Baumbefall Deutschland droht neue Borkenkäferwelle

04. Juli 2023, 13:31 Uhr

Deutschen Wäldern droht erneut eine Borkenkäferwelle. Grund dafür ist der milde und warme Winter. Folgt nun ein heißer Sommer, droht erneut das Abholzen vieler Bäume wegen des Käferbefalls. 

Den deutschen Wäldern droht eine neue Borkenkäferwelle. Zu viele Schädlinge hätten den Winter überlebt, sagt Henrik Hartmann, Leiter des Julius-Kühn-Instituts für Waldschutz in Quedlinburg. Es sei zu warm und trocken gewesen. Dadurch seien erneut Fichten bedroht. Langfristig seien auch andere Baumarten durch den Klimawandel in Gefahr.

Laut Statistischem Bundesamt gingen im vergangenen Jahr fast 60 Prozent des Schadholzeinschlags in den deutschen Wäldern auf Insektenschäden zurück. 2021 hatten die Statistiker den Rekordwert von 81 Prozent gemeldet.

Auch in Sachsen bleibe die Situation angespannt, sagt Renke Coordes, Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Gerade die Regionen, die bereits die letzten Jahre betroffen waren, seien erneut gefährdet. So gebe es abermals eine Zunahme an Borkenkäfern in der Sächsischen Schweiz, dem Oberlausitzer Bergland und dem Zittauer Gebirge. Auch Sachsen-Anhalt und Thüringen seien betroffen.

Um die Käfer erfolgreich zu bekämpfen, muss deren massive Ausbreitung gestoppt werden. Borkenkäfer paaren sich unter der Rinde der Bäume. Deswegen sollen befallene Bäume gefällt und aus den Wäldern transportiert oder entrindet werden. Auch der Einsatz von Pestiziden sei möglich, werde aber nur als letzte Möglichkeit gesehen, erklärt Renke Coordes. 

Mit einer strengen Umsetzung dieser Maßnahmen hält er ein erfolgreiches Vorgehen gegen die Insekten für möglich. Sollte jedoch erneut ein heißer trockener Sommer kommen, sei es schwierig, gerade ältere Bäume zu halten. 

dpa; MDR (mtr)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 04. Juli 2023 | 10:00 Uhr

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