Statistik Ein Fünftel der Bevölkerung von Armut bedroht
Hauptinhalt
29. Januar 2025, 14:51 Uhr
Etwa ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ist weiterhin von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Der Anteil ist seit Jahren weitgehend konstant. 2024 gab es aber immerhin eine geringfügige Verbesserung.
Noch immer ist rund ein Fünftel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Laut Statistischem Bundesamt traf das 2024 in Deutschland auf rund 17,6 Millionen Menschen zu. Das waren 20,9 Prozent der Bevölkerung.
Das sind laut Statistischem Bundesamt zwar rund 300.000 weniger als im Jahr zuvor. 2023 waren rund 17,9 Millionen Menschen oder 21,3 Prozent der Bevölkerung betroffen gewesen. Der Anteil hatte sich auch in den vorangegangenen Jahren kaum verändert: 2021 lag die Quote bei 21 Prozent, 2022 bei 21,1 Prozent.
Was bedeutet "arm"?
Eine Person gilt in der Europäischen Union als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft:
1. Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze
2. Ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen
3. Sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.
Europäisches Parlament
Weitere Menschen armutsgefährdet
Als armutsgefährdet galten 2024 laut Statistikamt rund 15,5 Prozent der Bevölkerung oder 13,1 Millionen Menschen. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei 14,4 Prozent gelegen.
Eine Armutsgefährdung liegt vor, wenn jemand über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Der Schwellenwert, ab dem jemand als armutsgefährdet gilt, lag für einen Alleinlebenden in der Bundesrepublik bei 1.378 Euro netto im Monat. Für Haushalte mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren lag er bei 2.893 Euro netto im Monat.
AFP/dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Januar 2025 | 11:00 Uhr