Debatte um Abschiebungen Migrationsforscher: Rückführung von Syrern nicht umsetzbar
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14. Dezember 2024, 10:40 Uhr
Der Umsturz in Syrien und die Flucht von Diktator Baschar al-Assad hatten eine Debatte um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge ausgelöst. Solche Forderungen hält Migrationsforscher Gerald Knaus aber für unrealistisch. Voraussetzung für eine Rückkehr sei die Stabilisierung des Landes. Derzeit wisse aber niemand, wie sich Syrien entwickele.
Der Migrationsforscher Gerald Knaus hält Forderungen nach zügigen Abschiebungen syrischer Geflüchteter für unrealistisch. "Hier werden Erwartungen geweckt, die nicht durchsetzbar sind", sagte Knaus MDR AKTUELL. Er verwies dabei auf die Lage in Syrien: "Kein Mensch weiß, wie das weitergeht." Voraussetzung für eine Rückkehr sei die Stabilisierung des Landes.
Forscher Knaus: Schlüssel sind Beziehungen zur Türkei
Knaus erinnerte etwa an die Zustände im Irak und in Libyen. In Libyen war es im Zuge des Sturzes von Muammar al-Gaddafi im Jahre 2011 zu einem Bürgerkrieg gekommen. Und jetzt werde auch in Syrien gekämpft, so Knaus. Außerdem hob der Forscher hervor, dass in den vergangenen Jahren viele Syrer aus der Türkei nach Deutschland kamen. Der Schlüssel für irreguläre Migration blieben deshalb die deutschen Beziehungen zur Türkei sowie eine Neuauflage des EU-Türkei-Abkommens.
Sachsens Innenminister Schuster fordert Rückkehr syrischer Migranten
Der Umsturz in Syrien und die Flucht von Diktator Baschar al-Assad hatte eine Debatte um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat ausgelöst. Einige Politiker wie der sächsische Innenminister Armin Schuster forderten, die syrischen Migranten wieder zurückzuschicken. Knaus sagte dazu, es sei durchaus sinnvoll, das Potenzial für die deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik zu sehen. Die Voraussetzung sei aber eine Stabilisierung in Syrien, an der Deutschland "wie kaum ein anderes Land" ein Interesse habe.
MDR (mze)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Dezember 2024 | 08:00 Uhr