Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
Robert Habeck will Kanzler werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Neuwahlen Habeck bewirbt sich als Kanzlerkandidat der Grünen

08. November 2024, 17:35 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die Grünen als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen. Dass kündigte der Vizekanzler in einem nun veröffentlichten Video an.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die Grünen als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen. Dies kündigte der 55-jährige Vizekanzler in einem nun veröffentlichten Video an.

Dass Habeck Spitzenkandidat seiner Partei wird, steht bereits seit längerer Zeit fest. Bis zuletzt hatten die Grünen und auch er persönlich aber offengelassen, ob er als Kanzlerkandidat oder lediglich als Spitzenkandidat für seine Partei ins Rennen geht.

Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 hatten die Grünen Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin aufgestellt. Die amtierende Außenministerin hatte im Juli allerdings ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt.

Grüne in Sachsen-Anhalt für Habecks Kandidatur

Die Grünen in Sachsen-Anhalt haben eine Kanzlerkandidatur Habecks begrüßt. Der Landesvorsitzende Dennis Helmich sagte MDR SACHSEN-ANHALT, Habeck besitze große Führungskompetenz und habe Deutschland als Vizekanzler und Wirtschaftsminister durch eine der größten Energiekrisen seiner Geschichte geführt.

"Robert Habeck ist ein Politiker, den ich auch auf einen mittelgroßen Marktplatz in Sachsen-Anhalt stellen würde und der mit den Menschen reden kann und mit dem die Menschen auch reden wollen", sagte Helmich. Die Grünen stellten explizit einen Kanzlerkandidaten, um zu zeigen, dass es neben Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) eine dritte Option als Bundeskanzler gebe.

Entscheidung auf Parteitag

Am Freitag kommender Woche wird es einen bereits länger geplanten Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen in Wiesbaden geben. Dort will Habeck um die Unterstützung der Delegierten werben und dort dürfte dann seine Kanzlerkandidatur auch offiziell von den Delegierten beschlossen werden.

Habecks Bewerbung dürfte einen Kandidaten-Reigen einleiten. Nach der Auflösung der Ampel-Koalition am Mittwochabend werden für das erste Quartal 2025 Neuwahlen in Deutschland erwartet – der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest.

Habeck meldet sich auf X zurück

Kurz vor Bekanntwerden seiner Kanzler-Kandidatur hat sich Habeck auf dem Kurznachrichtendienst X, früher Twitter, zurückgemeldet. In einem Tweet ist er zu sehen, wie er "Zeit, dass sich was dreht" summt. In einem anderem Beitrag erklärte er, Orte wie diese Plattform den Schreihälsen und Populisten zu überlassen, sei leicht. Es sich leicht zu machen, könne aber nicht die Lösung sein. Außerdem schrieb er, er sei "Back for good" – endgültig zurück.

ARD/dpa(cga)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. November 2024 | 10:00 Uhr

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