Tarifstreit Post-Warnstreik: Jedes vierte Paket liegengeblieben
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26. Februar 2025, 14:37 Uhr
Wegen des jüngsten Warnstreiks bei der Deutschen Post sind jedes vierte Paket und jeder zehnte Brief liegengeblieben. Auch Verteil- und Zustellzentren in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren vom Ausstand betroffen. Die Gewerkschaft Verdi fordert im Post-Tarifstreit 7 Prozent mehr Lohn.
Die neusten bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Post haben nach Angaben des Unternehmens dazu geführt, dass jedes vierte Paket und jeder zehnte Brief vorerst liegengeblieben sind. Die Rückstände würden "zeitnah" aufgearbeitet, versprach eine Post-Sprecherin am Mittwoch.
3.300 Post-Mitarbeiter im Ausstand
Die Gewerkschaft Verdi hatte in den Paket- und Briefzentren der Post die Nachtschicht bis zum Mittwochmorgen zum Ausstand aufgerufen. Nach Post-Angaben folgten rund 3.300 Beschäftigte dem Appell. Daraufhin wurden in den Zentren deutlich weniger Sendungen sortiert und an die Zustellstützpunkte weitergeleitet. Circa 25 Prozent der Paketmenge und zehn Prozent der Briefmenge waren demnach betroffen. Es waren die bislang stärksten Auswirkungen eines Warnstreiks im laufenden Tarikkonflikt bei der Post.
Streiks auch in Mitteldeutschland
Auch die Post-Beschäftigten in den Verteil- und Zustellzentren in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatte Verdi zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Betroffen waren demnach die Zentren in Dresden, Ottendorf-Okrilla, Zwickau und Leipzig (Sachsen), Magdeburg, Halle und Osterweddingen (Sachsen-Anhalt) sowie in Erfurt, -Nohra und Suhl (Thüringen). Allein in Thüringen waren nach MDR-Informationen 150 Mitarbeiter im Ausstand. Laut Verdi sollte der Warnstreik erst gegen 18 Uhr enden.
Sieben Prozent mehr Lohn gefordert
Hintergrund des Streiks ist der anhaltende Tarifstreit zwischen Verdi und der Deutschen Post. Verdi fordert für die bundesweit 170.000 Beschäftigten 7 Prozent mehr Lohn und drei Extra-Urlaubstage für einen zwölf Monate geltenden Tarifvertrag. Die Post bietet bisher ein Lohnplus von zunächst 1,8 Prozent und später weitere 2,0 Prozent für einen 27 Monate laufenden Vertrag. Zudem will sie nur einen weiteren Urlaubstag für Beschäftigte anbieten, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben. Das beträfe zwei Drittel der Belegschaft.
Die Tarifverhandlungen bei der Post laufen seit Januar. Die nächste Tarifrunde ist am 3. und 4. März geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer wieder zu Warnstreiks im Paket- oder Briefbereich aufgerufen. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.
MDR/Reuters/dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. Februar 2025 | 08:00 Uhr