Finanzpolitik Freistaat Sachsen will Verwaltungsstellen einsparen
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18. März 2025, 18:29 Uhr
Sachsen will wegen der finanziell schwierigen Lage in den kommenden Jahren Personal abbauen. Wie viele Stellen der aktuell rund 96.000 in der Landesverwaltung am Ende übrig bleiben, kann Finanzminister Christian Piwarz (CDU) derzeit nicht sagen. "Wir werden uns aber auf einen Personalabbaupfad begeben müssen. Das hängt auch mit der demografischen Entwicklung sowie der Arbeits- und Fachkräftesituation zusammen", sagte Piwarz der Nachrichtenagentur dpa.
Keine starren Vorgaben für Ministerien
Ursprünglich wollte Sachsen die Zahl der Landesdiener bis zum Jahr 2020 auf 70.000 reduzieren. Doch der Personalbestand im Freistaat wuchs immer weiter, was der Landesrechnungshof mehrfach und deutlich kritisierte. Laut Piwarz könne der Personalabbau aber nicht nach starren Vorgaben erfolgen. Dabei verwies er aufs Beispiel der Lehrkräfte in Sachsen: "Als die Zielmarke von 70.000 im Jahr 2009 das erste Mal auftauchte, hatten wir in Sachsen rund 27.000 Lehrer gebraucht. Heute sind es 35.000 und es reicht immer noch nicht für eine komplette Unterrichtsversorgung."
Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen
Vielmehr müsse jedes Ressort klären, welche Aufgaben der Staat leisten müsse und wie viel Personal dafür nötig sei. Piwarz geht davon aus, dass der Personalabbau sozialverträglich erfolgen kann, weil in den nächsten Jahren viele Mitarbeitende in Rente gingen. Man müsse trotzdem darauf achten, immer genügend junge und gut ausgebildete Leute für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Ein Personalentwicklungskonzept sei dringend notwendig und zu erarbeiten.
Aktuell besetzt der Freistaat 3.500 von insgesamt 7.000 freien Stellen nicht wieder. Der Finanzminister rechnet mit Einsparungen von rund 250 Millionen Euro pro Jahr.
MDR (kk)/dpa