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Teilnehmer eines Ostermarsches der Friedensbewegung laufen durch die Innenstadt von Erfurt. 1 min
Bereits am Gründonnerstag war die Friedensbewegung mit 300 Menschen in Erfurt gegen Krieg und Aufrüstung auf die Straße gegangen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Schackow
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Am Gründonnerstag haben die alljährlichen Ostermärsche begonnen, darunter in Erfurt. Themen sind die europäischen Aufrüstungspläne und die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.

MDR FERNSEHEN Do 17.04.2025 17:52Uhr 00:27 min

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Wo demonstriert wird Ostermärsche der Friedensbewegung haben am Samstag den Höhepunkt erreicht

19. April 2025, 22:25 Uhr

Deutschlandweit hat die Friedensbewegung bereits am Gründonnerstag zu Ostermärschen aufgerufen. Am Karsamstag fanden die meisten Straßenzüge statt. Dieses Jahr richten sich die Proteste gegen die Aufrüstungspläne der Bundesregierung und die Diskussion um "Kriegstüchtigkeit". Gefordert werden konkrete Friedensinitiativen für die Ukraine und Nahost, ein Ende der Stationierung von US-Waffen sowie globale Abrüstung.

Deutschlandweit ruft die Friedensbewegung wieder zu Ostermärschen auf. Die Proteste nehmen in diesem Jahr vor allem die aktuellen Aufrüstungspläne in den Blick.

Schwerpunkt am Karsamstag

Mit zahlreichen Ostermarsch-Aktionen hat die Friedensbewegung am Samstag in ganz Deutschland für Frieden und Abrüstung demonstriert. Rund 75 Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren und Mahnwachen fanden statt. In Berlin beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.800 Personen an einem Aufzug für Frieden und Abrüstung. Aktionen fanden auch in Leipzig, Plauen, Suhl, Gera, Weimar und Jena statt.

Insgesamt haben am Samstag in Sachsen mehrere Hundert Menschen für Frieden und gegen Aufrüstung demonstriert. Laut Polizei nahmen in Leipzig rund 350 Menschen der Aktion teil. In Plauen beteiligten sich etwa 300 Menschen an einem Ostermarsch. In Weimar meldeten die Organisatsoren rund 100 Teilnehmer.

Zum Abschluss am Ostermontag sind dann unter anderem Kundgebungen in Magdeburg und Frankfurt am Main geplant.

Ostermärsche in Mitteldeutschland Ostersonntag:
- 15 Uhr Halle

Ostermontag:
- 6.30 Uhr Fahrradtour von Magdeburg nach Gardelegen
- 11 Uhr Gardelegen
- 15 Uhr Kamenz

Mehrere hundert Menschen in Erfurt und Chemnitz – Abgrenzung zur AfD

Erste Kundgebungen gab es am Gründonnerstag unter anderem in Erfurt. Nach Angaben des Erfurter Friedensbündnisses versammelten sich auf dem Anger etwa 400 Menschen. Zu der Versammlung unter dem Motto "Friedenslogik statt Kriegslogik" hatte ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgerufen.
Es wurde insbesondere gegen Aufrüstung und Kriegsführung demonstriert, aber auch die Umweltzerstörung und Fluchtbewegungen durch Kriege thematisiert.

Parallel demonstrierte am Erfurter Anger eine andere Gruppe teils mit ähnlichen Forderungen. Die Veranstalter des Ostermarsches erklärten jedoch, sich von dieser Demo abzugrenzen. Unter ihnen seien AfD-Anhänger, Querdenker und Verschwörungstheoretiker. Laut Polizei trifft sich diese Gruppe jeden Donnerstag auf dem Platz.

Am Karfreitag waren zudem 300 Menschen in Chemnitz zusammengekommen. Der Polizei zufolge waren es damit 100 Menschen mehr als beim 35. ostermarsch im vergangenen Jahr. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Für Frieden, für Abrüstung, für eine Welt ohne Kriege". In den Redebeiträgen ging es um den Krieg in der Ukraine, den Nahost-Konflikt und eine drohende Aufrüstungsspirale.

Proteste richten sich gegen die Aufrüstung und Atomwaffen

Man wolle den Debatten um die sogenannte Kriegstüchtigkeit "eine klare Absage" erteilen, hieß es. Das Netzwerk Friedenskooperative fordert von der Bundesregierung Friedensinitiativen für die Kriege in der Ukraine und Nahost, ein Nein zur Aufrüstung und der Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland sowie eine Welt ohne Atomwaffen.

Die Ostermärsche der Friedensbewegung haben eine jahrzehntealte Tradition. Die Teilnehmerzahl lag Ende der 1960er-Jahre sowie im Zuge der Debatte um den sogenannten Nato-"Doppelbeschluss" bei mehreren Hunderttausend.

In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils einige zehntausend Menschen an den Aktionen. Angesichts der aktuellen Konflikte und Diskussionen um Aufrüstung erwartet das Netzwerk in diesem Jahr mehr Zulauf.

epd (ys)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 19. April 2025 | 06:00 Uhr

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