Mitteldeutschland "Non-Food-Discounter" expandieren

Discounter wie Woolworth oder Tedi werden sich nach Einschätzung der Handelshochschule Leipzig weiter in mitteldeutschen Städten ausbreiten. Der Handelsexperte Erik Maier sagte MDR AKTUELL, da die Kaufkraft im Osten vergleichsweise niedrig sei, gebe es eine hohe Nachfrage nach günstigen Angeboten.

Da es in den Innenstädten Leerstände gebe, böte sich für die Discounter Raum, neue Filialen zu eröffnen. Dabei gehe es auch um Wettbewerb um die Marktanteile der Discounter.

Maier erklärte, gerade im Bereich der Shops, die keine Lebensmittel anbieten, gebe es Potenzial: "Einerseits sind das Nachfrageeffekte. Wir haben derzeit immer noch eine relativ hohe Inflation und in Mitteldeutschland eine verhältnismäßig niedrige Kaufkraft. Das führt natürlich dazu, dass ein verstärktes Angebot nach günstigen, ebenso [nach] Discountangeboten besteht."

Jedoch kritisiert Maier auch, dass drei Non-Food-Discounter in direkter Nähe die Innenstadt nicht attraktiver machen würden. Wenn kleine inhaber-geführte Läden schließen, ergebe sich daraus auch ein kleineres Angebot für die Verbraucher.

"Fairerweise sind die Verbraucher da teils auch selber schuld, weil sie eben bei Amazon und wo auch immer einkaufen", sagt Maier. "Da ist es natürlich so, dass die Non-Food-Discounter eine Lücke schließen im Angebot, was die Verbraucher glaube ich ganz gern wahrnehmen."

Eine besondere regionale Auswertung über die Expansion der Marken gibt es Maier zufolge nicht. Die Non-Food-Discounter würden zunächst aber auf die größeren Städte abzielen und sich dann Stück für Stück auch in kleineren Städten ansiedeln. Für die Entscheidung einer Ansiedlung seien bestimmte Bedingungen relevant, etwa die Größe des Einzugsgebietes und die Größe des Ladenlokals.