Blick auf Neubau-Wohnungen mit Balkonen
Angebotsmieten der Bundesregierung zufolge um 7 Prozent gestiegen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Wohnen Angebotsmieten um 7,32 Prozent gestiegen

12. Dezember 2024, 10:52 Uhr

Die Mieten für im Internet angebotene Wohnungen sind in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das berichten die Funke-Medien und berufen sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage. Danach zogen die Nettokaltmieten im Schnitt auf 10,55 Euro pro Quadratmeter an. Das seien gut sieben Prozent mehr als 2022. Besonders stark sei der Anstieg in Berlin gewesen – mit einem Plus von 26 Prozent.

Die Mieten für im Internet angebotene Wohnungen sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Nettokaltmieten für Erst- und Wiedervermietungen zogen 2023 im Vergleich zum Vorjahr von durchschnittlich 9,83 Euro auf 10,55 Euro pro Quadratmeter an, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage berichten. Das sei ein Plus von 7,32 Prozent.

Berlin mit dem größten Anstieg

Mit Blick auf die Entwicklung in den großen Städten steche vor allem Berlin mit einem Plus von 26,65 Prozent hervor, hieß es. In der Hauptstadt seien die durchschnittlichen Angebotsmieten von 12,91 Euro auf 16,35 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In Hamburg seien sie dagegen nahezu unverändert geblieben: 13,26 Euro habe dort der Quadratmeter 2023 gekostet, lediglich fünf Cent mehr als 2022.

Hand hält Hausschlüssel
Angebotsmieten deutschlandweit gestiegen. Bildrechte: picture alliance / Zoonar | Patrick Daxenbichler

In München seien für den Quadratmeter im vergangenen Jahr 20,59 Euro verlangt worden, 5,21 Prozent mehr als im Vorjahr. In Köln hätten sich sie Angebotsmieten um 6,08 Prozent auf 13,44 Euro pro Quadratmeter verteuert. In Stuttgart stiegen die im Internet angebotenen Mieten um 51 Cent von 14,38 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2022 auf 14,89 Euro pro Quadratmeter im vergangenen Jahr.

Nicht repräsentativ für das gesamte Wohnungsangebot

In der vom Parlamentarischen Staatssekretär des Bauministeriums, Sören Bartol, beantworteten Frage wird den Funke-Zeitungen zufolge darauf hingewiesen, dass Angebotsmieten von im Internet inserierten Wohnungen nicht repräsentativ für das gesamte Wohnungsangebot seien. Sie würden das Angebot spiegeln, das Interessenten im Internet fänden, die nach mittlerer bis guter Lage und mittlerer Ausstattung suchen würden.

Eine Karte ist auf einem Laptop zu sehen.
Suche nach passendem Wohnraum im Internet. Bildrechte: picture alliance / dpa-mag | Andrea Warnecke

Konkret handelte es sich der Antwort zufolge um unmöblierte Angebote mit Wohnflächen von 40 bis 100 Quadratmetern. Genutzt worden seien Datenbanken der IDN ImmoDaten GmbH mit Inseraten aus über 120 Immobilienportalen und Zeitungen, die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aufbereitet worden seien. Nicht eingeflossen seien unter anderem Inserate aus lokalen Zeitungen, Aushängen sowie Mieter- und Unternehmenspublikationen.

Eine Anfrage der Linken im sächsischen Landtag ergab im November, dass die Mieten auch in Sachsen gestiegen sind – mehr als in den großen Städten im Freistaat sogar in den an diese angrenzenden Landkreisen.

Linke fordern Mietendeckel

Linke-Politikerin Caren Lay warf Bundeskanzler Olaf Scholz und seiner Regierung vor, nichts zum Schutz gegen Mietsteigerungen unternommen zu haben. "Die Mieten sind während der Kanzlerschaft von Olaf Scholz auf einen historischen Höchststand geklettert. Scholz war als Kanzler für faire Mieten angetreten, ist aber Kanzler für steigende Mieten geworden", sagte Lay den Funke-Zeitungen. Die Linken-Politikerin bekräftigte die Forderung nach einem Mietendeckel.

Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch indes einen Gesetzentwurf zur Verlängerung und Ausweitung der bestehenden Mietpreisbremse über das Jahr 2025 hinaus. Bislang sieht es allerdings nicht so aus, als würde der am Mittwoch beschlossene Gesetzentwurf im Bundestag eine Mehrheit finden. 

epd/AFP(das)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. Dezember 2024 | 09:00 Uhr

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