Bundesfinanzministerium 114.000 weitere Rentner müssen nach Rentenerhöhung Steuern zahlen
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13. Juli 2024, 10:33 Uhr
In Deutschland müssen nach der Rentenerhöhung vom 1. Juli weitere 114.000 Rentner Einkommensteuer zahlen. Sie sind nach Angaben des Bundesfinanzministeriums über die Besteuerungsgrenze gerutscht. Damit sind nun 30 Prozent der deutschen Rentner steuerpflichtig. Im Osten Deutschlands betrifft das 23.000 Rentner.
Nach der Rentenerhöhung vom 1. Juli müssen in Deutschland weitere 114.000 Rentner und Rentnerinnen Einkommensteuer zahlen. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht hervor. Damit sind nun 6,3 Millionen (30 Prozent) von rund 21 Millionen Rentnern steuerpflichtig.
Allein 23.000 Ost-Rentner neu steuerpflichtig
Die Rente war zum 1. Juli um 4,57 Prozent erhöht worden. Die Anpassung gilt dabei erstmals einheitlich im gesamten Bundesgebiet, Unterschiede zwischen Ost und West gibt es nicht mehr.
In Westdeutschland einschließlich Berlin rutschten nach der Erhöhung 91.000 Rentner wieder in die Besteuerung. Zuvor waren 197.000 aufgrund des gestiegenen Grundfreibetrags aus der Besteuerung herausgefallen. In Ostdeutschland müssen zusätzlich 23.000 Rentner Einkommensteuern zahlen. Zuvor waren hier 47.000 aus der Besteuerung rausgefallen.
BSW fordert Renten-Steuerbremse
BSW-Chefin Wagenknecht nannte es "beschämend", dass nach der Rentenerhöhung wieder über 100.000 Rentner in die Besteuerung fielen. "Die Rentensteuer ist eine der ungerechtesten Steuern Deutschlands", sagte sie. Das BSW fordert deshalb eine "Rentensteuerbremse". Demnach sollte bis 2.000 Euro die gesetzliche Rente steuerfrei bleiben.
AFP (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. Juli 2024 | 09:00 Uhr