Dunkle Gewitterwolken ziehen über ein Feld, wo gerade ein Landwirt mit seinem Mähdrescher Wintergerste erntet.
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Landwirtschaft Extremwetter und Regen: Landwirte beklagen schwache Ernte

22. August 2024, 13:48 Uhr

Spätfröste, Starkregen im Frühsommer und wenig Sonne hinterließen Spuren auf den Feldern und Weinbergen. Für viele Landwirte war die Ernte dieses Jahr deshalb nur unterdurchschnittlich. Auch die Getreidequalität litt unter dem Extremwetter. Aber nicht alles sei laut Bauernverband schlecht gelaufen: Für Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln und Gemüse sei der Regen ganz gut gewesen.

Wegen des häufigen Regens in diesem Sommer haben die Landwirte eine deutlich schlechtere Getreideernte eingefahren. Wie der Deutsche Bauernverband mitteilte, ist von einer Menge von 39,3 Millionen Tonnen nach 42 Millionen Tonnen bei der Ernte 2023 auszugehen.

Dies sei eine "ernüchternde Bilanz". Bauernpräsident Joachim Rukwied bezeichnete die diesjährige Ernte als erneute Zitterpartie, die mit großer Enttäuschung geendet sei.

Klimawandel: Getreideernte leidet unter extremem Regen

Rukwied verwies auf extrem nasses Wetter von Herbst bis Frühsommer und auf fehlende Sonne. So hätten die Erntemengen aber auch teils die Kornqualität erheblich unter wiederkehrenden und zum Teil sehr starken Niederschlägen gelitten.

Die stark unterdurchschnittliche Getreideernte zeige einmal mehr deutlich spürbare Auswirkungen des Klimawandels. Zum anderen seien auch "verfehlte gesetzgeberische Vorgaben" verantwortlich für die geringe Erntemenge, kritisierte Rukwied.

Regen war gut für Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln und Gemüse

Der Verband forderte die Politik vor diesem Hintergrund auf, "praxisferne und nicht praktikable Vorgaben" für die Branche etwa beim Pflanzenschutz zu streichen. 

Der viele Regen war laut Verband hingegen gut für Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln und Gemüse. Insbesondere die Kartoffeln litten allerdings stark unter Kraut- und Knollenfäule. Bei den Zuckerrüben seien vermehrt neue Krankheiten aufgetreten.

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Im Obstbau seien "erhebliche Schäden" vor allem durch Spätfröste zu verzeichnen. Beim Wein werde nach ersten Schätzungen über die Anbaugebiete hinweg ebenfalls eine unterdurchschnittliche Menge erwartet. Der Weinbauernverband Saale-Unstrut prognostiziert, maximal 20 Prozent einer gewöhnlichen Ernte einfahren zu können.

Der Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes ist eine Hochrechnung und basiert auf Meldungen aus den 18 Landesbauernverbänden über tatsächlich geerntete Flächen und Erträge.

dpa/AFP(lmb)

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