Friedrich Merz (l-r), Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender, Lars Klingbeil, SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzender, und Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, kommen zur Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD .
Am Mittwoch haben in Berlin die Spitzen von CDU und SPD ihren Entwurf zum Koalitionsvertrag vorgestellt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Reaktionen CDU und SPD in Sachsen mit Koalitionsvertrag zufrieden

10. April 2025, 16:35 Uhr

Bald-Kanzler Friedrich Merz hat große Pläne - alles aufgeführt in einem Koalitionsvertrag mit der SPD. Wirtschaft ankurbeln, Infrastruktur ertüchtigen, Migration begrenzen, Bürokratie abbauen, Digitalisierung vorantreiben. Was genau kommt bliebt offen. Alles unter Finanzierungsvorbehalt. Die sächsische Koalition ist trotzdem zufrieden.

Jahrelang hat Michael Kretschmer bei zahlreichen Gelegenheiten über die Bundesregierung geschimpft. Klar, während der Zeit der Ampel war er Opposition. Nun klingt er wieder versöhnlich und hoffnungsvoll: "Diese neue Regierung leitet einen Politikwechsel ein und das ist auch das, was die Menschen in Deutschland gewollt haben."

Weniger Migration, Energiepreise runter

Zum Thema Migration erklärt Kretschmer, die Zahlen würden deutlich gesenkt. "Wir werden dafür sorgen, dass diejenigen, die keinen Asylgrund haben, unser Land auch wieder verlassen." Weiterhin sei vereinbart, dass die Energiepreise sinken müssen und dass das Land wirtschaftliches Wachstum brauche. "Ich bin sehr froh darüber, dass die Ansage, die mit der Bundestagswahl getroffen wurde: 'Wir wollen einen Wandel' jetzt von diesen drei Parteien in Berlin aufgenommen wird. Es beginnt jetzt eine Zeitenwende und die war auch dringend notwendig."

Kretschmer hofft auf Infrastrukturausbau Richtung Osteuropa

Noch ist nicht bekannt, wie viele der Bundesminister aus den ostdeutschen Bundesländern oder gar aus Sachsen kommen werden. Doch Michael Kretschmer sieht den Osten trotzdem politisch gut vertreten: "Die neuen Länder haben noch eigene Themen. Im Bereich der Infrastruktur, der Ausbau in Richtung Polen und Tschechien, der muss jetzt wirklich kommen, nachdem er 35 Jahre immer wieder verschlampt worden ist." Man habe ein großes gemeinsames Verständnis, dass es einen zweiten Aufschwung Ost braucht.

SPD: Große Hoffnung in das Tariftreuegesetz

Große Hoffnung ruht weiterhin auf dem milliardenschweren Infrastrukturpaket, von dem auch Sachsen profitieren würde. Brücken, Straßen, Schulen, Krankenhäuser - bauen könnte man damit vieles, meint auch Kathrin Michel, sächsische Landesvorsitzende der SPD, die noch weitere Punkte positiv hervorhebt: "Ob das Mindestlohn ist, ob das Rente ist, weil wir genau die finanziellen Voraussetzungen unserer Menschen hier vor Ort kennen und wissen wie wichtig das ist, dass sie eben anständig entlohnt werden."

Auch die Tarifbindung sei sehr wichtig. "Ich sage immer: Wenn man gute Tariflöhne hat, dann hat man auch den Garant, eine gute Rente zu bekommen. Und da haben wir ja auch einiges getan. Da steht das Bundestariftreuegesetz drin und da setzen wir große Hoffnung drauf." Kritisch hingegen sieht sie die Verschärfungen im Migrationsbereich.

Nachrichten Bilder Audios 8 min
Bildrechte: MDR/Grafik MDR SACHSEN
8 min

MDR SACHSEN – Das Sachsenradio

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio 07:52 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/nachhoeren/nachrichten/audio-2909576.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Bei der CDU müsste dem Koalitionsvertrag im nächsten Schritt der Bundesausschuss zustimmen. Die SPD will die Partei-Mitglieder befragen.

MDR (dkö)

Koalitionsgespräche: Union und SPD informieren 69 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
Heidi Reichinnek (Die Linke), Co-Vorsitzende der Bundestagsgruppe, gestikuliert vor einer Sitzung der Gruppe Die Linke bei einem Statement. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 10. April 2025 | 19:00 Uhr

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen