i-Kfz Auto online anmelden
Die Onlinezulassung "i-Kfz" soll schnell und unkompliziert sein. Bildrechte: IMAGO / Arnulf Hettrich

i-Kfz So funktioniert die Online-Anmeldung des Autos

06. Oktober 2023, 06:45 Uhr

Seit Anfang September können Bürgerinnen und Bürger ihr Auto bequem von zu Hause online an-, ab- oder ummelden. Und das Verfahren ist sogar günstiger als der Besuch beim Bürgeramt. Allerdings braucht man dafür einen digitalen Personalausweis.

Denise Krebs sitzt im Wohnzimmer ihrer neuen Wohnung in Halle an der Saale. Die 36-Jährige dynamische, digital durchaus interessierte Frau ist gerade umgezogen. Ihr Laptop steht aufgeklappt vor ihr. Sie hat die Internetseite der Stadt Halle geöffnet. "Ich bin gerade umgezogen. Sieht alles noch ein bisschen spartanisch aus. Im Moment muss ich mich vor allem um die ganzen bürokratischen Sachen kümmern", erzählt sie.

Unter anderem hat sie die Ummeldung ihres Autos vor sich. "Ich bin gelernte Automobilkauffrau. Ich kenne das Prozedere – und ganz ehrlich – das nervt ganz schön, da Stunden auf dem Amt zu verbringen. Wenn das jetzt online geht, probiere ich das natürlich. Logisch!"

Zulassung und Ummeldung von Autos online günstiger

Seit 1. September 2023 sollen Bürgerinnen und Bürger ihr Fahrzeug besser, schneller und vor allem günstiger online an-/ab-/ und ummelden können – Grundlage ist die sogenannte Richtlinie "i-Kfz". "Deshalb wollte ich es einfach mal ausprobieren, weil Zeit und Kostenersparnis – warum nicht", sagt Denise Krebs.

Über das Onlineportal der Kommune spart man sich so also den Gang zur Behörde und gleichzeitig Geld. Die digitale KFZ-Erstzulassung kostet künftig 12,80 Euro – statt 30 Euro bei der Zulassungsstelle vor Ort. Auch bei Um- und Abmeldung können durch das Online-Prozedere rund 13 Euro gespart werden.

ADAC: Fahrzeugschein und -brief brauchen Sicherheitscode

Der ADAC hat die Onlinezulassung getestet. Unternehmenssprecher Andreas Schnaars beschreibt den Vorgang so: "Zunächst einmal muss man sich auf der Seite der örtlichen Zulassungsbehörde identifizieren. Dann gibt man die Fahrzeug-ID ein, den Sicherheitscode vom Fahrzeugbrief und anschließend noch den Nachweis der Kfz Haftpflicht. Im Anschluss daran werden dann die Antragsdaten digital überprüft und man bezahlt den ganzen Vorgang." Dann würden die Fahrzeugpapiere und die Plaketten zugestellt.

So jedenfalls die Theorie. Denn auch die Fahrzeugpapiere müssen über einen Sicherheitscode verfügen. Beim Fahrzeugschein ist das seit 2015 der Fall, beim Fahrzeugbrief erst seit 2018.

Digitaler Personalausweis i-Kfz nötig

Denise Krebs möchte es ausprobieren. Dass die versprochene, unkomplizierte Ummeldung dann doch ein herausforderndes Unterfangen wird, ahnt Denise schon nach ein paar Klicks: "Hm, offenbar muss ich meinen digitalen Personalausweis jetzt frei schalten – ohne den komme ich nicht weiter."

Andreas Schnaars vom ADAC weist deshalb noch einmal darauf hin: "Man sollte auf jeden Fall die vollständigen Dokumente zur Hand haben. Was man auch benötigt – was viele nicht wissen – ist der digitale Personalausweis. Dazu braucht man die Personalausweisapp. Das sollte man im Hinterkopf behalten."

Mit der App, die sich Denise im App-Store schnell herunterlädt, funktioniert zwar die Verifizierung, nicht jedoch die Freischaltung der Online-Funktion des Ausweises. Die wird – ganz bürokratisch – per Post gesendet. Und somit ist beim digitalen Ummelden für Denise Krebs bereits an dieser Stelle wieder Schluss!

Verbesserungsbedarf bei Digitalisierung der Verwaltungen

Ihr Fazit: "Irgendwie unbefriedigend, aber gut. Das liegt nicht an der Seite, sondern daran, dass ich den Ausweis nicht freigeschaltet hatte. Wer weiß denn schon, für welche Funktionen sein Personalausweis freigeschaltet ist und für welche nicht. Schön wäre es natürlich, wenn ich das auch online machen könnte."

Verbesserungsbedarf gibt es also noch bei der Digitalisierung der Verwaltung. Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die wirklich alle erforderlichen Unterlagen und die digitalen Zugangsvoraussetzungen haben, ist der Online-Prozess dennoch eine gute Weiterentwicklung und eine echte Alternative, meint Alexander Schnaar vom ADAC: "Man spart sich den Gang zur Behörde und die Onlinezulassung ist ein bisschen günstiger als die Zulassung vor Ort, die dadurch natürlich nicht wegfällt. Aber es ist deutlich bequemer, es online zu machen und wie gesagt auch günstiger."

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. Oktober 2023 | 06:08 Uhr

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