Krankenhausbetten 4 min
Audio: Wie kriegstauglich ist Lauterbachs Krankenhausreform? Bildrechte: imago images / Westend61
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Gespräch mit Josz Steinke vom DRK

MDR AKTUELL Do 17.10.2024 06:48Uhr 03:50 min

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Krankenhausreform DRK sieht medizinische Versorgung im Kriegsfall nicht gewährleistet

17. Oktober 2024, 06:54 Uhr

Wie gut ist die medizinische Versorgung in Deutschland im Falle eines bewaffneten Konflikts? Joß Steinke, Experte beim Deutschen Roten Kreuz, ist bei dieser Frage wenig optimistisch. Die geplante Krankenhausreform könnte die Ausgangslage sogar noch verschlimmern.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sorgt sich vor einer Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch die Krankenhausreform. DRK-Experte Joß Steinke sagte dem MDR, derzeit gebe es einen eher unkontrollierten Rückbau der Strukturen. Es bestehe die Gefahr, dass gerade die Kliniken geschlossen würden, die man in einem bewaffneten Konflikt dringend brauche.

Kriegsfall würde Lücke bei Versorgung der Zivilbevölkerung reißen

Im Kriegsfall kämen auf die Krankenhäuser zusätzliche Aufgaben zu wie die Versorgung verwundeter Soldaten. Das reiße aber eine Lücke bei der Versorgung der Zivilbevölkerung. Im Moment sehe er nicht, wie diese geschlossen werden könnte. Schon jetzt sei das System auf Kante genäht. Er könne nicht erkennen, wie dieses in einem bewaffneten Konflikt plötzlich "ungeahnte Höchstleistungen erbringen" könne. "Zum jetzigen Zeitpunkt und mit Blick darauf, wie wir gewappnet sind für einen bewaffneten Konflikt, kann ich im Moment leider nicht viel Positives erkennen", sagte Steinke.

Reformpläne am Donnerstag im Bundestag

Der Bundestag soll am Donnerstagsvormittag über die geplante Krankenhausreform abstimmen. Die Gesetzespläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen den finanziellen Druck auf die Kliniken mindern und eine stärkere Spezialisierung durchsetzen. Dafür will die Ampel-Koalition die bisherige Vergütung mit Pauschalen für Behandlungsfälle ändern.

Künftig sollen Kliniken 60 Prozent der Vergütung schon für das Vorhalten bestimmter Angebote bekommen. Grundlage der Finanzierung durch die Krankenkassen sollen zudem neue "Leistungsgruppen" sein. Sie sollen die jeweiligen Klinik-Behandlungen genauer beschreiben und bundeseinheitliche Qualitätsvorgaben dafür absichern.

dpa/afp/MDR (lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. Oktober 2024 | 06:48 Uhr

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