seien mit bis zu 250 km/h unterwegs und hätten dann einen Bremsweg von mehreren Kilometern.

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MDR (cma/jahi/fno)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 23. Januar 2025 | 08:30 Uhr

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