Ministerpräsidenten und Begleitung sitzen an Tischen kurz vor Beginn der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) in Berlin. 3 min
Audio: Vorschau auf die MPK in Berlin und die wichtigen Themen für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hannes P Albert
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Thüringens Regierungschef, Mario Voigt, ist das erste mal dabei

MDR AKTUELL Mi 12.03.2025 08:21Uhr 03:18 min

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Erste MPK nach der Bundestagswahl Bundesländer beraten über Schulden und Gesundheitsthemen

12. März 2025, 11:05 Uhr

Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder beraten heute in Berlin über ihre Erwartungen an eine neue Bundesregierung. Neben der Lockerung von Schuldenregeln wird es auch um Themen wie Krankhäuser und Pflege gehen.

Die Spitzen der Länder tauschen sich am Mittwoch bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin über die politische Lage nach der Bundestagswahl aus. Den Vorsitz bei diesem ersten Ländertreffen nach der Bundestagswahl hat derzeit der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).

Im Kern geht es um die Länderpositionen zu den Zielen der neuen Bundesregierung. Themen sind unter anderem die Krankenhausreform und Verbesserung der Situation in der Pflege. Auch die Stärkung des KI-Standortes Deutschland und Europa sowie die Treibstoffversorgung und kritische Infrastruktur stehen auf der Tagesordnung.

In der Debatte um geplante Schuldenpakete für Infrastruktur und Verteidigung spielt auch die Frage nach solch weitreichenden Beschlüssen noch unter den alten Mehrheitsverhältnissen im Bundestag eine Rolle.

Manuela Schwesig, Dietmar Woidke und Michael Kretschmer bei der Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Bundesrat. 1 min
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Thema sind auch die geplanten Sondersitzungen des alten Bundestags

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Hauptthema wird die Neuverschuldung

Ein zentraler Punkt wird die von Union und SPD geplante Aufweichung der Schuldenbremse sein. Schwarz-Rot hatten sich bei den Sondierungen für eine mögliche neue Bundesregierung darauf verständigt, viel mehr Schulden für Rüstung und Infrastruktur zuzulassen und auch den Ländern mehr finanziellen Spielraum zuzugestehen. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) begrüßte diese Pläne. Er sagte MDR AKTUELL, er sehe massive Investitionen als Chance zur Modernisierung Thüringens und Deutschlands.

Voigt ließ jedoch offen, ob seine CDU-SPD-BSW-Regierung im Bundesrat dem von Schwarz-Rot geplanten Finanzpaket zustimmen werde. "Das werden wir bewerten, wenn die Vorschläge auf dem Tisch liegen", sagte Voigt im ARD-"Morgenmagazin". 

Für entsprechende Grundgesetzänderungen sind Zwei-Drittel-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat nötig. Doch die Grünen im Bundestag wollen den Plänen nur bei stärkerer Gewichtung des Klimaschutzes zustimmen. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer will mit seinem niedersächsischen Kollegen Stephan Weil (SPD) am Nachmittag über die Ergebnisse der MPK berichten.

Haseloff drängt auf schnelle Einigung bei Finanzplänen

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff warnte vor einem Scheitern der Gespräche über die Finanzpläne. Der CDU-Politiker sagte der "Welt": "Es geht um das Land, nicht um die Egos der einzelnen Parteien." Die geplante Koalition aus Union und SPD stehe unter maximalem Zugzwang, mahnte Haseloff. Die neue Bundesregierung müsse "Herkulesaufgaben bewältigen". Liefere sie nicht, "scheitert die politische Mitte und unsere Demokratie wäre geschwächt".

Derzeit bemühen sich Union und SPD um eine Einigung mit den Grünen, nachdem diese am Montag erklärt hatten, die geplanten Grundgesetzänderungen für das Finanzpaket in der aktuellen Form im Bundestag nicht mittragen zu wollen. Dabei geht es um Ausnahmen von der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und ein milliardenschweres Sondervermögen für Infrastruktur. Die Grünen legten dann einen eigenen Gesetzentwurf vor.

Thüringen als Ansprechpartner für Pflegereform

Voigt, der erstmals an einer Ministerpräsidentenkonferenz teilnimmt, hatte vorab angekündigt, das Ländertreffen sei eine "gute Chance, die Themen zu platzieren, die uns wichtig sind". Der CDU-Politiker nannte das Beispiel Pflege: Thüringen sei beim Durchschnittsalter das zweitälteste Bundesland Deutschlands. Er wolle Thüringen "so positionieren, dass wir bei den Pflegethemen und bei den Gesundheitsthemen auch erster Ansprechpartner sind". Ziel sei eine Entlastung der Menschen bei den Pflegekosten.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. März 2025 | 09:00 Uhr

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