Energiewende Scholz: Ab 2024 eine halbe Million Wärmepumpen jährlich
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07. März 2023, 11:37 Uhr
Die Ampel-Regierung arbeitet an der Energiewende. Wirtschaftsminister Robert Habeck will das Tempo verschärfen – nun kündigt Kanzler Olaf Scholz an, ab dem kommenden Jahr würden deutlich mehr Wärmepumpen eingebaut.
- Scholz: 80 Prozent des Strombedarfs 2030 mit Erneuerbaren decken
- Firmen sollen Ökostrom direkt beim Erzeuger kaufen können
- Lindner: Schuldenbremse gilt ab 2024 wieder
Die Bundesregierung will die Energiewende beschleunigen. Kanzler Olaf Scholz sagte beim Verband kommunaler Unternehmen, ab 2024 würden jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen installiert. Das wären mehr als doppelt so viele wie im Rekordjahr 2021.
Scholz kündigte zudem an, die Gaskraftwerke deutlich auszubauen, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden könnten. Eine Zahl nannte Scholz nicht. Der SPD-Politiker sagte weiter, Wasserstoff könne Erdgas, Öl und Kohle ersetzen. Das werde auch geschehen, insbesondere in der Industrie, im Energiesektor und auch im Schwerlastverkehr.
Strombedarf wächst bis 2030 um ein Viertel
Scholz zufolge wird der Strombedarf in Deutschland von jetzt 600 auf 750 Terawattstunden bis 2030 steigen. Davon würden dann 80 Prozent durch Erneuerbare gedeckt. Scholz betonte, Energie in Deutschland müsse bezahlbar bleibe. Er stellte sich dabei hinter die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck für einen Industriestrompreis.
Habeck hatte am Montag nach der Regierungsklausur in Meseberg angekündigt, Firmen sollten Ökostrom künftig direkt vom Erzeuger einkaufen können. Das Vorhaben solle schnell umgesetzt werden.
Lindner: Staatsausgaben wieder zurückfahren
Bei der Tagung des Stadtwerkeverbands VKU in Berlin traten Finanzminister Christian Lindner und Habeck auf. Lindner forderte dabei ein Ende der expansiven Finanzpolitik – also eine zügellose Steigerung der Staatsausgaben. Der FDP-Chef erklärte, derzeit betrage die Staatsverschuldung 70 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das sei noch stabil, der Staat habe in der Energiekrise handeln können. Wenn man aber mit der Ausgabenpolitik so weiter machen wolle, würde das den Staat ruinieren.
Lindner betonte, Deutschland müsse schnellst möglich zu finanzpolitischer Normalität zurückkehren. Die Schuldenbremse soll ab 2024 wieder gelten.
Reuters (luz)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 07. März 2023 | 11:00 Uhr