Bundestagswahl 2025 ARD-Hochrechnung: Union stärkste Kraft – AfD und Linke legen deutlich zu
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23. Februar 2025, 22:08 Uhr
Die Union geht als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervor. Dahinter folgt die AfD, die deutlich zulegen kann. Die SPD verliert, liegt aber vor den Grünen. Die Linke ist klar drin, FDP und BSW müssen zittern. Alle Hochrechnungen und einen Koalitionsrechner finden Sie hier.
- Hochrechnungen sehen deutliche Zugewinne für Union, AfD und Linke
- Mehrheitsverhältnisse und Koalitionsoptionen noch unklar
- Merz will schnelle Koalitionsgespräche, Scholz räumt Wahlniederlage ein
- Höchste Wahlbeteiligung seit der Wiedervereinigung
ARD-Hochrechnung: Union vor AfD, SPD auf historischem Tiefstand, Linke über acht Prozent
Die Union hat die Bundestagswahl gewonnen. Laut jüngster Hochrechnung von Infratest dimap für die ARD kommen CDU und CSU auf 28,5 Prozent (Ergebnis 2021: 24,1 Prozent). Dahinter folgt die AfD, die auf 20,5 Prozent zulegt (2021: 10,4 %). Die SPD rutscht auf einen historischen Tiefstwert von 16,4 Prozent (25,7 %) ab. Die Grünen liegen bei 11,9 Prozent (14,7 %).
Die Linke überwindet laut Hochrechnung mit 8,6 Prozent deutlich die Fünf-Prozent-Hürde, nachdem sie es 2021 nur über drei Direktmandate ins Parlament geschafft hatte. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht muss mit 4,9 Prozent zittern, die FDP mit 4,5 Prozent (11,4 %) fliegt wohl aus dem Bundestag.
Sonstige Klein- und Kleinstparteien kommen der Hochrechnung zufolge zusammen auf 4,6 Prozent. In die Hochrechnungen im Verlauf des Abends fließen immer mehr Auszählungsergebnisse ein. Sie nähern sich damit dem vorläufigen Ergebnis, das in der Nacht erwartet wird.
Merz will schnelle Koalitionsverhandlungen, Scholz räumt Wahlniederlage ein
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz sieht einen klaren Regierungsanspruch für CDU/CSU. Zugleich machte er klar, dass er schnelle Koalitionsverhandlungen will, erklärte aber auch, dass es nicht einfach werden wird. Es müsse aber schnell klar werden: "Deutschland wird wieder zuverlässig regiert."
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einem "bitteren Wahlergebnis" für die SPD. Die Sozialdemokraten hätten die Wahl klar verloren. Zugleich räumte Scholz ein, er trage für das Ergebnis die Verantwortung und stehe nicht für Koalitionsverhandlungen mit der Union bereit.
Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, zeigte sich trotz der Verluste für seine Partei zufrieden. Man habe sich nach dem Ampel-Aus aus einem Loch in den Umfragen herausgekämpft. Habeck erklärte zugleich, die Grünen seien bereit, sich auch an einer künftigen Regierung zu beteiligen.
AfD-Chefin Alice Weidel nannte das Wahlergebnis für ihre Partei historisch: "Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten."
Koalitionsrechner: Mehrheitsverhältnisse unklar
Die genauen Mehrheitsverhältnisse hängen stark davon ab, ob FDP und BSW in den Bundestag einziehen. Sollten sie das nicht schaffen, wäre rechnerisch eine Zweier-Koalition von Union und SPD möglich. Vieles spricht am Wahlabend dafür, weil die FDP am Wahlabend klar unter der Fünf-Prozent-Hürde liegt und auch das BSW knapp zu scheitern droht. Mit FDP und BSW wären nur Bündnisse von drei Parteien möglich – etwa von CDU/CSU und SPD mit Grünen oder FDP. Mit der AfD will keine der anderen Parteien koalieren.
Höchste Wahlbeteiligung seit Wiedervereinigung
Zur vorgezogenen Bundestagswahl aufgerufen waren knapp 60 Millionen Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung liegt laut Prognosen von ARD und ZDF auf dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Laut Schätzungen des Instituts Infratest dimap für die ARD lag sie bei 84 Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen ermittelte für das ZDF 83 Prozent. Ähnlich hoch war die Wahlbeteiligung mit 84,3 Prozent zuletzt 1987.
Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Beteiligung bei 76,4 Prozent, Es ist die erste Abstimmung nach neuem Wahlrecht, das die Zahl der Mandate im Parlament auf 630 begrenzt.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Februar 2025 | 18:00 Uhr
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