Nach Fällen in Büffelherde Maul- und Klauenseuche: Tiertransportverbot in Brandenburg verlängert
Hauptinhalt
13. Januar 2025, 19:58 Uhr
Bei den Landwirten ist die Sorge nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg groß. Die Landesregierung hat deswegen das Tiertransportverbot in dem Bundesland bis Freitag verlängert.
Der Deutsche Bauernverband zeigt sich wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg besorgt. Präsident Joachim Rukwied sagte, Bund und Länder müssten nun eng zusammenarbeiten, um den Ausbruch einzudämmen. Das Virus sei zwar für den Menschen ungefährlich, doch der wirtschaftliche Schaden für Tierhalter sei erheblich.
Maul- und Klauenseuche Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen. Betroffene Tiere zeigen häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich.
Sachsen-Anhalts Agrarminister Sven Schulze hat die Situation nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg als sehr gefährlich bezeichnet. Der CDU-Politiker sagte MDR AKTUELL, bisher wisse man nicht, wie das Virus nach Deutschland gekommen sei. Eine weitere Verbreitung müsse verhindert werden. Die Folgen für die Landwirte wären gravierend verbunden mit enormen wirtschaftlichen Verlusten. Jeder Verdachtsfall – auch bei Wildtieren – müsse schnell gemeldet und geprüft werden.
Verbot für Tiertransporte verlängert
Das Verbot für Tiertransporte in Brandenburg ist aufgrund der ungewissen Lage nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche um 48 Stunden verlängert worden. "Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der MKS ist es erforderlich, das Verbringen von empfänglichen Tieren und von diesen stammenden Produkten zeitweise zu verbieten", teilte das Landwirtschaftsministerium von Brandenburg mit.
Die Verordnung bleibt demnach bis zum 15. Januar bestehen. Diese Zeit sei erforderlich, damit alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse vorlägen, um die Seuchenlage bewerten zu können. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind laut Landwirtschaftsministerium keine neuen Fälle zu verzeichnen.
Epidemiologische Lage unklar
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) bezeichnete diesen Schritt als richtige Maßnahme. "Je entschlossener wir jetzt am Anfang dieser Seuche vorgehen, umso schneller können wir hoffentlich wieder zur Normalität zurückkehren", sagte der Minister nach einem Treffen mit Landwirten in Stuttgart. Özdemir hatte die Eindämmung der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg zur Chefsache erklärt.
Die epidemiologische Lage sei weiter höchst unklar, betonte Özdemir. "Wir haben noch keine Gewissheit, ob es sich bei dem Betrieb in Brandenburg, der Wasserbüffel hatte, um einen einzelnen Betrieb handelt, oder ob es auch andere Betriebe gibt, die davon betroffen sind." Es sei noch zu früh, die wirtschaftlichen Schäden abzuschätzen, sagte Özdemir. Bisher hätten Mexiko und Südkorea ein Importstopp für deutsches Schweinefleisch verhängt.
dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 13. Januar 2025 | 13:30 Uhr