Landtagswahl FDP Sachsen will nach zehn Jahren zurück in den Landtag
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01. August 2024, 18:53 Uhr
Die sächsische FDP ist in den Landtagswahlkampf gestartet. Landesvorsitzende Anita Maaß und Spitzenkandidat Robert Malorny setzen auf klassischen Straßenwahlkampf. Sie wollen Wählerinnen und Wähler im Dialog überzeugen, um nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzuziehen.
Die sächsische FDP-Vorsitzende Anita Maaß steht auf dem Mannheimer Platz in Riesa. Hinter ihr ein Pavillon mit FDP-Logo, um sie herum ein paar Stehtische. In den Händen hält sie gelb-blau-pinke Flyer. Immer wieder spricht sie Passanten an, drückt ihnen einen Flyer in die Hand, versucht ins Gespräch zu kommen. Manche Menschen lehnen ab, ziehen hastig weiter. Andere bleiben stehen und hören sich an, was Anita Maaß ihnen sagen möchte. Sie spricht über die anstehende Landtagswahl, über ihre Partei mit ihren Ideen.
Praktiker statt Berufspolitiker
Ein älterer Herr möchte aber gar nicht über landespolitische Themen sprechen. Ihm geht’s um den Ukraine-Krieg. Er habe kein Verständnis für die Unterstützung der Ukraine. "Der Russe hat uns noch nie irgendwas getan", sagt er. Anita Maaß atmet tief durch, bevor sie antwortet. Am ersten September gehe es um Sachsen, sagt sie, nicht um den Ukraine-Krieg, nicht um die Nato oder den Nahostkonflikt. "Es geht um unser Land", sagt die Landesvorsitzende. Abgeordnete im Landtag seien keine Außenpolitiker. Menschen für den Unterschied zwischen Landes- und Bundespolitik zu sensibilisieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben im Wahlkampf, das habe sie relativ früh gemerkt.
Zehn Jahre Landtagsferne als Vorteil vermarkten
Die FDP ist seit 2014 nicht mehr im Landtag vertreten. Diesen möglichen Nachteil versucht die Partei als Vorteil zu vermarkten. Sie schicke keine Berufspolitiker, sondern Praktiker ins Rennen, sagt Anita Maaß. Zu diesen Praktikern gehört auch der Spitzenkandidat Robert Malorny. Der Dresdner arbeitet als Ingenieur in der Automobilbranche. In der Landespolitik ist er bisher noch weitestgehend unbekannt. Das sei nicht unbedingt ein Nachteil, sagt Robert Malorny. Mit seinem Team bekomme er viel Zuspruch, weil er "aus der Wirtschaft, aus dem Arbeitsleben" komme.
Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft
Robert Malorny steht auf dem Obermarkt in Döbeln. Weiße Sneaker, beige Hose, weißes Hemd. Auch er hält Flyer in der Hand und spricht Menschen an. Er möchte sich für stärkere Infrastruktur im ländlichen Raum, bessere Bildung und mehr kommunale Selbstverwaltung einsetzen. Auch der Abbau von Bürokratie im Freistaat sei ihm wichtig. Dazu komme noch ein persönliches "Herzensthema", wie er sagt. "Das ist das Thema Wirtschaft, Industrie, Technologie, Handwerk, das heißt die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft", so Malorny.
Bis zur Wahl möchte die FDP in allen Regionen Sachsens um Stimmen werben. Damit möchte die Partei ihr großes Ziel erreichen und nach zehn Jahren wieder in den Landtag einziehen.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 01. August 2024 | 19:00 Uhr