Landesdirektion Verurteilter Schleuser entkommt während Passanhörung - Polizei sucht europaweit

14. Oktober 2024, 17:28 Uhr

Die Polizei fahndet derzeit nach einem 37 Jahre alten Mann aus dem Irak. Wie die Landesdirektion Sachsen mitteilte, war der Mann Ende September während einer Anhörung zur Passbeschaffung in Halle geflohen. Der Betroffene saß zum Zeitpunkt der Flucht in Abschiebehaft. Er sei durch die sächsische Bereitschaftspolizei der vor Ort zuständigen Bereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt übergeben worden, so die Landesdirektion.

Ein Justizbeamter trägt 2018 ein Funkgerät in einer Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige.
Die Polizei sucht einen aus der Abschiebehaft geflohenen Iraker. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Flucht aus dem Gebäude

Nach der Anhörung hätte er laut Landesdirektion wieder übernommen werden sollen. "Dazu kam es jedoch nicht mehr, da der Betroffene aus dem Gebäude entweichen konnte", teilte die Behörde MDR SACHSEN mit. Über den derzeitigen Aufenthaltsort gibt es den Angaben zufolge keine Erkenntnisse. Unmittelbar nach der Flucht sei eine europaweite Fahndung eingeleitet worden.

Haft wegen Schleusung

Der Mann war laut Landesdirektion 2015 nach Deutschland eingereist, sein Asylantrag wurde jedoch abgelehnt. Von 2018 bis 2021 habe er wegen banden- und gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern in Haft gesessen. Im April 2023 sei er untergetaucht, im August 2024 festgenommen und zur Abschiebehaft nach Dresden gebracht worden.

MDR (ben/phb)

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