Bundestagswahl 2025 Großes Interesse bei Wahlhelfern: Thüringer Städte verzeichnen Rekorde

20. Januar 2025, 16:55 Uhr

Der Zeitplan für die vorgezogene Bundestagswahl ist eng, auch auf die Hilfe von Freiwilligen kommt es an. Hier können die Kommunen in Thüringen Positives vermelden: Vielerorts haben sich bereits zahlreiche Wahlhelfer gemeldet. Zum Teil ist sogar von Rekorden die Rede.

Rund vier Wochen vor der Bundestagswahl freuen sich die Thüringer Kommunen über viele Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Das ergab eine Umfrage von MDR THÜRINGEN unter Städten und Gemeinden.

Drei Wahlhelferinnen in einem Klassenzimmer an einem Tisch. Sie kontrollieren seine Personalien vor der Stimmabgabe. (Wahllokal in der Andreas-Gordon-Schule)
Am 23. Februar sind die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet, damit Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen zur Bundestagswahl abgeben können. (Archivfoto) Bildrechte: MDR/Katharina Osterhammer

Warum sich Wahlhelfer melden

In Erfurt haben sich innerhalb kürzester Zeit so viele Menschen gemeldet, dass die Stadt alle 1.800 Wahlhelfer-Posten besetzen konnte. "Es gibt sogar eine kleine Reserve", sagte der Leiter der Abteilung Statistik und Wahlen im Erfurter Rathaus, Norman Bulenda. Das große Interesse innerhalb kürzester Zeit habe ihn überrascht.

Bulenda vermutet, dass die große Resonanz an der erst kürzlich stattgefundenen Landtagswahl in Thüringen liegt. Auf zahlreiche Helferinnen und Helfer, die dabei waren, konnte nun wieder zurückgegriffen werden. Außerdem habe die Stadt unter anderem in den Medien und auf Plakaten viel geworben. "Wir haben den Internetauftritt jetzt wieder zurückgefahren." Als weiteren Grund für den Ansturm kann sich Bulenda die erhöhte Aufwandsentschädigung für die Helfer vorstellen. In Erfurt bekommen sie mindestens 50 Euro, dazu kommt abhängig von der Position noch ein Zuschlag.

Auch Weimar verzeichnet Bewerberrekord

In Weimar haben sich laut Wahlleiter Ronald Schnünzel 720 Wahlhelfer gemeldet. Für die Bundestagswahl am 23. Februar benötigt er rund 650 - erstmals musste er daher Freiwilligen absagen. Schon im Dezember hatte er die erste Zusagen. Die Helfer werden dieses Mal per Video geschult. Außerdem gebe es Konsultationstermine für die Neueinsteiger.

Es sind Leute, die es immer wieder tun.

Matthias Bettenhäuser, Wahlleiter in Jena

Mit insgesamt 1.700 haben sich auch in Jena mehr Menschen als nötig bereit erklärt, ehrenamtlich in einem Wahllokal mitzuarbeiten. 1.300 Ehrenamtliche wurden ursprünglich gesucht. Die Helfer sollen in den kommenden Tagen ihre Berufungsschreiben erhalten und in den letzten zwei Wochen vor der Wahl geschult werden.

Gut aufgestellt sieht die stellvertretende Wahlleiterin Susanne Sothen auch Gera, Greiz und das Altenburger Land. "In der Vergangenheit  mussten wir länger nach Helfern suchen", stellt Sothen fest. Einige wenige Wahlhelferinnen und Wahlhelfer werden beispielsweise noch in und um Artern gesucht. Insgesamt hätten sich 57 Menschen gemeldet - 60 wären besser, sagte die stellvertretende Wahlleiterin Christin Hempel.

Herausforderungen durch vorgezogene Bundestagswahl

Die Stadt Suhl setze zu 80 Prozent auf eigene Mitarbeiter, berichtet Wahlleiter Roy Hartleb. Als Herausforderung sieht die Verwaltung - wie auch andere Thüringer Städte und Gemeinden - die kurze Frist für die Briefwahl. Das Verschicken der Unterlagen sei das eine Problem, die Briefwahlunterlagen müssten aber auch rechtzeitig ankommen, kommentiert Hartleb das Prozedere. Obendrauf komme die Jahreszeit: "Die Wahllokale sollen ja schließlich auch warm sein und der Weg dorthin geräumt."

Eine Verwaltungsmitarbeiterin steckt Unterlagen für die Neuwahl zum 21. Deutschen Bundestag in einen Umschlag (gestellte Szene). 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Pia Bayer

Direktkandidaten der acht Thüringer WAhlkreise

MDR (prell/pvk)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 20. Januar 2025 | 15:00 Uhr

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