Vollversammlung in Dresden Deutsche Bischofskonferenz unterstützt Waffenlieferungen an Ukraine

27. Februar 2023, 20:50 Uhr

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) unterstützt Waffenlieferungen an die Ukraine. Das sagte ihr Vorsitzender Bätzing zum Auftakt der DBK-Frühjahrsversammlung in Dresden. Zugleich verschärft sich der Konflikt der deutschen Bischöfe mit dem Vatikan um einen geplanten Synodalen Rat aus Klerikern und einfachen Mitgliedern. Der Vatikan unterstrich erneut seine Ablehnung. Bätzing erklärte ungeachtet dessen, an den Plänen festhalten zu wollen.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, hat die Unterstützung der katholischen Bischöfe für Waffenlieferungen an die Ukraine bekräftigt. Bätzing sagte zum Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe in Dresden, die Bischofskonferenz unterstütze das Selbstverteidigungsrecht des von Russland überfallenen Landes.

Placet für Regierungsentscheidung

Bätzing betonte, damit trage man auch die Entscheidung der deutschen Bundesregierung mit, Waffen zur Unterstützung der Ukraine zu liefern. Das Vorgehen der Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete Bätzing in dem Zusammenhang als "klug, sehr verhalten und immer in weiter Abstimmung mit den Partnern".

Zugleich wies Bätzing aber auch auf das ethische Dilemma hin, in dem sich die Katholische Kirche befinde. Waffenlieferungen schafften keinen Frieden, der ließe sich nur durch Dialog erreichen. Das Dilemma, den Frieden zu suchen und zugleich Waffenlieferungen zu befürworten, lasse sich nicht auflösen.

Streit um geplanten Synodalen Rat

Auch der Konflikt zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan wegen der geplanten Gründung eines Synodalen Rates aus Klerikern und Laien spitzt sich weiter zu. Der Konferenz-Vorsitzende Bätzig wies in Dresden den Einspruch der Kirchenführung in Rom gegen das Vorhaben zurück.

Doch auch der Vatikan betonte noch einmal seine kompromisslose Haltung. In einem Grußwort an die Konferenz in Dresden unterstrich der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, dass ein von der deutschen Kirche geplanter Synodaler Rat auf keiner Kirchenebene möglich sei.

Eterovic bezog sich auf einen von mehreren Kardinälen unterzeichneten Brief von Mitte Januar, in dem der Bischofskonferenz mit Unterstützung von Papst Franziskus die Befugnis abgesprochen wird, einen gemeinsamen Rat von katholischen Klerikern und Laien in Deutschland einzurichten.

Bätzig rechnet nicht mit Kirchenspaltung

Bätzing kündigte dennoch an, wie geplant in der nächsten Woche ein Synodaler Ausschuss auf den Weg zu bringen, der den Synodalen Rat dem Kirchenrecht entsprechend einrichten sollte. Eine drohende Abspaltung der Katholischen Kirche in Deutschland von der Weltkirche befürchte er nicht

Papst-Botschafter Eterovic hielt dagegen, er sei von Amts wegen beauftragt, das Schreiben aus Rom vom Januar zu präzisieren: "Dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen Synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann."

epd/KNA/AFP (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 27. Februar 2023 | 19:30 Uhr

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