Sicherheitsbedenken EVG droht mit Stillstand zur Fußball-EM
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02. Mai 2024, 14:07 Uhr
Beschäftigte der Bahn werden einer Umfrage zufolge häufig verbal oder körperlich attackiert. Die Gewerkschaft EVG fordert besseren Schutz und droht andernfalls mit Stillstand zur Fußball-EM.
Die Bahngewerkschaft EVG hat damit gedroht, während der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft der Männer die Züge nicht fahren zu lassen. Vorstand Kristian Loroch sagte dem "Tagesspiegel", die Beschäftigten könnten etwa kollektiv Überstunden abbauen. Er begründete das mit der schlechten Sicherheitssituation.
Umfrage zeigt verbreitete Angriffe gegen Bahn-Beschäftigte
In einer Befragung der EVG hatten 64 Prozent der knapp 4.000 Befragten angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Gewalt oder Anfeindungen erlitten zu haben. Während ihres Berufslebens wurden demnach 82 Prozent Opfer eines verbalen oder körperlichen Angriffs. 36 Prozent der Beschäftigten fühlen sich aktuell bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unsicher, bei 63 Prozent nahm das Sicherheitsempfinden in den vergangenen fünf Jahren ab. Befragt wurden Zugbegleiter, Servicekräfte im Bahnhof und Hotline-Beschäftigte.
Loroch forderte, im Regionalverkehr sollten Zugbegleiter nicht mehr alleine losgeschickt werden. Ralf Damde, Chef des Gesamtbetriebsrats von DB Regio, forderte von der Bahn Maßnahmen zur Europameisterschaft. Er sagte dem "Tagesspiegel", die Personalplanung solle "nach Gefahrenlage durch rivalisierende Fanmassen in Bussen Bahnen" erfolgen. "Bevor unsere Leute angegriffen werden, verweigern wir Personaleinsatz bei offensichtlichen Gefährdungslagen", sagte Damde.
Die Fußball-EM findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli statt. Deutschland ist erstmals seit der Wiedervereinigung Gastgeber. Ausgetragen werden die Spiele in zehn Stadien, darunter in Leipzig, Hamburg und Frankfurt. Das Eröffnungsspiel ist in München, das Finale im Berliner Olympiastadion geplant.
AFP (rnm)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 02. Mai 2024 | 12:30 Uhr