Datensicherheit Daten sicher von Festplatte und USB-Stick löschen – so geht's

• Bevor man technische Geräte, die man nicht mehr braucht, aus der Hand gibt, sollte man seine Daten gründlich löschen.
• Dabei reicht es nicht, die Daten in den Papierkorb zu schieben und diesen zu leeren.
• So löschen Sie Ihre Daten richtig.

Auf Computer-Festplatten, Smartphones und Speicher-Chips von USB-Sticks und SSD-Speichern sammeln sich im Laufe der Zeit oft jede Menge sensibler Daten an. Technikexperte Christoph Windeck vom Computermagazin c’t mahnt zur Vorsicht: "Man hat vielleicht Online-Banking gemacht oder man hat private Fotos da drauf. Oder Informationen von anderen Menschen – auch die muss man ja schützen. Und insofern ist es ganz wichtig, dass man die Daten sicher löscht, bevor man irgendeinen Computer, Smartphone oder Datenträger aus der Hand gibt."

Das gilt Christoph Windeck zufolge ganz besonders, wenn Computer oder Smartphones auch ganz oder teilweise für berufliche Zwecke benutzt werden: "Das betrifft jeden, der freiberuflich tätig ist oder der auf seinem privaten Computer Firmendaten verarbeitet hat. Und natürlich erst recht Ärzte und Rechtsanwälte, aber auch Lehrerinnen und Lehrer, die irgendwie Schülerdaten darauf haben."

Die entsprechenden Daten müssen deshalb sorgfältig und vor allem unwiederbringlich gelöscht werden. Die Dateien einfach nur in den Papierkorb zu schieben reicht dafür nicht aus, warnt der Technikexperte: "Selbst wenn man den Papierkorb löscht, dann sind die Daten sozusagen erstmal nur aus dem Inhaltsverzeichnis verschwunden und noch gar nicht von der Festplatte oder SSD."

Selbst beim Formatieren werden Festplatten und USB-Sticks normalerweise nicht komplett überschrieben, sondern nur das Inhaltsverzeichnis gelöscht. Die selbst können dann meist mit speziellen Rettungsprogrammen wiederhergestellt werden.

Die Einstellungen zum sicheren Formatieren und Löschen sind in vielen Betriebssystemen dagegen oft etwas versteckt oder zumindest nicht gut beschriftet. Denn dafür müsse die gesamte Festplatte einmal komplett überschrieben werden, erklärt Thomas Kippenberg von der Dresdner Datenrettungsfirma TK-Datenrettung. "Man hat die Schnellformatierung in den Standardprogrammen. Und man hat dann auch die Möglichkeit komplett zu formatieren. Das dauert dann halt drei, vier Stunden. Aber dann ist man auf Nummer sicher." Alternativ gibt es im Internet auch kostenlose Hilfsprogramme zum sicheren Löschen, mit denen sich Festplatten und USB-Sticks einmal oder mehrmals überschreiben lassen.

Eine kleine Einschränkung macht Kippenberg trotzdem: Auf Festplatten und USB-Sticks können auf einzelnen, wenigen Sektoren unter Umständen noch Bruchstücke von Dateien gespeichert sein. Etwas vereinfacht gesagt passiert das immer dann, wenn einzelne Speicherbereiche defekt oder verschlissen sind. Doch dann lassen sich diese Bereiche tatsächlich auch nur mit extrem großem technischen Aufwand überhaupt noch auslesen. "Also der Normalanwender braucht hier, denke ich, keine Angst haben. Weil die Zeit, die man für die Datenrettung aufwendet, ist sehr hoch", sagt Thomas Kippenberg.

Wer ein Smartphone oder einen kompletten Computer sicher löschen möchte, kann das Gerät auch mit den Einstellungen im Betriebssystem auf "Werkseinstellungen" zurücksetzen lassen. Hier sollte man allerdings alle Einstellmöglichkeiten genau prüfen, damit tatsächlich alle Speicherbereiche und Laufwerke einmal komplett überschieben und gelöscht werden.