Corona-Schutzmaßnahmen im ÖPNV Köpping will Abschaffung der Maskenpflicht in Sachsen empfehlen
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05. Januar 2023, 05:00 Uhr
In Deutschland gibt es kaum noch Corona-Beschränkungen, bis auf die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Und auch die wurde bereits in einigen Bundesländern abgeschafft, darunter auch in Sachsen-Anhalt. Nach dem Willen von Gesundheitsministerin Köpping folgt Sachsen bald. Thüringen wartet noch ab.
- Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping will die Maskenpflicht für den ÖPNV in eine Empfehlung umwandeln.
- Thüringen will weiter an der Maskenpflicht im ÖPNV festhalten.
- Welchen Effekt eine Maskenpflicht im ÖPNV hat, kann aufgrund einer unzureichenden Datengrundlage nur schwer eingeschätzt werden.
Sachsen-Anhalt hatte vor einigen Wochen den Anfang gemacht und als erstes Bundesland auf die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr verzichtet. Diesem Beispiel sind seitdem nur Bayern und seit Neujahr auch Schleswig-Holstein gefolgt. Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatte der Schritt nicht. Gemessen an den Infektionszahlen hat sich die Situation in Sachsen-Anhalt und Bayern nicht verändert.
Eine Entwicklung, die man wohl auch im benachbarten Sachsen aufmerksam verfolgt haben dürfte. Und so könnte der Freistaat bald nachziehen. Die Lage solle in Kürze neu beraten und bewertet werden, erklärt Gesundheitsministerin Petra Köpping auf Anfrage von MDR AKTUELL schriftlich. Und weiter: "Viele Corona-Indikatoren zeichnen derzeit ein positives Bild. Ich werde den Gremien daher vorschlagen, die Maskenpflicht für den ÖPNV ab Mitte Januar in eine dringende Empfehlung umzuwandeln. Denn klar ist: Corona-Schutzmaßnahmen sind nur bei Überlastung durch das Coronavirus zulässig."
Thüringen will Maßnahme vorerst beibehalten
Die Regierung in Thüringen ist da noch deutlich zurückhaltender – trotz der niedrigsten 7-Tage-Inzidenz bundesweit. Wie die restlichen zwölf Bundesländer will man dort noch einige Wochen an der Maskenpflicht im ÖPNV festhalten. Die aktuelle Corona-Verordnung in Thüringen gilt noch bis zum 3. Februar. Insbesondere zum Schutz der besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen müssten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen auch jetzt noch beibehalten werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium in Erfurt.
So sieht es auch Hajo Zeeb vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie: "Der ÖPNV ist einer der Orte, wo manche Menschen, die sich sonst mit kaum jemandem treffen, dann doch mit einer größeren Anzahl von Menschen zusammenkommen." Und man habe "schon noch" viele Infektionen.
Die Zahlengrundlage sei aktuell aber sehr löchrig. Deswegen könne man daraus nur schwer Effekte durch bestimmte Maßnahmen ableiten. Aber: "Ich kann sicher auch zustimmen dazu, dass es keinen substanziellen Einfluss geben würde, wenn man auf die Maskenpflicht verzichten würde. Es gibt andere Länder wie die Niederlande, aber auch Beispiele in Deutschland, wo das schon länger passiert ist. Die kommen auch klar", sagt Zeeb.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Januar 2023 | 06:00 Uhr
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