Programmvorstellung Filmfest Dresden setzt auf Solidarität in unsicheren Zeiten
Hauptinhalt
18. März 2025, 18:56 Uhr
Die Macher des Filmfests Dresden haben das Programm für die kommende Ausgabe vorgestellt. Insgesamt zeigt das Festival in diesem Jahr mehr als 380 Kurzfilme aus 61 Ländern. Ein Schwerpunktthema ist dabei Solidarität. Wegen drohender Kürzungen im Kulturbereich ist das Festival aber auch selbst auf Solidarität angewiesen.
- Das Filmfest Dresden will in diesem Jahr ein Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt setzen.
- Angesichts angekündigter Kürzungen hofft das Festival auch auf Soldarität des Publikums.
- Höhepunkt des Filmfests ist die Verleihung der "Goldenen Reiter".
Das Filmfest Dresden setzt mit der kommenden Ausgabe einen neuen Schwerpunkt auf die Themen Soldarität und Zusammenhalt. Das haben die Festival-Organisatoren in Dresden mitgeteilt. Insgesamt zeigt das Fimfest mehr als 380 Kurzfilme aus 61 Ländern. Es findet vom 8. bis 13. April statt.
Dem Thema Soldarität nähert sich das Filmfest Dresden aus verschiedenen Blickwinkeln: Die Beiträge im Programm "WeAct" werfen ein Licht auf die ökologischen Krisen und zeigen mögliche Lösungsansätze auf. Die Filme im Programm "Tongues (Re)United" thematisieren unter anderem Sprachbarrieren. Im Fokus stehen etwa Europäer in China sowie Asiaten in Europa und den USA. Weitere Programme beschäftigen sich mit dem verzerrten Bild von Roma im Film und der Verbindung von Solidarität und Heimat.
Tribut an Chemnitz als Kulturhauptstadt
Das Filmfest Dresden würdigt in der kommenden Ausgabe auch die Chemnitzer Filmwerkstatt mit dem Kurzfilm-Sonderprogramm "Tribut: Chemnitz total". Seit 1991 biete die Filmwerkstatt kreativen Filmemacherinnen und Filmemachern eine Spielwiese für mutige Experimente – frei von kommerziellem Druck, heißt es in einer Mitteilung des Festivals. Gleichzeitig trage die Filmwerkstatt maßgeblich dazu bei, Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025 mit frischen Impulsen noch lebendiger zu machen.
Unsichere Lage wegen Einsparungen im Kulturbereich
Auch das Dresdner Filmfestival ist nach eigenen Angaben von drastischen Kürzungen im Kulturbereich betroffen. Festivalleiterin Anne Gaschütz sagte einer Mitteilung zufolge: "Auf städtischer Ebene drohen Einsparungen von knapp 10 Prozent, während auf Landesebene sogar Kürzungen von bis zu 30 Prozent im Raum stehen." Hinzu komme, dass man in diesem Jahr von der Kulturstiftung Sachsen aufgrund der angespannten finanziellen Lage gar nicht gefördert werde. Die endgültige Fördersumme des Landes wird Gaschütz zufolge erst im Sommer feststehen.
Auch wir freuen uns über Solidarität, weil wir uns in einer angespannten finanziellen Situation befinden.
Besucherinnen und Besucher des Festivals werden in diesem Jahr von den Kürzungen nur wenig mitbekommen. "Das Gravierendste ist, dass unsere Open-Air-Leinwand um einiges geschrumpft ist, weil wir uns die etwas größere LED-Leinwand nicht mehr leisten können", sagte Gaschütz MDR KULTUR. Man habe auch viel beim Marketing gestrichen, ergänzt die Festivalleiterin. So werde es in diesem Jahr keine neuen Festivalbeutel geben.
Mit Bezug auf den Themenschwerpunkt betonte Anne Gaschütz: "Auch wir freuen uns über Solidarität, weil wir uns in einer angespannten finanziellen Situation befinden." Deswegen freue man sich über die Solidarität des Publikums in Form von Spenden und vor allem in Form von Besuchen beim Festival.
Preisverleihung am 12. April in Dresden
Höhepunkt des Filmfests Dresden ist die Preisverleihung der "Goldenen Reiter" am 12. April in der Dresdner Schauburg. Insgesamt konkurrieren den Veranstaltern zufolge 67 Beiträge im internationalen, nationalen und mitteldeutschen Wettbewerb. Vergeben werden Preise im Gesamtwert von 70.500 Euro.
Diese Summe ist etwas geringer als im vergangenen Jahr, dennoch hebt Festivalleiterin Anne Gaschütz im Gespräch mit MDR KULTUR hervor: "Wir sind sehr froh, dass wir alle Preise halten können. Von unserer Seite ist das auch eine Förderung für die Filmschaffenden und eine Anerkennung ihrer Arbeit."
Mehr zum Filmfest Dresden
37. Filmfest Dresden
8. bis 13. April 2025
Preise:
Einzelticket 9 Euro, 6 Euro ermäßigt
Kinder- und Jugendprogramme: 4 Euro (bis 18 Jahre), 5 Euro (ab 19 Jahre)
Veranstaltungsorte:
Filmtheater Schauburg, Thalia Cinema, Programmkino Ost, Schloßplatz Dresden, Filmgalerie Phase IV, Clubkino im Lingnerschloss, Zentralkino, Hole of Fame, Kino im Kasten, Galerie Raskolnikow e.V., Altes Wettbüro, DIAF, GrooveStation, Goethe-Institut, Geh8 Kunst Raum Ateliers
Mehr Informationen zum Programm finden Sie hier.
Quelle: MDR KULTUR (Grit Krause), Filmfest Dresden, EPD; redaktionelle Bearbeitung: td
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 19. März 2025 | 06:20 Uhr