Umgestürztes Wahlplakat von Olaf Scholz an einer Landstraße. 3 min
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Parteien stellen sich auf Vandalismus ein

MDR AKTUELL Di 21.01.2025 06:09Uhr 02:37 min

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Bundestagswahl Wahlkampf in Mitteldeutschland: So gehen Parteien mit beschädigten Wahlplakaten um

21. Januar 2025, 11:12 Uhr

Im Wahlkampf zerstören immer wieder Unbekannte Wahlplakate aller Parteien. Auch jetzt wurden schon einige Plakate beschädigt. Am Wochenende wurden in Thüringen sogar Wahlbüros der Linken und Grünen beschädigt. Die Parteien sind allerdings darauf eingestellt und haben für den Umgang mit Vandalismus Strategien entwickelt.

Astrid Wulf, Moderatorin und Autorin
Bildrechte: MDR/Karsten Möbius

Kaum hängen sie, werden sie übermalt, zerschnitten oder liegen in der Mülltonne: Immer wieder beschädigen Unbekannte Wahlplakate. Bei der SPD in Sachsen sind das bisher Einzelfälle, aber der Wahlkampf für die Bundestagswahl habe auch gerade erst begonnen, sagt Landeschefin und Spitzenkandidatin Kathrin Michel.

Vorbereitungen für Wahlkampfhelfer

Die SPD rechne damit, dass weitere Plakate abgerissen werden. Darauf seien auch die Plakatierungs-Teams eingestellt, sagt Michel: "Wir haben Verhaltensregeln, dass keiner allein unterwegs ist. Wir geben die Routen auch vorher an die Polizei, da gibt es eine Hotline, dass die vermehrt vorbeifahren können. Wir plakatieren nicht im Dunkeln. Das sind große Herausforderungen, aber es gibt Wochenenden." Mittlerweile habe die Partei noch einen ruhigen Wahlkampf.

Nach dem schweren Angriff auf den Dresdener Europapolitiker Matthias Ecke im vergangenen Mai habe die sächsische SPD diese Verhaltensregeln aufgestellt, sagt Michel.

Aggressive Stimmung bei den letzten Wahlen

Auch bei den Linken gebe es eine intensive Vorbereitung für Wahlkampfhelfer, gerade für Neu-Mitglieder, erzählt Lars Kleba, Geschäftsführer der sächsischen Linken. Am vergangenen Wochenende seien in Dresden Helfer beim Plakatieren bedroht, angepöbelt und mit Eiern beworfen sowie Teile eines Infostands zerstört worden.

Bei der Kommunal- und Europawahl 2024 sei es sehr aggressiv gewesen, erzählt Kleba: "Da wurden ganze Straßenzüge heruntergerissen, ganze Dörfer entplakatiert. Bei der Landtagswahl war es nicht ganz so heftig. Mal gucken, wie sich das weiterentwickelt. Wir haben die ersten Zerstörungen von Großflächen. Ein Schadensmanagement gehört immer mit zum Wahlkampf dazu."

Nicht mehr Beschädigungen als in den Vorjahren

Auch die sächsische CDU preist mit ein, dass Plakate ersetzt werden müssen. Die Vielzahl von Beschädigungen nehme die Partei mit Sorge wahr, sagt Landesgeschäftsführer Tilo Schumann: "Das ist keine Kleinigkeit, wir bringen alles zur Anzeige. Es ist besonders bitter, wenn man bedenkt, dass Ehrenamtliche in der Kälte Plakate kleben und andere da zum Teil systematisch Dinge beschädigen oder sogar abreißen."

Im Vergleich zu anderen Wahlen könne die Partei aber nicht feststellen, dass es deutlichen mehr Beschädigungen an Plakaten gebe.

Nachplakatieren bei den Grünen

Nachplakatieren müssen auch die Grünen in Thüringen. Plakate der Partei seien in den ersten Wochen des Wahlkampfs bereits beschädigt oder zerstört worden, bestätigt Landesgeschäftsführer Michael Kost: "Man bekommt immer erst im Laufe des Wahlkampfes dann ein Gefühl dafür. Ich würde sagen, es ist so auf dem Niveau, wie es in der letzten Zeit immer war. Das ist nicht schön, aber damit muss man tatsächlich auch rechnen."

Betroffen sind Parteien verschiedener politischer Lager. Am Wochenende hatten Unbekannte in Thüringen Wahlkreisbüros der Grünen, der Linken und der AfD in Thüringen beschädigt.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 21. Januar 2025 | 06:09 Uhr

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