Eine Frau steht an einer DHL-Paketstation 3 min
Audio: Paketstationen bedeuten nicht das Aus für die Postfilialen. Bildrechte: picture alliance / photothek | Florian Gaertner
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Verbraucherzentralen begrüßen das Vorhaben

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DHL-Vorhaben Warum mehr Paketstationen nicht das Aus für die Postfilialen bedeuten

23. Januar 2025, 12:20 Uhr

Durch den Onlinehandel ist der Paketversand in den vergangenen Jahren durch die Decke gegangen. Und daher ist der Plan von Deutschlands größtem Lieferdienst DHL nur logisch: Nämlich die Zahl der Paketautomaten in den nächsten Jahren kräftig zu steigern – die Rede ist von einer Verdopplung der aktuell rund 15.000 Stationen. Warum das nicht das schleichende Aus für die Postfilialen bedeutet und was Verbraucherschützer dazu sagen.

Die Befürchtung, die Packstationen könnten die Filialen bald verdrängen, räumt DHL-Sprecher Mattias Persson direkt ab: "Ja richtig, wir wollen das Automatennetz weiter ausbauen. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass wir planen, die 12.800 Filialen zu reduzieren." Die Partnerfilialen blieben weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Serviceportfolios der Deutschen Post und DHL. Dieses Angebot werde durch den Ausbau der Automaten nur ergänzt.

Durch das neue Postgesetz dürfte die Post gar nicht weniger als 12.000 Filialen betreiben, es lässt aber auch die Möglichkeit zu, statt einer Filiale auch eine Paketstation aufzustellen. Die neuen Stationen darf und will die DHL dabei nicht beliebig platzieren. Dazu sagt Sprecher Persson: "Bei der Suche nach Standorten achten wir darauf, dass wir uns frequentierte Plätze aussuchen und dass die Standorte unseren Kunden eine hohe Erreichbarkeit und Flexibilität bieten." Das seien zum Beispiel Supermärkte, Bahnhöfe, Tankstelle oder andere öffentliche Plätze.

Postgesetz schreibt Alternativen zur Paketstation vor

Und dann müssen die Stationen nicht nur gut zu erreichen, sondern auch leicht zu bedienen sein. Das habe man im Blick, versichert Persson: "Wir sind uns natürlich bewusst, dass nicht alle Menschen digital versiert sind. Die können aber weiterhin andere Zustelloptionen nutzen, wie die Haustürzustellung oder die Abholung in der Partnerfiliale."

Für Julia Gerhards ist dieser Punkt sehr wichtig. Gerhards ist die Post- und Paketexpertin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wer ein Paket nach Hause geliefert haben wolle, müsse diese Möglichkeit auch weiterhin haben. Außerdem schaffe das neue Postgesetz Klarheit, was Alternativen angehe. Nämlich, "dass wenn ich ein Paket bestelle und ich eben nicht zu Hause bin und das irgendwo anders hinterlegt werden muss, dass ich dann immer angeben kann, dass es nicht an eine Station geliefert werden darf, die man nur mit einem Smartphone, zum Beispiel, nutzen kann."

Grundsätzlich begrüßt die Verbraucherschützerin Gerhards die Pläne der DHL. Wenn es so umgesetzt werde, wie es umgesetzt werden sollte, dann werde das für Verbraucherinnen und Verbraucher Vorteile bringen. "Mit der Reform des Postgesetzes steht fest, dass ein Paket, was eben nicht zu Hause zugestellt werden kann, immer am nächstgelegenen Hinterlegungsort hinterlegt werden muss. Das ist eine Neuerung, die wichtig und gut für Verbraucherinnen ist." Und wenn das Netz an Stationen dann noch enger werde, dann bedeute das in den meisten Fällen, dass der Abholort noch näher am Wohnort der Kunden sei, schlussfolgert Gerhards. "Und das ist natürlich praktisch."

Verbraucherschützerin: Kunden beklagen häufig klemmende Türen an Stationen

Gerhards formuliert aber auch eine klare Forderung an die DHL. Sie betreut das Online-Tool der Verbraucherzentralen, über das Kunden der Post Beschwerden loswerden können. Dort werde immer mal wieder bemängelt, dass sich die Packstationen nicht öffnen ließen. “Also ich kann das bedienen, ich hab dieses Benachrichtigungskärtchen, ich hab den Code richtig eingegeben. Ich habe es schon hundertmal gemacht, aber die Station öffnet sich einfach nicht. Und dann wird es natürlich extrem mühsam."

Es sei nicht damit getan, eine Station nur aufzustellen, mahnt Gerhards. Da sei ein vernünftiger Support nötig. Aus Sicht der Verbraucherzentralen sei das eine Anforderung, die an die DHL adressiert werden müsse.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 23. Januar 2025 | 06:04 Uhr

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