Justiz Entlassene Erfurter Gleichstellungsbeauftragte zieht vor Gericht
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16. November 2023, 16:12 Uhr
Nach der Entlassung der Erfurter Gleichstellungsbeauftragten Mary-Ellen Witzmann war Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein scharf kritisiert worden. Nun geht sie gerichtlich gegen den Rauswurf vor.
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Nach der fristlosen Entlassung der Erfurter Gleichstellungsbeauftragten Mary-Ellen Witzmann ist die Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Erfurt eingegangen. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts MDR THÜRINGEN. Ein Verhandlungstermin stehe aber noch nicht fest.
Witzmann war Ende Oktober beurlaubt und wenige Tage später fristlos entlassen worden. Sie hatte öffentlich über Vorwürfe gesprochen, am Theater Erfurt habe es sexuelle Übergriffe gegeben. Aus Sicht ihres Arbeitgebers - der Stadt Erfurt - handelte sie mit der Veröffentlichung eigenmächtig.
Kanzlei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Angesichts der mutmaßlichen Übergriffe kündigte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Mittwoch im Stadtrat harte Konsequenzen an, sollten sich die Vorwürfe erhärten. Diese soll eine Kommission prüfen.
Um die Vorwürfe objektiv aufzuklären, habe neben einer unabhängigen Kanzlei auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, sagte Erfurts Kulturdezernent Tobias Knoblich. Diese würden auch anonyme Hinweise entgegennehmen.
Die Entscheidung der Stadt Erfurt, Witzmann zu entlassen, hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Scharfe Kritik an Bausewein übten auch die Erfurter Stadtratsfraktionen von CDU, Linke, Grüne und Mehrwertstadt.
MDR (soh/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. November 2023 | 11:00 Uhr