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Altersarmut Mehr Frauen in Mitteldeutschland beziehen im Alter Grundsicherung
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07. Februar 2025, 19:24 Uhr
Kindererziehungszeiten, Gender Pension Gap oder Erwerbsbeteiligung: Alles mindert bei Frauen in Deutschland die Rente. Das führt dazu, dass sie im Alter häufiger auf Grundsicherung angewiesen sind. Die Zahl der Rentnerinnen, die aufstocken müssen, ist weiter angestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervor. Auch in Mitteldeutschland bezogen mehr Frauen die ergänzende Leistung.
Die Zahl der Rentnerinnen, die Grundsicherung in Anspruch nehmen, ist weiter angestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervor. Demnach erhielten im vergangenen Jahr mehr als 413.000 Rentnerinnen die Sozialleistung.
Zehn Jahre zuvor waren es rund 100.000 weniger. Zwar arbeiten der Antwort zufolge in Deutschland mehr Frauen (78 Prozent) als im EU-Durchschnitt (71 Prozent). Die Hälfte sei aber in Teilzeit beschäftigt. Zudem sei die durchschnittliche Arbeitszeit vergleichsweise gering. "Die hohe Teilzeitquote und die durchschnittlich niedrigen Wochenarbeitszeiten weisen auf unzureichende Rahmenbedingungen für die substanzielle Erwerbstätigkeit von Frauen hin", erklärt die Bundesregierung.
Tausende Frauen in Mitteldeutschland beziehen Grundsicherung
In Sachsen sind immer mehr Senioren auf den Sozialstaat angewiesen. Im September 2024 bezogen insgesamt 19.300 Rentner und Rentnerinnen Grundsicherung, davon 10.300 Frauen. Im Dezember 2023 waren es 9.550 Seniorinnen und im Jahr 2022 8.700.
Auch in Thüringen sind Rentnerinnen zunehmend auf eine zusätzliche Grundsicherung angewiesen. Im September 2024 bezogen 4.560 Rentnerinnen Grundsicherung. Im Dezember 2023 waren es 4.200 und 3.900 Seniorinnen im Jahr 2022 .
In Sachsen-Anhalt bezogen vergangenen September 5.600 Rentnerinnen Grundsicherung. Im Jahr davor waren es 5.305 Rentnerinnen und 5.040 Seniorinnen 2022.
Grundsicherung als ergänzende Leistung zur Aufstockung der Grundbedürfnisse
Grundsicherung unterstützt Menschen dabei, ihren Lebensunterhalt zu sichern, wenn sie das nicht aus eigenen Mitteln zu bestreiten können. Die Höhe der Grundsicherung orientiert sich an den Lebenshaltungskosten und wird regelmäßig angepasst.
Auch Menschen im Alter können sie beantragen, deren Rente nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken.
KNA/dpa (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 07. Februar 2025 | 17:30 Uhr