„Vorsicht Seuchengefahr!“ Steht auf einem Schild an einem Betrieb in Mehrow. 3 min
Audio: Maul- und Klauenseuche bereitet Landwirten große Sorgen Bildrechte: picture alliance/dpa | Annette Riedl
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Preisverfall und Exportprobleme durch Maul- und Klauenseuche erwartet

MDR AKTUELL Di 14.01.2025 07:04Uhr 02:43 min

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Tierseuche in Brandenburg Landwirte in Mitteldeutschland in Angst vor der Maul- und Klauenseuche

14. Januar 2025, 09:00 Uhr

Mehr als 35 Jahre ist der letzte Fall von Maul- und Klauenseuche in Deutschland her. Vergangenen Freitag wurde die Krankheit bei einem Wasserbüffel in Brandenburg festgestellt. Die Viruserkrankung ist für Tiere hoch ansteckend, erste Maßnahmen wurden schnell ergriffen. Südkorea hat einen Importstopp für deutsches Schweinefleisch verhängt. Landwirte in Mitteldeutschland sind besorgt.

Gut 160 Kilometer liegen zwischen den jüngsten Maul- und Klauenseuche-Fällen in Brandenburg und dem Hof von Thomas Eydner bei Frohburg. Der Rinderzüchter aus Sachsen hat Angst. Das Problem: Wenn sich die Tierseuche verbreite, gebe es immer mehr Handelseinschränkungen, erklärt Eydner. "Nicht nur für uns Landwirte mit nur Tieren, sondern auch für die ganzen landwirtschaftlichen Produkte."

Eydner fragt sich: "Wohin mit den Produkten – es gibt wieder Preisverfall." Wenn die Betriebe selbst betroffen seien, werde gekeult. "Und ich sag' es mal salopp: Ich kann mir nicht vorstellen, wenn die Betriebe ausgeräumt werden, dass 100 Prozent die Ställe wieder voll machen."

Ich kann mir nicht vorstellen, wenn die Betriebe ausgeräumt werden, dass 100 Prozent die Ställe wieder voll machen.

Thomas Eydner Rinderzüchter aus Sachsen

Bauernverband befürchtet Preisverfall des Fleisches

Nicht nur Rinderzüchter machen sich Sorgen. Schweine, Schafe, Ziege – also alle Klauentiere – können an der Maul- und Klauenseuche erkranken. Der Präsident des Bauernverbands in Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn, rechnet mit einem Verfall der Preise, der weitaus länger als der Ausbruch selbst dauern wird.

Ein weisses Warnschild mit der Aufschrift "Maul- und Klauenseuche Sperrbezirk" sowie einem Piktogramm mit einer Person mit ausgestreckter Hand in einem durchgestrichen roten Kreis an einem Doppelstabmattenzaun. 5 min
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Das sei eine Marktverwerfung, die da auf die Landwirte zukomme, betont Feuerborn. "Da wird man auch in anderen Ländern kein Verständnis für haben, […] sondern hier wird es ganz einfach Exporteinschränkungen geben." Diese würden erst einmal bleiben, bis Deutschland wieder zwei Jahre frei von Tierseuchen sei.

Denn erst nach einer Frist von zwei Jahren ohne weitere Krankheitsfälle gelten Produkte als seuchenfrei. Als erstes außereuropäisches Land hat Südkorea einen Importstopp für Schweinefleisch aus Deutschland verhängt. Auch Mexiko hat einen solchen Importstopp angekündigt. Die Niederlande nehmen derzeit keine Transporte von Kälbern mehr an.

Tiertransport-Stopp in Brandenburg

Brandenburg selbst hat einen Transportstopp für Klauentiere verordnet. Was das für einen landwirtschaftlichen Betrieb bedeutet, beschreibt der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wagner, so: "Wenn wir Tiere – zum Beispiel männliche Kälber – nicht mehr verbringen oder verkaufen dürfen und die den Betrieb nicht verlassen dürfen, müssen wir ja am Betrieb Platz haben und auch Menschen haben, die diese Tiere betreuen."

Da gebe es so einen Puffer von etwa 14 Tagen, wo das in den Betrieben abgefedert werden könne. "Wenn es länger dauert, wird es dann zu erhöhten Aufwendungen und natürlich auch Anstrengungen in den Betrieben kommen", sagt Wagner.

Weidegras kann kontaminiert sein

Noch hoffen die Bauernverbände aus Thüringen und Sachsen-Anhalt, dass die Landwirte glimpflich davonkommen und sich die Seuche nicht weiter ausbreitet. Olaf Feuerborn vom Bauernverband Sachsen-Anhalt setzt dabei auf die Erfahrungen, die die brandenburgischen Behörden durch vergangene Schweinepestfälle sammeln konnten. Aber ihm macht Sorgen, wie ansteckend die Maul- und Klauenseuche ist: "Wir wissen, dass der erste Befall bei einer Büffelherde stattgefunden hat, die im Freiland unterwegs ist. Das heißt also, da ist unter Umständen das Gras, wo die Tiere gegrast haben, kontaminiert."

Im schlimmsten Fall könnten damit auch Wildtiere die Seuche weiterverbreiten – und die Lage für die Landwirte noch schwieriger machen.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 14. Januar 2025 | 06:04 Uhr

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