Bundeswirtschaftsminister Habeck erwartet sinkende Gaspreise bis Ende 2023

28. Dezember 2022, 07:52 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Habeck rechnet Ende des kommenden Jahres mit sinkenden Gaspreisen. Bis dahin müssten die Deutschen die hohen Preise noch aushalten. Danach werde die Infrastruktur voraussichtlich so weit ausgebaut sein, dass genügend Ersatz für russisches Gas fließe. Bis Ende 2023 seien die Preise dann hoffentlich besser.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet Ende des kommenden Jahres mit sinkenden Gaspreisen für die Verbraucher. Der Grünen-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Das Jahr über werden wir höhere Preise noch aushalten müssen." Danach werde die Infrastruktur mit schwimmenden Terminals für Flüssiggas voraussichtlich so weit ausgebaut sein, dass genügend Ersatz für russisches Gas nach Deutschland fließe.

Die Preise würden sich dann von selbst wieder regulieren. Ende 2023 seien die Gaspreise hoffentlich besser - wenn auch nicht auf Vorkriegsniveau, räumte Habeck ein. Bis dahin helfe die Gaspreisbremse.

Sinkende Preise ohne Auswirkung auf Verbraucher

Zuletzt war der Gaspreis an Europas Großhandelsmärkten zwar gesunken. Auf die Gasrechnung der Verbraucher hatte das aber noch keine Auswirkungen. Grund ist, dass sich viele Versorger mit langfristigen Verträgen eingedeckt haben. Dennoch sieht Habeck eine positive Entwicklung.

Die Preise seien seit dem Sommer gesunken. Das sei mitten im Winter erstaunlich. So sei der Gaspreis am sogenannten Spotmarkt vor Weihnachten von 130 auf unter 100 Euro pro Megawattstunde gefallen. Der Grünen-Politiker räumte zwar ein, dass das zwar immer noch deutlich zu hoch sei. Aber der Preis sei weniger explodiert, als man befürchtet habe. Bis Mitte 2021 lag der Spotmarkt-Preis in der Regel in der Preisspanne 10 bis 30 Euro. Habeck räumte ein, dass sich der Preis aber verdreifacht habe.

Habeck froh über gestiegene Temperaturen

Mit Blick auf die Versorgungssicherheit sagte Habeck, er sei sehr froh, dass die Temperaturen nach eisigen Wochen vor Weihnachten wieder gestiegen seien. Zwar mache ihm die zu spürende Klimaerhitzung natürlich Sorgen, aber er sei in diesem Jahr durchaus froh, "wenn es im Winter nicht so knackig kalt wird." Während der Kältewelle Mitte Dezember war der Füllstand der Gasspeicher teils um mehr als einen Prozentpunkt pro Tag gesunken.

Zuletzt aber stieg er wegen der für Dezember milden Witterung wieder. Am ersten Weihnachtstag waren die Speicher nach Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE zu mehr als 88 Prozent gefüllt. Habeck sieht die Versorgung für den aktuellen Winter daher gesichert.

Damit zeigt sich der Wirtschaftsminister deutlich optimistischer als viele Bürger. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge rechnet eine große Mehrheit der Deutschen damit, dass Erdgas in diesem oder im nächsten Winter knapp wird. Nicht einmal jeder Dritte glaubt demnach, dass die Gasversorgung über beide Winter hinweg gesichert ist.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. Dezember 2022 | 06:00 Uhr

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