
Osterspaß am Stausee Oberwald Auf der Jagd nach dem goldenen Ei
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21. April 2025, 12:00 Uhr
Frühlingssonne, Eis und eine Ostereiersuche der besonderen Art lockten am Ostersonntag zahlreiche Besucher an den Stausee Oberwald im Landkreis Zwickau. 3.000 Eier waren versteckt – darunter 20 goldene. Auf die glücklichen Finder wartete eine besondere Überraschung. Gleichzeitig gehen in den kommenden Tagen die Bauarbeiten für das Veranstaltungsgelände am Südufer weiter.
Mehrere große Packungen mit bunt angemalten Hühnereiern stapeln sich auf dem Tisch neben Nico Nüssner. Gemeinsam mit seinem Team vom Bistro "Hells Kitchen" will er heute 3.000 Ostereier auf dem Gelände des Stausees Oberwald verstecken. "Das ist ein Geschenk von uns an die Gäste," erzählt er. Zum vierten Mal schon eröffnet der Gastronom so die Saison am Stausee quasi ganz offiziell. Das kommt gut an und so füllt sich die Terrasse des Bistros im Laufe des Vormittags mit vielen zahlenden Gästen.
3.000 Eier darunter 20 goldene
Jahr für Jahr kämen mehr Gäste – im Schnitt etwa 2.000, schätzt Nico Nüssner. Und so ist die Zahl von einst 1.000 Eiern bis heute deutlich angewachsen. In kleinen Kisten werden sie mit Stroh bedeckt überall auf dem Gelände versteckt. "Vor einigen Jahren haben wir sie auch einmal in der Wasserrutsche versteckt. Wegen der Unfallgefahr lassen wir das aber mittlerweile bleiben," lacht Nico Nüssner. Ganz besonders begehrt sind aber die Eier in der mit Stroh ausgelegten kleinen Schubkarre – 20 Stück handbesprüht mit Goldfarbe.
Es geht darum, dass die Leute auch ein Ziel haben, wenn sie suchen und auch etwas Besonderes finden. Die Kinder bekommen dann ein kleines Ostergeschenk.
Im Laufe des Tages werden sie Stück für Stück auf dem Gelände verteilt. Leider würden die farbigen Eier aber mitunter auch kaputt in den Kisten zurückgelassen. Hinzu kämen die gestiegenen Eierpreise, weshalb Nico Nüssner dieses Jahr die Zahl der Eier von 5.000 auf 3.000 reduziert habe.
Suchspaß für Groß und klein
Vor allem Familien mit Kindern hat das an diesem sonnigen Ostersonntag an den Stausee gelockt. Gerade hat Jana Decker eine der Kisten am Wegesrand durchsucht und ein paar der bunten Eier eingepackt. Für ihren Enkel Thore wartet aber auf alle Fälle noch eine Überraschung. "Wir haben den Osterhasen quasi an den Stausee bestellt," sagt sie lachend mit einem Blick zu ihrer Tochter.
Ein paar Meter weiter hängen Elias und Joshua über einer weiteren Kiste. "Wir suchen das goldene Ei, bisher hat es aber nicht geklappt," rufen die beiden Jungs.
Mehr Glück hatte hingegen Emil. Freudestrahlend kommt er angerannt "Ich hab das goldene Ei!" Schon wieder erzählt er stolz. Gemeinsam mit seinen Eltern, Opa und Schwester ist er schon zum zweiten Mal bei der Eierjagd dabei. "Letztes Jahr waren wir auch schon erfolgreich. Da hatten aber beide ein goldenes Ei gefunden," ergänzt Mama Katja Riehle. Aber auch die bunten Eier seien toll, schließlich könne man daraus Eiersalat machen. Als Belohnung für den goldenen Fund hat sich Emil ein Knetfigurenset ausgesucht.
Ostereier bemalen aus dem 3D-Drucker
Aber auch wer kein Glück bei der Jagd nach dem goldenen Ei hatte, konnte sich die Zeit gut vertreiben – etwa auf der Hüpfburg, Minigolfanlage oder am Stand von Martin Arandt. Statt Hühnereier können hier viele kleine Figuren aber auch Eier angemalt werden – nicht vom Huhn, nicht aus Gips oder Ton – nein frisch aus dem 3D-Drucker. "Das Material ist PLA, ein biologisch abbaubarer Kunststoff. Den kann man einfach mit Acrylfarbe anmalen," so Arandt. Bei Spielzeug sollte aber noch eine Schutzlasur aufgebracht werden.
In Lichtenstein betreibt er seit einigen Jahren einen Laden für 3D-Druck unter dem Namen "Der Quotensachse". Unter den vielen Figuren hat sich Emma für ihr Lieblingstier, eine Schildkröte entschieden und pinselt mit grüner Farbe über den Panzer. Ein Geschenk für ihre Tante soll es werden, verrät sie.
Bauarbeiten am Südufer gehen weiter
Über den großen Zuspruch für das Ostereiersuchen freut sich auch Carsten Ehrig, Geschäftsführer der Tourismus und Sport GmbH, die den Stausee Oberwald betreibt. Es ist ein erster Auftakt in dieser Saison, die mit Hexeneuer, VW-Käfertreffen und Kinderfest im Juni richtig Fahrt aufnehmen soll. Unterdessen stehen schwere Bagger unterhalb der Sommerrodelbahn und im angrenzenden Gelände.
Es entsteht bei uns am Südufer eine Erlebniswelt, die wir dann vielleicht nächstes Jahr mit dem Pächter eröffnen können.
Einst waren hier die Karl May-Bühne und zuletzt das Indianerdorf zu finden. Doch seit dessen Schließung holte sich die Natur das Gelände zurück. Das Lichtensteiner Helmnot Theater will der Fläche nun neues Leben einhauchen. Bis es so weit ist, müsse das Gelände aber erst erschlossen werden, so Carsten Ehrig. Konkret heißt das: Elektroleitungen und Wasseranschlüsse müssen verlegt, Laternen und Gehwege gebaut werden.
1,9 Millionen Euro, größtenteils aus Fördermitteln, fließen in Planung und erste Baumaßnahmen. Im Herbst soll das Gelände dann für die weitere Gestaltung an den Pächter übergeben werden. Nach den Osterfeiertagen gehen die Bauarbeiten weiter. Den Bade- und Campingbetrieb werde das aber nicht beeinflussen, so Carsten Ehrig.
MDR