Kfz-Versicherung Darum wird die Autoversicherung für viele teurer
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28. August 2023, 13:06 Uhr
Viele Autofahrer müssen sich ab kommendem Jahr auf steigende Beiträge für ihre Kfz-Versicherung einstellen. Auch für einige Regionalklassen wird es teurer. Betroffene können ihre Versicherung wechseln.
- Viele Kfz-Versicherungsbeiträge werden wohl zum Jahreswechsel steigen
- Im Schnitt wird eine Erhöhung um 3,6 Prozent erwartet
- Auch bei vielen Regionalklassen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird es teurer
- Dann kann sich ein Anbieterwechsel lohnen
Viele Kfz-Halter haben es schon geahnt, einige haben es bereits schriftlich von ihrer Versicherung mitgeteilt bekommen: So informierte die Allianz als eine der größten deutschen Versicherungen ihre Kunden vorab über steigende Versicherungskosten aufgrund höherer Ersatzteil- und Materialkosten sowie der anhaltenden Inflation.
Durch die steigenden Preise für Rohstoffe und Vorprodukte haben sich die Ersatzteil- und Materialkosten bei Kfz-Schäden erhöht. Hinzu kommt die derzeitige Inflation, die sich aller Voraussicht nach im nächsten Jahr fortsetzen wird.
Kfz-Versicherungsbeiträge steigen zum Jahreswechsel
Weiter heißt es von der Allianz: Das alles habe Auswirkungen auf die allgemeine Schaden- und Kostenentwicklung. Und um die Aufwendungen weiter tragen zu können, habe man für das kommende Versicherungsjahr die Beiträge erhöht. Das neue Versicherungsjahr beginnt am 1. Januar.
Allianz-Sprecher Christian Weishuber erläuterte MDR AKTUELL, die Prämien der Kunden in der Kfz-Versicherung würden regelmäßig überprüft und entsprechend vieler Einflussfaktoren laufend angepasst. Wegen der aktuell starken Inflation fielen "die notwendigen Beitragsanpassungen höher aus als in der Vergangenheit". Aber: Flächendeckende Prämienerhöhungen für alle Auto-Kunden gebe es bei der Allianz nicht.
Nach Milliardenverlusten Beitragsplus um etwa 3,6 Prozent
Wegen der hohen Inflation erwarten die Kfz-Versicherer in diesem Jahr einen Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Der Verband rechnet deshalb mit einem durchschnittlichen Beitragsplus von 3,6 Prozent. Das gelte sowohl für die Auto-Haftpflicht als auch die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung.
Mehrere Regionalklassen werden teurer
Darüber hinaus werden sich auch viele Regionalklassen ändern, das heißt die regionale Einstufung je nach Schadensbilanz. Tina Kunath von der Sparkassen-Versicherung benennt in Sachsen zwei Regionen, wo es aufgrund der Regionalklassenbewertung Änderungen gebe: Das seien das Leipziger Land und der Vogtlandkreis. In Sachsen-Anhalt werden die Regionalklassen in vier Zulassungsbezirken angehoben, in Thüringen in fünf.
Tipp: Bei Tariferhöhung Anbieterwechsel prüfen
Betroffene Versicherungskunden haben mehrere Möglichkeiten, um etwas gegen höhere Beiträge zu tun, sagt Kathrin Gotthold vom Verbraucherportal "finanztip".
Nachdem der Autoversicherer in einem Schreiben eine Beitragserhöhung angekündigt hat, bleibe Versicherten ein Monat Zeit, zu kündigen. Innerhalb dieser Zeit müsse dem Versicherer die Kündigung vorliegen. Gotthold zufolge hat man in der Autoversicherung aber ohnehin die gute Situation, dass man einmal im Jahr kündigen und sich nach einem günstigeren oder besseren Vertrag umsehen könne.
Vergleichsportale wie zum Beispiel Verivox oder Check24 bieten hier eine gute Übersicht. Es ist zu erwarten, dass die meisten Kfz-Halter im vierten Quartal Post von ihrer Versicherung bekommen. Derzeit noch halten sich viele Versicherer mit konkreten Aussagen über die Höhe der neuen Beiträge zurück.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. August 2023 | 06:10 Uhr