Staatsschutz ermittelt Wahlkampfhelfer der Linken in Dresden bedroht

In Dresden sind am Wochenende Wahlkampfhelfer der Linken angegriffen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden am Sonntag Betreiber eines Infostandes des Jugendverbandes Linksjugend auf dem Wiener Platz bedroht und beleidigt. Demnach gingen acht junge Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren offenbar zielgerichtet auf den Stand zu. Augenscheinlich habe es sich um Dynamofans gehandelt. Die Betreiber des Standes - eine Frau und vier Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren - wurden nicht verletzt. Ein Tisch wurde beschädigt.

Angaben der Partei Die Linke zufolge sind die Angreifer durch das Tragen von Fanartikeln als Dynamoanhänger erkennbar gewesen. Zunächst hätten sich fünf Personen in der Nähe des Infostandes zur Bundestagswahl versammelt. Die Wahlkampfhelferinnen und -helfer seien von ihnen unter anderem als "Fotzen" und "Scheiß Zecken" beschimpft worden. Einer Person drohte, den Stand anzuzünden.

Die Gruppe der Angreifer sei innerhalb kurzer Zeit auf etwa 20 Personen angewachsen. In Richtung eines Wahlkämpfers wurde den Schilderungen nach eine brennende Zigarette geschnippt. Es seien Sticker mit rechtsradikalen Parolen sowie AfD-Aufkleber auf den Stand geklebt worden. Schließlich sei der Tisch zerstört worden.

Die herbeigerufenen Polizei konnte Tatverdächtige ausfindig machen. Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt wegen Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Die Linke Dresden fordert konsequente Strafverfolgung der Täter.

Nach Angaben der Polizei wurde am Sonnabend eine weitere Wahlkampfhelferin in Dresden bedroht. Die 72-Jährige sei am Mittag in Dresden-Laubegast mit einem Begleiter unterwegs gewesen, um Plakate aufzuhängen. Ein Fahrradfahrer habe sie im Vorbeifahren verbal bedroht. Die Frau erstattete Anzeige. Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt wegen Bedrohung.