Fachkräftemangel Bundesbehörden in Ostdeutschland fehlt Personal
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08. Dezember 2023, 18:41 Uhr
Der Aufbau von Bundesbehörden in den ostdeutschen Ländern verzögert sich wegen des Fachkräftemangels. Ein Viertel der 8.500 neu entstandene Jobs können noch nicht besetzt werden. Die Folgen sind Wartezeiten und überlastetes Personal.
- 30 neue Behörden im Osten binnen vier Jahre dazugekommen
- Ostbeauftragter Carsten Schneider bedauert späte Ansiedlung
- Gründe sind unter anderem Fachkräftemangel und Corona-Pandemie
Der Aufbau von Bundesbehörden in Ostdeutschland stockt unter anderem wegen des Personalmangels. Wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mitteilte, konnte rund ein Viertel der etwa 8.570 geplanten Jobs in den fünf ostdeutschen Bundesländern bis Ende 2022 nicht besetzt werden. 6.340 Stellen wurden demnach vergeben. Zuvor hatte der RBB darüber berichtet.
Seit 2019 sind mehr als 30 neue Institutionen, Ableger oder Dienststellen in Thüringen, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dazugekommen. Darunter sind zum Beispiel etliche Ableger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie Dienststellen von Behörden wie der Bundesnetzagentur, des Bundesverwaltungsamtes oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Hintergrund ist, dass der Bund mehr eigene Behörden und Einrichtungen im Osten ansiedeln und so auch für gleichwertige Lebensverhältnisse sorgen will.
Ostbeauftragter Schneider: Ansiedlung kam spät
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sagte dem RBB: "Es wäre klug gewesen, früher noch mehr solche Bundesbehörden anzusiedeln. Das ist jetzt eine Korrektur, die spät kommt. Aber ich hoffe nicht zu spät."
Um Leute aus unter anderem westdeutschen Städten anzulocken, sei Offenheit und eine soziale Infrastruktur nötig, sagte Schneider weiter. Der Bund stelle gerade gerade viele Mittel für den Strukturwandel bereit. "Jetzt müssen nur noch die Menschen kommen", sagte der Ostbeauftragte im Gespräch mit dem RBB.
Fachkräftemangel größte Herausforderung
Die Hintergründe der noch offenen Posten seien vielfältig, teilte das Bundesinnenministerium mit. Der Fachkräftemangel sei für eine schnelle Stellenbesetzung eine wesentliche Herausforderung. Auch könnten in den vergangenen Jahren die epidemische Lage, organisatorische oder personalplanerische Gründe die Einstellungsverfahren verzögert haben.
RBB, MDR mit dpa (amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. Dezember 2023 | 09:30 Uhr