Verdi Warum streikt das Kitapersonal am Frauentag?
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08. März 2023, 15:02 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi ruft bundesweit zu Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen auf. Der Streik fällt mit dem 8. März auf den Frauentag, wie bereits im letzten Jahr. MDR AKTUELL-Nutzerin Annerose Rost fragt sich, warum Verdi die Streiks auf den Frauentag legt.
- Der Kitastreik am Frauentag im vergangenen Jahr sei ein Erfolg gewesen, erklärt die Gewerkschaft Verdi.
- Franziska Jahn vom Stadtelternrat in Chemnitz findet, von dem Streik gehe eine starke Symbolik aus.
- Langfristig soll der Streiklaut Verdi Eltern, inbesondere Frauen zu Gute kommen.
Für Katharina Raschdorf von Verdi ist der jährliche feministische Kampftag am 8. März ein wichtiger Tag für ihre Arbeit. Schon der Streik des Kitapersonals am Frauentag im letzten Jahr sei ein kleiner Erfolg gewesen. Zwei Regenerationstage wurden Mitarbeitenden zugestanden, um sie zu entlasten. Es seien vor allem Frauen, die in Kitas unter schwierigen Arbeitsbedingungen und ungenügender Bezahlung leiden, sagt Raschdorf.
"Gerade im Sozial- und Erziehungsdienst arbeiten über 83 Prozent Frauen und ihre Arbeit ist noch nicht ausreichend anerkannt und deshalb braucht es vor allem auch im Sozial- und Erziehungsdienst eine deutliche finanzielle Aufwertung. Da ist der 8. März genau der richtige Tag, dem Ganzen noch mal Nachdruck zu verleihen."
Stadtelternat: Streik hat starke Symbolik
Franziska Jahn engagiert sich für den Stadtelternrat in Chemnitz und hat schon von einigen Eltern gehört, die am Streiktag den Tag mit Job und Kundenbetreuung aufwendig organisieren müssen. Den Frauentag zum Streiken zu nutzen, findet sie dennoch richtig.
"Ich finde es eine starke Symbolik, dass es am Frauentag stattfindet, aber ausbaden müssen es zum einen die Frauen, zum anderen aber auch die Kinder. Leidtragende unter diesem Streik wird es definitiv geben."
Verdi: Streik soll Frauen zu Gute kommen
Der Streik, der von Eltern und vor allem Frauen wieder besonderes Organisationstalent fordert, solle langfristig aber allen zu Gute kommen, erklärt Katharina Raschdorf von Verdi: "Um das System wieder zu stabilisieren und damit den Eltern auch wieder eine Garantie geben zu können, dass ihre Kinder ausreichend und gut betreut werden. Dafür gehen wir auch auf die Straße. Deshalb müssen wir da gemeinsam an einem Strang ziehen und uns nicht gegenseitig ausspielen lassen."
Raschdorf kann sich vorstellen, dass der 8. März auch im nächsten Jahr wieder für Aktionen für mehr Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern genutzt wird. Ob es wieder einen Streik gibt, hängt auch vom Ausgang der aktuellen Tarifverhandlungen ab.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. März 2023 | 06:00 Uhr