Erneuerbare Energien Kemfert: Keine Blackouts wegen Dunkelflauten
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09. Januar 2025, 09:19 Uhr
Sogenannte Dunkelflauten herrschen, wenn nicht genug Sonne und Wind für die Produktion von Ökostrom zur Verfügung stehen. Energieökonomin Kemfert räumt ein, dass energieintensive Unternehmen dann vor Problemen stünden. Die Gefahr eines Blackouts bestehe jedoch nicht.
In Deutschland besteht nach Ansicht von Energieökonomin Claudia Kemfert auch während sogenannter Dunkelflauten keine Gefahr von Blackouts. Dunkelflauten sind sonnen- und windarme Phasen, in denen kaum Ökostrom produziert wird. Sie traten zuletzt im November und im Dezember auf.
Dazu sagte Claudia Kemfert: "Ich hatte weder Angst, noch habe ich mir Sorgen um einen Blackout gemacht." Durch Kohle-, Gas- und Biomassekraftwerke seien genug Kapazitäten auf dem Markt gewesen, um den Strombedarf zu decken. Selbst die Reservekraftwerke hätten nicht aktiviert werden müssen. Strom aus dem Ausland sei trotzdem importiert worden, weil er günstiger gewesen sei. "Das ist ein üblicher Marktmechanismus", erklärte Kemfert.
Energieintensive Unternehmen dennoch mit Problemen
Die Wissenschaftlerin räumte aber ein, dass Dunkelflauten energieintensive Unternehmen in Schwierigkeiten brächten. Sie bekämen öfter kurzfristige Aufträge und müssten dann an der Strombörse schnell große Mengen Energie einkaufen. Das sei während der Dunkelflauten-Phasen ein Problem, weil die Preise massiv anstiegen. Die Unternehmen "leiden dann und müssen ihre Produktion drosseln."
Davon betroffen war im Dezember auch das Stahlwerk von Feralpi in Riesa. Eine Lösung für solche Unternehmen wären nach Angaben von Claudia Kemfert größere Batteriespeicher. Privatverbraucher sind in der Regel von den Schwankungen an den Strombörsen nicht betroffen. Sie haben meist langfristige Verträge mit Festpreisen.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. Januar 2025 | 18:00 Uhr