Menschen stehen auf der Wiese vor der eingestürzten Carolabrücke.
Schaulustige sind zur Elbwiese gelaufen, um einen Blick auf die eingestürzte Brücke zu werfen. Bildrechte: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Zum Nachlesen Archiv | 11.9.2024: Ticker zum Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden

11. September 2024, 23:00 Uhr

Die Nachrichten haben sich nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden überschlagen. Im Archiv finden Sie alle Informationen vom Tag des Einsturzes am 11. September.

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Fotogalerie Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden: Bilder des Unglücks

Carolabrücke Dresden Abriss Bagger
Spezialgeräte machen sich in der Nacht zum Freitag am Beton der Carolabrücke zu schaffen Bildrechte: Erik Hoffmann
Carolabrücke Dresden Abriss Bagger
Spezialgeräte machen sich in der Nacht zum Freitag am Beton der Carolabrücke zu schaffen Bildrechte: Erik Hoffmann
An der nachts ausgeleuchteten Carolabrücke sind mehrere Abrissbagger bereit für ihren Einsatz.
Erst nach der Sprengung kann der eigentliche Abriss des durchhängenden Brückenteils beginnen. Bildrechte: Wiebke Müller
An einer Brücke im Dunkeln sind Bagger zu sehen. Vom gegenüberliegenden Ufer aus betrachten einige Menschen den Schauplatz am späten Abend.
Auf der Altstädter Seite beobachten Menschen die Arbeiten an der Unglücksstelle. Bildrechte: Lucas Görlach
Schaulustige am Elbufer beobachten den Abriss der Carolabrücke
Hunderte Schaulustige sind Donnerstagabend am Elbufer unterwegs, um einen Eindruck von den Abrissarbeiten der Carolabrücke zu erhaschen. Bildrechte: MDR/Wiebke Müller
Eine große Rauchwolke über der Elbe zeigt an, dass die Abrissarbeiten begonnen haben.
Am Donnerstagabend beginnen die Abrissarbeiten an der zerstörten Brücke. Zuerst werden die Versorgungsleitungen getrennt. Dazu kommt ein Schneid-Spreng-Verfahren zum Einsatz. Bildrechte: Nils Bula
Pressekonferenz
Michael Klahre von der Feuerwehr Dresden ist an der Brücke im Dauereinsatz und informiert Pressevertreter und Bevölkerung. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Blick auf den vom Einsturz bedrohten Teil der Carolabrücke während im Vordergrund eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) über die Augustusbrücke fährt.
Der Straßenbahnverkehr ist durch den Brückeneinsturz beeinträchtigt. Linien werden über den Postplatz und die Augustusbrücke umgeleitet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Detailaufnahme: Aufgestelltes Vermessungsgerät, im Hintergrund abgesackter Teil der Carolabrücke mit hängenden Straßenbahnschienen, dahinter Elbufer
Untersuchungen an der Brücke haben weitere Schäden ergeben. So senkt sich nach Angaben der Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts Dresden, Simone Prüfer, auch der mittlere Zug B der Brücke. Bildrechte: imago/Lurisu
Ein Unterbau stützt den nicht eingestürzten Teil der Carolabrücke.
Ein Unterbau stützt den nicht eingestürzten Teil der Carolabrücke. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Blick auf die teilweise eingestürzte Carolabrücke bei Nacht.
In der Nacht zum Donnerstag wurde das Bauwerk gesichert. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich
Blick auf die teilweise eingestürzte Carolabrücke bei Nacht.
Hell erleuchtet liegt der abgebrochene Teil der Carolabrücke in der Elbe. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich
Mitarbeiter vom THW (Technisches Hilfswerk) führen Sicherungsarbeiten durch.
Das THW und die Feuerwehr begutachten den Schaden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt. (Luftaufnahme mit Drohne)
Schiffe der Weißen Flotte in Dresden mussten in Sicherheit gebracht werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt. (Luftaufnahme mit Drohne)
Aus der Luft wird das Ausmaß des Einsturzes deutlich. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei befinden sich auf der Altstadtseite der Carolabrücke.
Die Einsatzkräfte haben nach dem Einsturz die Lage sondiert und das weitere Vorgehen. Dabei kommt an der Elbbrücke auch eine Drohne zum Einsatz. Bildrechte: xcitepress
Nahaufnahme der Abbruchkante an der Brücke.
Hier sieht man eine der Abbruchkanten an der Carolabrücke aus der Nähe. Bildrechte: Marko Förster
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Mittwoch, 11.09.2024

23:00 Uhr | Ein schwarzer Tag für Dresden - was Sie wissen müssen

  • Die Ursache und Schadenshöhe des eingestürzten Brückenzuges der Carolabrücke sind noch nicht klar. Die Untersuchungen könnten Monate dauern, ebenso die Antwort auf die Frage, was mit den anderen Brückenteilen passiert.
  • Erste Sicherungs- und Bergungsarbeiten haben am Abend begonnen.
  • Elbe-Hochwasser aus Tschechien ab dem kommenden Wochenende könnte die Einsturzgefahr verschärfen.
  • Tausende Autofahrer müssen jetzt Umleitungen fahren.
  • Die Straßenbahnlinien 3 und 7 werden teils umgeleitet.
  • Der Elberadweg und der Fußweg unter der Brücke bleiben gesperrt. Das gilt auch für die Elbe an der Stelle und das Terrassenufer.
  • Stadt und Polizei bitten alle: "Meiden Sie weiträumig die Bereiche und halten Sie die Zufahrtswege frei."

22:53 Uhr | Zentralverband des Baugewerbes fordert "nachhaltige Investitionsstrategie" in deutsche Brücken

Der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Wolfgang Schubert-Raab, sieht im Einsturz der Carolabrücke ein Symbol für den schlechten Zustand vieler deutscher Brücken, insbesondere jener, die zwischen 1960 und 1985 gebaut wurden. Er fordert dringend staatliche Investitionen, um die Verkehrsinfrastruktur langfristig zu sichern. Kurzfristige Maßnahmen reichten nicht aus; es brauche eine nachhaltige Investitionsstrategie über 10 bis 20 Jahre, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit der Bauwerke zu gewährleisten.

22:41 Uhr | Dresden als warnendes Beispiel für Kommunen

Der Brückenbauexperte und TU-Lehrstuhlinhaber für Massivbau, Prof. Dr. Steffen Marx, hat alle Kommunen in Deutschland davor gewarnt, immer mehr Verkehr und höhere Lasten für Brückenbauwerke freizugeben. MDR AKTUELL sagte er: "Ich kann nur sagen: Nehmen Sie es als warnendes Beispiel. Man darf das nicht machen."

22:37 Uhr | Geschichts-Info zum Mitreden

Die desolate Carolabrücke ist heute Medienthema Nummer 1. Ihren Namen hat die bis gestern gut 30 Meter breite Carolabrücke von der Ehefrau des sächsischen Königs Albert. Denn nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp (1833-1907) wurde die Brücke benannt. Zu DDR-Zeiten 1971 fertiggestellt, hieß das Bauwerk bis 1991 nach dem Dresdner Oberbürgermeister Rudolf Friedrichs und wurde dann umbenannt. Die Brücke ist eine der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsadern über die Elbe.

22:05 Uhr | Kritik in Berlin: Nicht genug Geld für Instandhaltung ausgegeben

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke blicken Planer auch in anderen Großstädten hektisch auf ihre Bauwerke. Der Ingenieur Christian Müller vom Vorstand der Berliner Baukammer sagte im RBB-Fernsehen: "Man erwartet nicht bei einem Bauwerk dieser Art, dass es ohne Verkehrslast nachts von alleine in sich zusammenbricht. Aber wir in Berlin haben genauso diese die Spannbetonbrücken, die wir untersuchen müssen und die auch engst gewartet werden". Müller berät die Berliner Verkehrsverwaltung bei der Brückenstabilität. "Aber das Problem ist, wir haben in den letzten 20 Jahren für die Instandhaltung nicht genug Geld ausgegeben, das heißt, Kapazitäten, Personal und Baukosten und so weiter nicht ausreichend bereitgestellt."

Das Eis wird irgendwann dünn.

21:58 Uhr | Leipzig sieht keine Gefahr für eigene Brücken

Der Leiter des Leipziger Verkehrs- und Tiefbauamtes, Michael Jana, schließt den plötzlichen Einsturz einer Brücke in der Stadt, wie in Dresden aus. Es gebe keine vergleichbaren Bauwerke, sagte Jana MDR SACHSEN. Die Brücken würden regelmäßig überprüft. Die Sorgenkinder seien bekannt, wie beispielsweise die Klingerbrücke. Sie werde mit Sensorentechnik 24 Stunden an sieben Tagen der Woche beobachtet.

21:50 Uhr | Weiße Flotte plant einige Fahrten

Die Weiße Flotte/Sächsische Dampfschiffahrt bietet am Donnerstag wieder einige Fahrten auf der Elbe an. Wie das Unternehmen mitteilte, finden die Fahrten auf den Linien L21 "Weinstraße", L31 "Meine Elbtallinie" und L32 "Nationalparklinie" am Tag nach dem Teileinsturz der Carolabrücke statt.

Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt.
Die Weiße Flotte bringt nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden ihre Dampfschiffe vom Anleger am Terrassenufer in Sicherheit. Der Dampfer "Meissen" fuhr bereits nach Meißen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

21:40 Uhr | Sachsenenergie dankt Belegschaft für Einsatz

Am Abend hat der Energieversorger Sachsenenergie "allen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz und allen Beteiligten für die starke Zusammenarbeit" gedankt. Der heutige Tag habe alle bewegt und gefordert, postete das Unternehmen bei Instagram. Der Teileinsturz der Carolabrücke am frühen Morgen hatte das Fernwärmenetz in Dresden erheblich beschädigt und die stadtweite Versorgung mit Warmwasser vorübergehend gestört. Gegen 17:35 Uhr waren die Haushalte wieder versorgt.

45 Prozent der Dresdner Haushalte werden mit Fernwärme versorgt. Das sind rund 132.000 Wohnungen in 8.417 Häusern.

21:30 Uhr | Stadträtin: Dresden braucht finanzielle Hilfe

Stadträtin Agnes Scharnetzky (Bündnis 90/Die Grünen) sorgt sich wegen der finanziellen Herausforderung, die Dresden mit diesem Unglück ereilt. "Hier liegt auf der Hand, dass die Stadt allein nicht über die Mittel verfügt. Die Gespräche mit Bund und Land dazu müssen in den kommenden Tagen und Wochen unmittelbar aufgenommen werden", verlangte die Fraktionschefin der Grünen.

20:45 Uhr | MDR SACHSEN sendet Doku "Mitteldeutschlands Rekordbrücken"

In einer Folge von "Echt" auf MDR SACHSEN wird seit 20:45 Uhr eine Doku gesendet über "Mitteldeutschlands Rekordbrücken: vergessene Katastrophen und spektakuläre Konstruktionen". Von der mächtigen Talbrücke "Wilde Gera" bis zur größten Bogenbrücke Europas, der Grümpentalbrücke bei Sonneberg, werden technische Meisterwerke und die Ingenieure, die sie erschaffen haben, vorgestellt.

20:42 Uhr | Feuerwehr vorbereitet auf Elbehochwasser

Das Landeshochwasserzentrum beobachtet die Lage an der Elbe, nachdem für Tschechien und Polen hohe Regenmengen angekündigt wurden, wie eine Mitarbeiterin sagte. Die Feuerwehr sei auf ein normales Hochwasser der Elbe vorbereitet, versicherte ein Sprecher der Feurwehr in Dresden. Die teils im Wasser liegende Carolabrücke stelle jedoch ein Problem dar für die bevorstehende Hochwasserlage. Man stehe in engem Kontakt zu den Behörden.

Der ARD-Korrespondent in Prag, Danko Handrick, berichtete, dass Tschechien bereits den Wasserstand von Stauseen an Moldau und March als Vorbereitung auf eine erwartete extreme Regenfront senke. "Meteorologen erwarten von Donnerstag bis Sonntag örtlich bis zu 300 Millimeter Niederschlag. Für die östliche Landeshälfte wurde eine Extremwetterwarnung ausgegeben."

20:24 Uhr | Fahrer von letzter Bahn über Brücke wieder im Dienst

Die letzte Bahn hat die Brücke heute um 2:50 Uhr als Linie 7 Richtung Weixdorf passiert. "Ihr Fahrer ist schockiert wie wir alle, wird aber heute wieder seinen planmäßigen Nachtdienst antreten", informierte die Stadtverwaltung.

20:13 Uhr | THW misst, ob Brücke schwankt

Das THW hat mit Sicherungsarbeiten an der Brücke begonnen. Einen wichtigen Job haben die Helfer der Einsatzsicherung. Mit einem Lasermessgerät, einem Tachymeter, messen die Einsatzkräfte millimetergenau, ob sich die beschädigte Brücke bewegt. Damit soll auch die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährt werden. Ein THW-Helfer aus Bautzen, erklärte, wie das abläuft:

20:05 Uhr | Spitzen-Ingenieur: Tausend mögliche Ursachen

Warum ist die Brücke eingestürzt? Dieses Thema treibt auch Sachsens Ingenieure um. Und es gibt viele Spekulationen zur Ursache. Eine ist: Korrosion durch eingedrungenes Salz in den Beton. Der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Hans-Jörg Teman, will die Untersuchungen abwarten und nicht mitspekulieren. Denn: "Es gibt 1.000 verschiedene Möglichkeiten. Wir haben es hier auch mit möglichen thermischen Veränderungen zu tun. Wir haben die Fernwärme im Brückenkörper. Wir haben auch Temperaturänderungen in den letzten Tagen erlebt."

19:13 Uhr | Dresdner werden Geduld brauchen

Auf die Frage, wann die Elbe an Stelle der eingestürzten Carolabrücke wieder befahrbar sein könnte, sagte der Brückenexperte Steffen Marx im MDR SACHSENSPIEGEL: "Falls es zu einem Ersatzneubau kommt, reden wir von fünf bis zehn Jahren."

18:36 Uhr | Experte: Prüfung einsturzgefährdeter Brücke wird Monate dauern

Der Brückenexperte Steffen Marx hat die gesamte Carolabrücke als einsturzgefährdet bezeichnet. Ob und wann die Brücke wieder befahren werden kann, müsse genau geprüft werden. Das werde Monate dauern, sagte Marx MDR SACHSEN. In den nächsten Tagen sollen die beschädigten Brückenteile abgestützt werden. "Die Sicherung wird bestimmt eine Weile brauchen." In dieser Zeit dürfe die Brücke von niemandem Unbefugten über- oder unterfahren werden. Laut Marx beginnt das THW am Abend mit den ersten Abstützarbeiten.

Der Brückeneinsturz ist ein Desaster für den gesamten Brückenbau in Deutschland. So etwas darf nicht passieren. Das ist der Supergau.

18:17 Uhr | Weiße Flotte mit finanziellen Einbußen

Der Geschäftsführer der Weißen Flotte in Dresden, Stefan Bloch, sagte, der Brückenabsturz sei schon jetzt "ein finanzielles Desaster" für das Unternehmen. Es betreibt neun historische Raddampfer und zwei Motorschiffe. Am Mittwoch wurden alle Linienfahrten abgesagt. Bloch zufolge werden die Schiffe vom Anleger am Terrassenufer entfernt. Direkt vor einem Pfeiler der teils eingestürzten Carolabrücke lag die "Meissen" am Ufer.

18:05 Uhr | Bundesverkehrsminister sieht Verantwortung bei Kommune

Mit Blick auf den Einsturz der Carolabrücke sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), sie stehe in kommunaler Verantwortung und habe deswegen mit dem Bundeshaushalt nichts zu tun. "Aber man sieht an dieser Brücke, wie gefährlich es ist, wenn in Infrastruktur nicht sorgfältig investiert wird." Es wäre beinahe noch schlimmer geworden und hätte Menschenleben kosten können.

Dem widerspricht die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes in Dresden, Simone Prüfer. MDR SACHSEN sagte sie, die Carolabrücke sei nach den Richtlinien ständig geprüft und untersucht worden und zwar zwei Mal jährlich. Man sei überrascht davon und könne es sich nicht erklären, wie das Bauwerk habe einstürzen können.

Wir haben diese Brücke ständig kontrolliert.

Simone Prüfer, Chefin des Straßen- und Tiefbauamtes in Dresden, steht an der eingestürzten Carolabrücke an der Elbe um mit Journalisten zu sprechen.
Simone Prüfer leitet das Straßen- und Tiefbauamt in Dresden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

17:36 Uhr | Sondersendung zur Carolabrücke gleich bei MDR SACHSEN

Wegen des Kollapses der Carolabrücke in Dresden sendet MDR SACHSEN - Das Sachsenradio am Mittwoch ab 18:08 Uhr eine Sondersendung zum Thema. Zu Gast sind unter anderem der Brückenbauexperte Steffen Marx von der TU Dresden sowie die Geschäftsführerin der Weißen Flotte, Astrid Rockel.

Sachsen

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2 min

Brückeneinsturz Dresden, Reaktionen, Hochwasserlage - Drei Themen vom 11. September. Das SachsenUpdate kurz und knackig. Präsentiert von Christine Pesch

MDR SACHSEN Mi 11.09.2024 18:18Uhr 02:06 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/video-carolabruecke-dresden-brueckeneinsturz-hochwasser-sachsenupdate-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

17:35 Uhr | Haushalte wieder mit Fernwärme versorgt

Die Stadt teilt in sozialen Netzwerken mit, dass alle Haushalte in Dresden wieder mit Fernwärme versorgt werden. Die Versorgung war seit dem Morgen unterbrochen gewesen, nachdem zwei leitungen an der Carolabrücke geborsten waren.

17:17 Uhr | Trotz Einsturz in Dresden - Monitoring der Brücken funktioniert

Wie sämtliche Brücken in Deutschland wurde auch die Carolabrücke regelmäßig kontrolliert. Die Schwachstellen der Bücke waren bekannt. Teile der Carolabrücke sind in den vergangenen Jahren saniert worden, 2025 sollte der eingestürzte Brückenzug instandgesetzt werden. Warum kam es nun zu dem Teileinsturz? Ein Ingenieur der TU Dresden gibt Antworten:

16:55 Uhr | Warum Brücken einstürzen: eine Spurensuche

Warum ein Teil der Carolabrücke in Dresden eingestürzt ist, wird sich erst im Laufe der Zeit herausstellen. Die Suche nach den Ursachen ist in vielen Fällen kompliziert. Häufig spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wie prominente Beispiele zeigen.

16:30 Uhr | Landeshochwasserzentrum: "Wir müssen die Lage abwarten"

Da in den kommenden Tagen mit einem möglichen Wasseranstieg an der Lausitzer Neiße und im Elbestrom gerechnet wird, beobachtet das Landeshochwasserzentrum in Sachsen die Situation mit Argusaugen. Laut Prognosen wird vor allem in Tschechien Starkregen erwartet. In Ostsachsen wird mit Niederschlägen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 72 Stunden gerechnet. Westsachsen dagegen werde wohl nahezu unberührt von den erwarteten Niederschlägen bleiben.

Kristina Rieth, Leiterin des Landeshochwasserzentrums Sachsen, betont: "Wir müssen die Lage abwarten." Derzeit werde untersucht, welche Auswirkungen die eingestürzte Brücke als Fließhindernis hydraulisch auf die Vorhersagen hat. Auch der Dresdner Feuerwehrsprecher Michael Klahre betonte, dass die kaputte Brücke ein Problem sei. "Es gibt Kontakte mit Umweltamt, Wetterdienst und sobald es von dort konkretere Modelle mit Vorhersagen gibt, werden wir die entsprechenden Maßnahmen einleiten", so Klahre.

Die eingestürzte Carolabrücke.
Bei höheren Wasserständen der Elbe könnte die eingestürzte Brücke zum Problem werden. Bildrechte: IMAGO / jmfoto

16:25 Uhr | Letzte Sanierung der Carolabrücke 1996

Simone Prüfer, Chefin des Straßen- und Tiefbauamtes der Stadt Dresden zeigte sich von dem Einsturz der Carolabrücke ebenfalls überrascht. Die Brücke sei das letzte mal 1996 vollständig saniert worden. Seit dem habe es dauerhaft Überprüfungen gegeben. Die letzte Hauptuntersuchung vor drei Jahren habe ergeben, dass das Bauwerk saniert werden müsse, so Prüfer. "Es gibt momentan noch keine Erklärung für das Versagen der Brücke", sagte sie. Die Priorität liege jetzt erst einmal der Sicherung und Beräumung.

In den vergangenen Jahren fuhren rund 27.000 Fahrzeuge täglich über die Brücke, die unter Denkmalschutz steht.

16:15 Uhr | THW und Feuerwehr sichern Brücke ab

In Dresden laufen nach dem Teileinsturz der Carolabrücke weiter Sicherungsmaßnahmen. Wie der zuständige Zugführer des Technischen Hilfswerks (THW) bei einer Pressekonferenz am Nachmittag sagte, wird derzeit ein optisches Messystem installiert. Damit sollen etwaige Bewegungen in den noch stehenden Brückenteilen erkannt werden. So könne man die Einsatzkräfte warnen, falls weitere Teile der Brücke abrutschten. "Die Brückenlager sind akut gefährdet und werden jetzt mit großen Holzplatten abgesichert, um Teile der Brücke wieder begehbar zu machen", so der Zugführer.

Straßenabsperrung durch den THW
Das THW hilft bei der Absicherung der Carolabrücke. Bildrechte: xcitepress/christian essler

Feuerwehrsprecher Michael Klahre sagte, man werde den Einsatz über Nacht etwas zurück fahren. Trotzdem blieben Einsatzkräfte vor Ort. Am Donnerstag werde dann anhand der Messwerte über das weitere Vorgehen entschieden. Welche Brückenteile gefährdet sind, sei noch unklar. "Wir müssen sehr langsam vorgehen, weil am Bauwerk für die Einsatzkräfte Lebensgefahr besteht. Gemeinsam mit THW wird die Brücke jetzt abgestützt, dann schauen wir, was die Messdaten zeigen", so Klahre.

15:45 Uhr | Pressekonferenz zum aktuellen Stand

In wenigen Minuten startet am Elbufer in Dresden die verschobene Pressekonferenz zur aktuellen Lage rund um die Carolabrücke. MDR SACHSEN übertrugt die Pressekonferenz im Livestream.

15:34 Uhr | Krankenhäuser der Stadt wieder mit Fernwärme versorgt

Die Fernwärmeversorgung des Städtischen Klinikums funktioniert wieder. Wie die Stadt Dresden mitteilte, sind die Standorte Friedichstadt und Löbtau wieder versorgt. An der Anbindung des Standortes Neustadt/Trachau an das Fernwärmenetz werde allerdings noch gearbeitet.

Der Klinikbetrieb läuft den Angaben zufolge an allen Standorten ohne Einschränkungen für die Patientenversorgung. Das gelte auch für die operative Versorgung. Entgegen erster Informationen vom Morgen hätten alle geplanten Eingriffe durchgeführt werden können, hieß es.

Ein Wegweiser mit der Aufschrift "Städtisches Klinikum Dresden Friedrichstadt".
Die Versorgung des Städtischen Klinikums in Dresden-Friedrichstadt mit Fernwärme war zwischenzeitlich unterbrochen. Bildrechte: MDR/Dan Hirschfeld

15:23 Uhr | Wie steht es um die Brücken in Leipzig?

In Leipzig gebe es kein vergleichbares Bauwerk wie die Carolabrücke, sagte der Leiter des Mobilitäts- und Tiefbauamtes der Stadt Leipzig, Michael Jana, im Gespräch mit MDR SACHSEN. "So plötzliche Einstürze würde ich für Leipzig ausschließen wollen." Dennoch kenne die Stadt ihre Sorgenkinder. Die Klingerbrücke beispielsweise steht laut Jana unter ständiger Beobachtung durch Sensoren. Auch die beiden Georg-Schwarz-Brücken habe man untersucht.

Jana verwies zudem auf die Zeppelinbrücke nahe des Sportforums, an der aktuell Bauarbeiten stattfinden. Neben Autoverkehr, Fußgängern und Radfahrern verkehren dort auch viele Straßenbahnen. Insgesamt gebe es in Leipzig 351 Brücken. Ein Viertel hat schlechte Bauzustandsnoten. Deshalb sollen in den nächsten zehn bis 15 Jahren etwa 300 Millionen Euro in deren Instandsetzung investiert werden, teilte Michael Jana weiter mit.

Bauarbeiter und Gleisbauer arbeiten an der Gleistrasse vor der Zeppelinbrücke in der Jahnallee.
Die Zeppelinbrücke in Leipzig wird derzeit saniert. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

15:18 Uhr | Sondersendung zum Brückeneinsturz

Anlässlich des Kollapses der Carolabrücke in Dresden sendet MDR SACHSEN - Das Sachsenradio am Mittwoch ab 18:08 Uhr eine Sondersendung zum Thema. Zu Gast sind unter anderem der Brückenbauexperte Steffen Marx von der TU Dresden sowie die Geschäftsführerin der Weißen Flotte.

15:11 Uhr | Brücken in Deutschland sicher

Trotz des Brückeneinsturzes in Dresden dürfen sich Verkehrsteilnehmer beim Überqueren von Brückenbauwerken bundesweit sicher fühlen - auch wenn viele Brücken sanierungsbedürftig sind. Wie der Bereichsleiter Technik und Gesellschaft beim Verein Deutscher Ingenieure, Dieter Westerkamp, sagte, muss jede Brücke alle sechs Jahre eine Hauptuntersuchung nach DIN 1076 durchlaufen. Dieser Zyklus sei ausreichend.

Die Prüfung erfolge in der Regel bei laufendem Verkehr und umfasst die Überprüfung aller Bauteile. Drei Jahre danach erfolgt jeweils eine einfache Prüfung. Die Ergebnisse werden dokumentiert.  "Angesichts der niedrigen Zahl an Vorkommnissen bei rund 130.000 Brücken in Deutschland scheint sich dieser Rhythmus zu bewähren", sagte Westerkamp am Mittwoch.

14:59 Uhr | Feuerwehr warnt Schaulustige vor Lebensgefahr

Nach dem Einsturz eines Teils der Carolabrücke hat die Feuerwehr erneut dazu aufgerufen, die Einsturzstelle zu meiden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Teile einstürzen, hieß es. Es bestehe Lebensgefahr.

Im Verlauf des Tages haben sich zahlreiche Schaulustige in der Nähe versammelt. Hunderte Menschen stehen auf der gesamten Länge der Brühlschen Terrasse, die etwas erhöht über dem Elbufer auf der Seite der Altstadt liegt. Viele haben ihre Mobiltelefone zum Fotografieren und Filmen gezückt. Auch am gegenüberliegenden Ufer stehen einige Menschen an der Absperrung, die die Polizei in einiger Entfernung beiderseits des Unglücksortes errichtet hat.

Eine Straßensperrung.
Die Brücke ist weiträumig abgesperrt. Bildrechte: IMAGO / jmfoto

 14:31 Uhr | Sanierung könnte Jahre dauern

Der frühere Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes Dresden, Reinhard Koettnitz, geht von einer langwierigen Untersuchung zum Teileinsturz der Carolabrücke aus. Koettnitz sagte dem MDR, für Schadensbeurteilung und Ursachenforschung müssten eine Menge an Akten studiert werden. Es werde mehrere Jahre dauern, bis wieder Straßenbahnen über die Brücke fahren könnten. Der Brückensachverständige der Stadt, Holger Kalbe, vermutet, dass Korrosion bei dem Einsturz eine Rolle spielte.

Es wird Jahre dauern, bis wieder Straßenbahnen über die Brücke fahren können.

14:08 Uhr | Oberbürgermeister Hilbert dankt Einsatzkräften

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat sich am Nachmittag bei den Einsatzkräften der Stadt bedankt. Er sei nach der Information durch die Einsatzkräfte im Verlauf des Vormittags von einer Konferenz aus Magdeburg nach Dresden zurückgekehrt, teilte Hilbert mit. "Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist. Ich danke den Einsatzkräften und zuständigen Behörden für ihr schnelles und umsichtiges Agieren", sagte er.

Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist.

Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden dankte den Einsatzkräften an der Carolabrücke. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Jetzt gelte es im ersten Schritt vor allem sicherzustellen, dass ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringe. Das habe oberste Priorität. "Parallel dazu gilt es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehen wird", so Hilbert.

13:52 Uhr | Polizei geht von Unglück aus: Die wichtigsten Infos zur Carolabrücke

In der Nacht ist in Dresden ein Teil der Carolabrücke eingestürzt. Seit dem sind Polizei, Feuerwehr und Stadt mit der Sicherung der Brücke beschäftigt und suchen nach der Ursache für den Kollaps. Die Polizei geht von einem Unglück aus, es gibt keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner. MDR SACHSEN hat die bisherigen Erkenntnisse des Tages zusammengefasst:

13:44 Uhr | Landtagspräsident Rößler: "Einsturz ist unerklärlich!"

Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler hat sich am Mittag betroffen über den Einsturz der Carolabrücke gezeigt. "Ich hab' das nicht geglaubt heute früh, als man mir das gesagt hat", sagte er bei einem Besuch vor Ort. Als Ingenieur sei ihm unerklärlich, wie der Einsturz trotz lückenloser Kontrollen habe passieren können. "Ich kann mich noch erinnern, als Schüler, als die Brücke eingeweiht worden ist", erzählte Rößler.

Carolabrücke in Dresden
Viele Menschen machten sich am Mittwoch ein Bild der Lage am Elbufer. Auch Landtagspräsident Matthias Rößler war vor Ort. Bildrechte: MDR/Axel Köhn

13:34 Uhr | Wetterumschwung als Stressfaktor für Brücke?

Steffen Marx, Professor für Ingenieurbau an der TU Dresden, hat im Gespräch mit MDR SACHSEN die Vermutung geäußert, dass die Wetterlage in den Kollaps der Carolabrücke hineingespielt haben könnte. Auf die extreme Hitzewetterlage der vergangenen Wochen sei eine drastische Abkühlung gefolgt: "Das verursacht in so einer Brücke einen Temperatursturz, mit dem die Brücke auch zu kämpfen hat. Sehr wahrscheinlich ist, dass dieser Spannungszustand auch Schadensauslöser mit war", so Marx. Dies sei aber im Bereich der Spekulation, betonte er.

"Die Nachricht hat uns alle komplett überrascht - Fachleute wie Laien." Der Einsturz sei ein Desaster, das aus heutiger Sicht niemand hätte vorhersehen können. Man müsse die Brücke "unter komplett einsturzgefährdet verbuchen", machte Marx weiter deutlich.

13:15 Uhr | Ministerpräsident Kretschmer zeigt sich erleichtert

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich am Mittag erleichtert darüber gezeigt, dass beim Einsturz der Dresdner Carolabrücke keine Menschen zu Schaden kamen. "Es sei nicht auszudenken, wenn es am Tag passiert, Straßenbahn und Autos auf der Brücke gewesen wären", so Kretschmer.

Wir überlegen gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann.

Die Katastrophe müsse nun ausgewertet und geklärt werden, was die Ursache war. Da vertraue er auf die Stadt. "Und dann überlegen wir gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann." Die Pfeiler stünden ja noch, "es ist kein Hexenwerk, eine neue Brücke drüberzulegen", sagte der Ministerpräsident.

12:43 Uhr | Feuerwehr bereitet sich auf mögliches Hochwasser vor

Das herabgestürzte Brückenteil in der Elbe könnte bei Hochwasser zu Problemen führen. Die Feuerwehr in Dresden bereitet sich derzeit auf eine mögliche Hochwasserlage vor. "Der Deutsche Wetterdienst und andere Partner haben bereits gestern informiert, dass sich eine Unwetterlage im östlichen Bereich einstellen wird", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Seit Dienstag stehe die Feuerwehr Dresden mit dem Umweltamt in engem Kontakt. "Wir haben das Ereignis auf dem Zettel, aber es ist noch vollkommen unklar, wie sich dieses Wetterereignis einstellen wird." Es gebe aber einen "Abwehrplan."

Schlauchboot auf der Elbe
Durch vermehrte Regenfälle könnte es in den kommenden Tagen zu Hochwasser an der Elbe kommen. Die Feuerwehr bereitet sich vor. Bildrechte: xcitepress/christian essler

Eine Übersicht über die aktuellen Wasserstände in Sachsen finden Sie hier.

12:25 Uhr | Ingenieurkammer Sachsen bietet Hilfe an

Der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Hans-Jörg Temann, hat der Stadt Hilfe bei der Ursachenforschung und den Aufräumarbeiten nach dem Brückeneinsturz in Dresden angeboten. Das Unglück sei ein schwerer Schlag für die städtische Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur.

"Zunächst kommt es darauf an, die unmittelbaren Gefahren zu bannen und die unterbrochene Wärmeversorgung der Stadt Dresden so weit wie möglich wiederherzustellen", so Temann. Danach könne man sich auf Ursachenforschung begeben und entsprechende Lehren ziehen, um derartige Katastrophen künftig zu verhindern.

Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt.
Was der Grund für den Einsturz der Brücke in Dresden ist, ist derzeit noch unklar. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

12:18 Uhr | Stadt sucht Halter von Autos unter Brücke

Die Stadt Dresden ist auf der Suche nach Menschen, die ihre Autos unter der Carolabrücke abgestellt haben. Die Fahrzeugführer sollen sich unter der 0162-2 39 26 13 oder der 0351-4 83 24 00 melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

12:07 Uhr | Video zeigt Einsturz der Carolabrücke

Verschiedene Verkehrsüberwachungskameras haben in der Nacht Bilder der Carolabrücke gemacht. Auf den Aufnahmen einer Webcam des Fraunhofer Instituts ist der Zusammenbruch der Fahrbahn in der Nacht zu erkennen.

Webcamfoto -Einsturz Carolabrücke 1 min
Bildrechte: VVO/Fraunhofer IVI
1 min

Eine Webcam der VVO/ des Fraunhofer IVI filmte den Einsturz der Carolabrücke in Dresden.

Mi 11.09.2024 13:53Uhr 00:20 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/video-webcam-carolabruecke-einsturz-elbe-102.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

12:01 Uhr | Pressekonferenz kurzfristig verschoben

Die Pressekonferenz der Stadt zur Lage an der Carolabrücke ist kurzfristig verschoben worden. Aktuellen Informationen zufolge soll sie am Nachmittag stattfinden, voraussichtlich gegen 16 Uhr. MDR SACHSEN wird die Pressekonferenz im Livestream übertragen.

11:45 Uhr | Sanierungsarbeiten sollten kommendes Jahr beginnen

Die Carolabrücke litt bereits seit Jahren unter baulichen Mängeln. Zwischen 2019 und 2023 wurden deshalb bereits weite Teile des Bauwerks saniert, die Brücke erst im März 2024 wieder vollständig für den Verkehr freigegeben. Der jetzt eingestürzte Abschnitt für Straßenbahn und Radfahrende sollte ab dem kommenden Jahr erneuert werden. Die Stadt Dresden plante mit 20,7 Mio. Euro an Kosten für die komplette Sanierung der Carolabrücke. Die Sanierung des in der vergangenen Nacht eingestürzten Brückenzugs war mit Kosten in Höhe von 8,4 Mio. Euro veranschlagt worden. Dies hat eine schriftliche Anfrage des Linken-Fraktionsvorsitzenden André Schollbach an Oberbürgermeister Hilbert (FDP) ergeben.

11:37 Uhr | Erste Vermutungen zu Einsturzursache

Neben den Absicherungsarbeiten von Polizei und Feuerwehr läuft derzeit auch die Suche nach der Ursache für den Einsturz. Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, vermutet, dass zu DDR-Zeiten ein massiver Clorideintrag stattgefunden habe. Dieser könnte zu dem Unglück geführt haben. Zwar sei in der Vergangenheit bereits ein Chloridentzug an dem Bauwerk vorgenommen worden, so Kalbe. An der Abbruchstelle stehe aber ein Mast der Verkehrsbetriebe, so dass es dort womöglich zu einem massiven Chlorideintritt gekommen sei. Dies seien aber nur Vermutungen, die überprüft werden müssten, sagte Kalbe.

11:30 Uhr | Keine Umleitung über Augustusbrücke

Für viele Autofahrende in Dresden bedeutet die Sperrung der Carolabrücke einige Umwege. Eine Freigabe der Augustusbrücke, die nur durch den Öffentlichen Nahverkehr befahren werden darf, kommt vorerst aber nicht in Betracht, wie die Stadt mitteilte.

11:23 Uhr | Weitere Pressekonferenz am Mittag

Am Mittag wollen Stadt, Polizei und Feuerwehr erneut über die aktuelle Lage an der Carolabrücke in Dresden informieren. MDR SACHSEN überträgt die Pressekonferenz im Livestream.

10:54 Uhr | Polizei warnt vor Fake News

Nach dem Einsturz der Carolabrücke hat der Sprecher der Polizei Dresden, Thomas Geithner, vor Falschmeldungen im Internet gewarnt. Aufgrund des Datums des 11. September kursierten derzeit Meldungen im Netz, die den Brückeneinsturz in einen terroristischen Zusammenhang bringen würden, so Geithner. "Es gibt überhaupt keine Anzeichen für strafbares Verhalten und derzeit auch kein Ermittlungsverfahren", so der Sprecher. Die Falschmeldungen würden beobachtet und bei Strafbarkeit zur Anzeige gebracht.

Zwei Polizeifahrzeuge stehen mit Blaulicht auf der Straße.
Aktuell werden die Lage und das weitere Vorgehen von den Einsatzkräften sondiert. Bildrechte: Marko Förster

10:42 Uhr | Schock bei Passanten und Anwohnern

Die Dresdner zeigen sich erschrocken über den Einsturz der Brücke. "Wir Menschen denken, alles beherrschen zu können - das ist aber nicht so", sagt ein Passant zu MDR SACHSEN. Eine Frau ergänzt: "Ich fahre jeden Tag über die Brücke. Gestern Nachmittag noch - und heute Morgen sehe ich die Schlagzeile. Das liegt mir schwer im Magen!" Weitere Reaktionen gibt es im Beitrag von MDR SACHSEN- Das Sachsenradio:

10:33 Uhr | Bilder der zerstörten Brücke

Eine der wichtigsten Elbbrücken in Dresden ist in der Nacht zusammengebrochen. Fernwärmeleitungen wurden beschädigt, eine Straßenbahnstrecke liegt im Wasser, der Verkehr muss umgeleitet werden.

10:14 Uhr | Zahlreiche Sperrungen und Umleitungen nach Brückeneinsturz

Mit der eingestürzten Carolabrücke ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Dresden vorerst blockiert. Viele Straßen, Fußwege und Radwege sind gesperrt. Auch die Elbe als Wasserstraße ist nicht mehr schiffbar. Außerdem sind mehrere Straßenbahnlinien betroffen. Verkehrsteilnehmer müssen mit erheblichen Behinderungen rechnen. MDR SACHSEN hat alle Einschränkungen im Überblick zusammengefasst:

9:58 Uhr | Anwohner berichten von starker Erschütterung

Der Einsturz der Carolabrücke gegen 3 Uhr in der Nacht zum Mittwoch hat offenbar einige Anwohner aus dem Schlaf gerissen. In den sozialen Netzwerken ist von Erschütterungen die Rede, die einem Erdbeben geglichen hätten.

9:42 Uhr | Letzte Bahn fuhr kurz vor dem Unglück über Brücke

Der Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), Christian Schmidt, sagte, man habe Umleitungen für den Bahnverkehr eingerichtet. "Wir haben regulär zwei Linien, die über die Brücke fahren", so Schmidt. Man sei vor allem froh, dass zum Zeitpunkt des Einsturzes keine Bahn auf der Brücke unterwegs gewesen sei. "Die letzte ist 18 Minuten vor dem Unglück über die Brücke gefahren."

9:35 Uhr | "So einen Tag will man nicht erleben!"

Holger Kalbe, verantwortlicher Abteilungsleiter für die Brücken der Stadt Dresden, zeigte sich bei einer Pressekonferenz am Morgen betroffen. "Das ist ein Morgen, den man nicht erleben will", so Kalbe. Zunächst müsse nun abgeklärt werden, wie sehr die beiden anderen Brückenteile vom Einsturz im Mitleidenschaft gezogen worden sind. Bis das geklärt sei, werde es keinen Verkehr über die Brücke oder das Terrassenufer geben.

"Wir müssen danach ein Abbruchkonzept für den Teil der Brücke erarbeiten, der nun in der Elbe liegt", so Kalbe. Er hoffe, dass man zum Ende der Woche mehr über den Grund des Einsturzes wisse. Wann der Verkehr wieder über das Terrassenufer oder die Brücke rollen kann, könne er nicht sagen.

9:22 Uhr | Altstadt hat wieder Fernwärme

Den Dresdner Stadtwerken ist es gelungen, die Versorgung der Altstadt mit Fernwärme wieder herzustellen. Wie eine Sprecherin sagte, werde in den kommenden Stunden die Leitung über die Marienbrücke dazugeschaltet, um so auch die Neustadt mit Fernwärme zu versorgen. Bei dem Einsturz wurde eine der Hauptleitungen der Stadt zerstört. Die Versorgung war am Morgen in weiten Teilen der Stadt gestört.

09:00 | Improvisierte 1. Pressekonferenz am Einsatzort

Feuerwehr, Energieversorger und Dresdner Verkehrsbetriebe haben um 9 Uhr einen ersten Überblick über die Schäden und Folgen informiert. Dabei ging es auch um die Fernwärmeversorgung für Dresden. Die Experten erklärten, wann welche Stadtteile wieder ans Netz kommen könnten. Die Stadt Dresden sprach von einem "großen Verlust, dass die Brücke fehlt".

Feuerwehrsprecher Michael Klahre sagte: "Bei der Erkundung konnten wir feststellen, dass am Brückenkopf auf der Altstädter Seite ein etwa ein Meter großer Spalt zu verzeichnen war. Während wir diese Lageerkundung durchgeführt haben, gab es einen lauten Knall. Und zwei Fernwärmeleitungen sind dort geborsten. Heißes Wasser strömte in absoluten Massen auf das Terrassenufer." 

8:30 Uhr | Ticker zum Einsturz der Carolabrücke

In Anbetracht der aktuellen Lage stellen wir unsere Berichterstattung zum Einsturz der Carolabrücke ab sofort auf einen Ticker um. Teile der Brücke sind in der Nacht eingestürzt, weitere Teile sind einsturzgefährdet.

Mehr zum Brückeneinsturz in Dresden

MDR (ama/ben/cnj/wim/kk/kav)dpa/afp/epd

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 11. September 2024 | 19:00 Uhr

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