Fachkräftekonferenz Ost in Schwerin Heil und Ost-Regierungschefs besorgt wegen Fachkräftemangel

27. Februar 2023, 21:33 Uhr

Arbeitsminister Heil und die Ost-Ministerpräsidenten haben in Schwerin beraten, wie sie dem Fachkräftemangel begegnen können. Dieser sei die größte Bedrohung für den Wohlstand und das wichtigste Problem im Osten.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat den Fachkräftemangel als größte Bedrohung für den Wohlstand in Deutschland bezeichnet. Der SPD-Politiker sagte auf der Fachkräftekonferenz Ost in Schwerin, die Folgen der demografischen Entwicklung seien in Ostdeutschland deutlich früher und stärker bemerkbar als in anderen Teilen der Bundesrepublik. "Ostdeutschland ist keine Orchidee, sondern im Wesentlichen ein Frühblüher für die Entwicklung, die wir in Gesamtdeutschland vor uns haben."

Das Treffen mit Vertretern aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Arbeitsagenturen in der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt war von den ostdeutschen Regierungschefs initiiert worden. Dabei sollte beraten werden, wie der Berufsnachwuchs gesichert werden kann. Infolge geringer Geburtenraten und hoher Abwanderung vornehmlich junger Menschen in den Nachwendejahren bleiben frei werdende und neu geschaffene Stellen in ostdeutschen Firmen immer häufiger unbesetzt.

Kretschmer: Wichtiges Problem im Osten

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bezeichnete den Fachkräftemangel als eines der wichtigsten Probleme im Osten. Der CDU-Politiker sagte in Schwerin, während noch um die Jahrtausendwende der Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit im Vordergrund gestanden habe, rücke nun die Gewinnung von Fachkräften ins Zentrum. "Uns ist klar, wenn dieser Krieg und wenn diese Energiekrise nicht da wären, dann wäre das das dominierende Thema." Der derzeitige Vorsitzende der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz forderte gemeinsame Anstrengungen von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften.

Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, machte darauf aufmerksam, dass der Osten Deutschlands die älteste Bevölkerung habe. Noch dramatischer als der prognostizierte Einwohnerrückgang sei der Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung. Diese nehme in den kommenden 15 Jahren um fast 17 Prozent ab. "Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir uns speziell für Ostdeutschland eine Fachkräfteinitiative überlegen", sagte Nahles.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 27. Februar 2023 | 20:00 Uhr

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