Ermittlungen ARD-Recherchen: Gelder aus China für AfD-Politiker Krah?
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18. Mai 2024, 16:30 Uhr
Im Europawahlkampf gibt es neue Vorwürfe gegen AfD-Politiker Maximilian Krah. Ermittler gehen dem Vorwurf nach, der Europa-Abgeordnete aus Dresden könnte Gelder aus China erhalten haben. Das haben Recherchen von NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung ergeben. Demnach sollen Gelder mit mutmaßlichen Scheinrechnungen über ein Firmengeflecht geleitet worden sein. Auf diese Spur haben Ermittler abgehörte Telefonate von Krahs Assistent Jian G. ergeben. G. sitzt in Untersuchungshaft.
Inhaftierter Assistent wurde abgehört
Demnach sollen laut den Ermittlern mehrfach fünfstellige Summen an Krah, an sein Büro oder an seine geschlossene Anwaltskanzlei geflossen sein. G. soll an ihn vorformulierte Rechnungen geschickt und in einem Telefonat behauptet haben, insgesamt Zahlungen von mehr als 50.000 Euro an Krah veranlasst zu haben. Die Ermittler gehen den Recherchen zufolge dem Verdacht nach, die Gelder könnten aus geheimdienstlichen Quellen in China stammen. G.s Anwälte waren für eine Stellungnahme von dem ARD-Team nicht zu erreichen. G. sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Anwalt widerspricht Vorwürfen
Krah spricht selbst von "Verleumdung" und will sich gegen die Behauptungen wehren. Sein Anwalt hält die Vorwürfe nicht für schlüssig: Krah seien diese Vorwürfe nicht bekannt. Sein Mandant sei durch die Ermittler auch nicht dazu befragt worden. Im laufenden Ermittlungsverfahren gegen Jian G. wird Krah als Zeuge und nicht als Beschuldigter geführt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden führt zu Krah ein Vorermittlungsverfahren.
MDR (wim)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | Tagesschau | 17. Mai 2024 | 20:00 Uhr