Wahllokal Auszählung 3 min
Audio: Nicht überall in Mitteldeutschland ist es einfach, genügend Wahlhelfer für die Bundestagswahl zu bekommen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Bundestagswahl Wahlhelfer: So sind Kommunen in Mitteldeutschland aufgestellt

27. Januar 2025, 12:46 Uhr

Ohne sie geht bei Wahlen nichts: freiwillige Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die Stimmzettel in Wahllokalen ausgeben und entgegennehmen oder in Briefwahlstellen Stimmen auszählen. In den meisten Städten und Kommunen sind inzwischen genug helfende Hände für die Bundestagswahl im Februar gefunden. Aber nicht überall war das einfach.

Raja Kraus, Autorin, Reporterin
Bildrechte: MDR/Isabel Theis

650 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer braucht die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt für die Bundestagswahl am 23. Februar. Jennifer Hankel leitet die Abteilung Bürgeranliegen der Stadt und sagt: "Es haben sich schon relativ viele Freiwillige gemeldet und wir konnten die Wahlhelferstellen auch ganz gut besetzen."

Genügend Wahlhelfer in Dessau-Roßlau

Aktuell würden eigentlich nur noch "Reserve-Wahlhelferinnen und -helfer" gesucht, die dann einspringen, wenn es kurzfristig zu Absagen und Krankmeldungen komme.

Für eine Bundestagswahl werden in ganz Sachsen-Anhalt etwa 22.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer benötigt, heißt es aus der Geschäftsstelle der Landeswahlleiterin. Und weiter: "Gegenwärtig liegen hier keine Rückmeldungen von Gemeinden vor, nicht ausreichend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer für die Bundestagswahl 2025 bestellen zu können. Die Geschäftsstelle der Landeswahlleiterin ist daher zuversichtlich, dass sich genügend Bürgerinnen und Bürger für eine Wahlhelfertätigkeit melden und den Gemeinden ausreichend Wahlhelfer zur Verfügung stehen werden."

Neuer Rekord an Wahlhelfern in Leipzig, Erfurt und Weimar

In Sachsen vermeldete die Stadt Leipzig vor wenigen Tagen sogar einen Rekord: Für die jetzt anstehende Bundestagswahl haben sich bisher über 9.000 Leipzigerinnen und Leipziger einsatzbereit erklärt, so viele wie noch nie. Gebraucht werden 5.300 – es gibt also auch genug Reservepersonal im Falle kurzfristiger Absagen.

Auch in Erfurt und Weimar in Thüringen haben sich so viele Menschen als Wahlhelfer beworben wie noch nie. Das ergab eine Befragung von MDR THÜRINGEN unter den Kommunen.

Ferien in Sachsen als Herausforderung

Abseits der Großstädte ist die Akquise von Wahlhelferinnen und Wahlhelfern vor allem in Sachsen aber nicht ganz so einfach. Insbesondere für diese Bundestagswahl, sagt Matthias Weigel, Sprecher der Stadt Freital in Sachsen. Denn: "Jetzt kommt nochmal ganz besonders als Herausforderung hinzu, dass wir eine Wahl in Sachsen in den Ferien zu bestreiten haben – da sind natürlich viele im Urlaub."

Um die 350 benötigten Wahlhelferinnen und Wahlhelfer – inklusive Ersatzpersonen – zusammenzubekommen, musste die Stadt einiges unternehmen. So wurde die Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtlichen erhöht. "Wir greifen natürlich auch auf die städtischen Mitarbeiter zurück, die einen Großteil der Wahlhelfer stellen", sagt Weigel. "Aber wir schreiben auch zum Beispiel Mitarbeiter von Behörden oder Universitäten an, dieses Jahr zum Beispiel Mitarbeiter der TU Dresden, die hier in Freital wohnen. Da haben wir auch eine gute Bereitschaft erfahren, uns bei der Wahl zu unterstützen." Überrannt worden sei man aber nicht, sagt Weigel.

Ähnlich in Weißwasser in der Oberlausitz: Für die Verwaltungsmitarbeiter gilt eine Urlaubssperre. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer wurden sowohl aus dem ansässigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, dem Landratsamt Görlitz als auch den Stadtwerken rekrutiert. Ob die Anzahl ausreicht, könne man aktuell noch nicht sagen, schreibt Stadtsprecher Wulf Stibenz an MDR AKTUELL. Weitere Unterstützung sei willkommen – denn: "Viele Hände, schnelles Ende", heißt es aus Weißwasser.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 27. Januar 2025 | 06:55 Uhr

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