Carolabrücke in Dresden
Die Firma Hentschke Bau soll die noch stehenden Brückenzüge der Carolabrücke in Dresden abreißen. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Ohne Ausschreibung Einsturzgefahr: Stadt Dresden beauftragt Hentschke Bau mit Abriss der Carolabrücke

26. Februar 2025, 10:21 Uhr

Die Stadt Dresden will die beschädigte Carolabrücke aufgrund akuter Einsturzgefahr möglichst schnell abreißen lassen. Nun hat eine Firma aus Bautzen den Auftrag erhalten. Die Einschränkungen für die Schifffahrt sollen gering gehalten werden, erste Vorbereitungen laufen bereits.

Die Stadt Dresden hat die Firma "Hentschke Bau GmbH" mit dem Abriss der noch stehenden Teile der Carolabrücke beauftragt. Das Unternehmen mit Sitz in Bautzen soll die Brückenzüge A und B abreißen, wie die Stadt mitteilte. Demnach wurde die Entscheidung bereits am vergangenen Freitag getroffen.

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Bereits an Carolabrücke gearbeitet

Laut Stadt hatte Hentschke ein Initiativangebot eingereicht. Man wolle auf ein "erfahrenes Unternehmen setzen", hieß es. Die Firma sei bereits mehrfach bei Arbeiten an den Dresdner Elbbrücken tätig gewesen, so auch bei den letzten großen Sanierungsarbeiten an der Carolabrücke vor deren Teileinsturz im vergangenen September. 

"Mit diesem Bauwerk ist das Unternehmen daher bestens vertraut", heißt es in der Mitteilung der Stadt. Erst im Dezember hatte Hentschke Bau den Abriss der Brücke der B101 im sächsischen Großenhain durchgeführt.

Vorbereitungen für den Abbruch laufen

Vor dem eigentlichen Abbruch soll der Bereich zunächst nach Kampfmitteln untersucht werden. Auch dafür habe man ein spezialisiertes Unternehmen beauftragt, so die Stadtverwaltung. Zudem werde weiterhin die Fahrrinne der Elbe freigeräumt, um den Schiffsverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Akute Einsturzgefahr durch Spannstahlbrüche

Dringlich wurde der Abriss, nachdem in der vergangenen Woche mehrere Spannstahlbrüche in den beiden verbliebenen Brückenzügen entdeckt worden waren, davon allein fünf am gemeinsamen Pfeiler. Die Stadt stuft das Bauwerk seitdem als akut einsturzgefährdet ein und hat die zuvor noch mögliche Freigabe für den gewerblichen Schiffsverkehr mit Voranmeldung zurückgenommen.

Aufgrund des dramatisch verschlechterten Zustands der Brücke hatte die Stadt auf eine reguläre Ausschreibung zum Abriss verzichtet. In den vergangenen Tagen wurden laut Stadt keine weiteren Drahtbrüche festgestellt, sodass seit Montag dringend notwendige Durchfahrten von Schiffen nach vorheriger Anmeldung wieder genehmigt würden.

MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 26. Februar 2025 | 09:30 Uhr

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