Fahrgäste stehen vor einer einfahrenden Straßenbahn.
Mehr Menschen nutzen den ÖPNV wegen des Deutschlandtickets. Die Frage ist, ob es bei den Zahlen bleibt, falls eine Preiserhöhung kommt – wenn auch nur für bestimmte Personengruppen. Dabei könnte der Preis gleich bleiben, wenn der Staat klimaschädliche Subventionen abschaffe. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck

ÖPNV Warum der Preis für das Deutschlandticket nicht sozial abgestuft wird

31. Juli 2024, 05:00 Uhr

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist seit Monaten Thema. Eine MDR-AKTUELL-Hörerin fragt sich, wieso der Preis nicht nach Alter gestaffelt wird. Doch wird die Gruppe der Erwachsenen zu stark belastet, könnten die Nutzerzahlen zurückgehen. Dabei wären sowohl Deutschlandticket als auch Sozialtickets leicht finanzierbar, wenn gewisse klimaschädliche Subventionen abgeschafft würden.

Das Deutschlandticket regulär für 69 statt 49 Euro verkaufen, um durch die Mehreinnahmen für Kinder und Senioren niedrigere Preise zu erreichen: Diese Idee hatte eine MDR-Hörerin.

Doch das funktioniert für Lukas Iffländer von Pro Bahn Sachsen nicht ganz. "Was wir sehr kritisch sehen ist der Vorschlag mit 69 Euro für Erwachsene, das wäre aus unserer Sicht eine deutlich zu heftige Preiserhöhung." Viele Menschen, die man für das Deutschlandticket gewonnen habe, würden dann wieder abspringen. Eine Erhöhung von maximal fünf Euro könnte sich Iffländer vorstellen, um das Deutschlandticket für Nutzer attraktiv zu halten.

Fußgängerüberweg an einer Straßenbahn-Strecke in Halle 4 min
Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Rabatt beim Deutschlandticket für Senioren im Ilmkreis

In Thüringen gebe es teilweise schon ein Art Sozialticket, erklärt Gudrun Lukin, Verkehrspolitische Sprecherin der Linken im Thüringer Landtag. "Beispielsweise hat der Ilmkreis ab 2024 ein Deutschlandticket für Senioren in Höhe von 31 Euro, die Differenz zahlt der Landkreis." Weitere Subventionen gebe es unter anderem in Jena.

Außerdem wünscht sich Lukin, dass alle Kinder unter 12 Jahren generell kostenlos im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mitfahren dürften.

Deutschlandticket finanzierbar durch Abbau umweltschädlicher Subventionen

Für Maximilian Gludau, Verkehrspolitischer Sprecher der FDP in Sachsen-Anhalt, sind Fragen rund um den Preis des Deutschlandtickets derzeit noch nicht dran. Das ist aus seiner Sicht der zweite vor dem ersten Schritt. "Es muss jetzt erst einmal darum gehen, dass wir ein Finanzierungsmodell entwickeln, das auch Anreize setzt, den öffentlichen Personennahverkehr dort auszubauen, wo das Deutschlandticket praktisch nicht nutzbar ist." Auf dem Land etwa, denn dort wird der Takt, in dem Bus und Bahnen fahren, immer anders sein als in der Stadt.

Alexander Kaas Elias vom ökologischen Verkehrsklub VCD findet nicht, dass sich diese beiden Interessen ausschließen. Es ließen sich Sozialtickets subventionieren, wenn Gelder vom Bund anders verteilt würden, so Elias. "Wir würden das über die klassischen Wege laufen lassen, dass Bund und Länder sich einigen, wie sie Tickets entsprechend subventionieren."

Sein Klub schlägt vor, dass man Gelder für umweltschädlichen Subventionen nutze. Darüber könne man ein gutes ÖPNV-Netz und ein 49-Euroticket finanzieren und auch mit einem Jugendsozialticket zu maximal 29 Euro. Im Gespräch sind zum Beispiel die 5,5 Milliarden, die dem Bund durch das Dienstwagenprivileg verloren gehen, durch Steuervorteile. Ein Bruchteil davon könnte die Finanzierung des 49-Euro-Tickets sichern.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 31. Juli 2024 | 06:13 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c15b72a1-9a42-4788-9cd3-51cb4139b0d0 was not found on this server.

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Illustration 1 min
Bildrechte: Imago/Ikon Images/MDR/Angelique Auert
1 min 23.09.2024 | 05:00 Uhr

Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeitswelten - in vielen Branchen schafft sie neue Arbeitsplätze.

Mi 18.09.2024 13:22Uhr 00:56 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ki-jobs100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Klartext KI Scouting 1 min
Bildrechte: MDR/Angelique Auert/Imago/Visionhaus
1 min 23.09.2024 | 05:00 Uhr

Immer mehr Sportvereine setzen auf KI, besonders bei der Suche nach neuen Talenten.

Mi 18.09.2024 13:22Uhr 00:52 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ki-scouting100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Klartext KI Machine Learning 1 min
Bildrechte: Imago/Bihlmayerfotografie/MDR/Angelique Auert
1 min 23.09.2024 | 05:00 Uhr

Für Ärzte, Kliniken, die Forschung und Pharmaunternehmen geht's bald nichts mehr ohne KI - besonders bei der Verarbeitung großer Datenmengen.

Mi 18.09.2024 13:22Uhr 00:46 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ki-machine-learning100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Illustration 1 min
Bildrechte: MDR/Angelique Auert
1 min 23.09.2024 | 05:00 Uhr

Die deutsche Justiz ist stark überlastet. Mehr als 900.000 Verfahren waren letztes Jahr noch offen. Nun soll KI für Entlastung sorgen.

Mi 18.09.2024 13:39Uhr 00:51 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ki-richterassistenz-tools100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Klartext KI Deskilling 1 min
Bildrechte: MDR/Angelique Auert/Imago/Christian Ohde
1 min 23.09.2024 | 05:00 Uhr

Künstliche Intelligenz ist aus der Uni nicht mehr wegzudenken - führt aber auch zu Herausforderungen.

Mi 18.09.2024 13:22Uhr 00:51 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ki-deskilling100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video