Ein Paar sitzt mit einem Laptop auf einer Ledercouch, darüber steht "Streaming Tipps".
Das aktuelle Wetter verführt zu einem entspannten Filmabend. Die passenden Filme dafür finden Sie in der ARD Mediathek! Bildrechte: IMAGO / ingimage /MDR/Mathias Braun

Streaming-Tipps Tipps für die Mediathek: Fünf großartige Filme für entspannte Abende

13. September 2024, 04:00 Uhr

Die ARD Mediathek bietet eine riesige Auswahl an Spielfilmen, Dokumentationen und Serien. Damit Sie den Überblick behalten, stellen wir alle zwei Wochen Highlights zum Streamen vor. Dieses Mal empfehlen wir fünf Filme für die ersten trüben Tage, die den Herbst ankündigen. Darunter: "Cloverfield" zum Gruseln, fürs Herz gibt es "Die Unschärferelation der Liebe" und "Love Machine" und für den Kopf die Filme "Spencer" und "Léon – der Profi".

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Action-Klassiker: "Léon - Der Profi"

Es war der Durchbruch für einen echten Star. Die damals erst zwölf Jahre alte Natalie Portman hat damals gegen den Willen ihrer Eltern die Rolle der Mathilda übernommen. Gegen den Willen, weil Portman in ihrer Rolle Dinge tun musste, die zwölfjährige Kinder eigentlich nicht tun sollten – wie Rauchen oder tödliche Rachepläne schmieden.

Luc Besson erzählt in seinem Kultfilm "Léon – der Profi" von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Léon, dem Profi, und seiner Nachbarin Mathilda. Jean Reno spielt Léon, einen Cleaner, einen Profi-Killer, der sauber, perfekt und ohne Spuren zu hinterlassen seine Opfer ausschaltet. Mit einer Ausnahme: keine Frauen und keine Kinder. Als Mathildas Familie durch den korrupten DEA-Agenten Norman Stansfield ausgelöscht wird, freunden die beiden sich an und gehen einen unmoralischen Deal ein: Mathilda bringt Léon Schreiben und Lesen bei, er ihr, wie sie Rache nehmen kann.

Dabei ist der Film nicht nur eine Beziehungsstudie über eine ungewöhnliche Verbindung, sondern auch ein stilsicherer Actionfilm mit der größtmöglichen Spannung. Ein echter Klassiker!

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"Léon - Der Profi"
Frankreich, 1994
Drehbuch und Regie: Luc Besson
Mit: Jean Reno, Natalie Portman, Gary Oldman
Länge: 124 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Zu sehen in der ARD Mediathek bis 30. September 2024

Royales Drama: "Spencer" über Lady Diana

Es sind nur drei Tage im Leben von Diana und doch kommt der chilenische Regisseur Pablo Larrain der verstorbenen Prinzessin ganz nah: ein Weihnachtsfest mit der royalen Familie im Jahr 1991. Es ist das Wochenende, an dem sie sich final dazu entscheidet, sich von Charles zu trennen. Zu groß ist der Druck im goldenen und vor allem auch gläsernen Käfig.

Diana wird von Kristen Stewart gespielt. Sie ist famos – famos in der Rolle und famos gegen den Strich besetzt. Äußerliche Ähnlichkeiten gibt es kaum. Die Dissonanz im Casting funktioniert fantastisch, weil Stewart nie versucht, Diana zu kopieren, sondern ihr etwas Eigenes mitgibt. In einem einzigen Augenaufschlag liegt das gesamte Drama: die Suche nach der eigenen Identität, das Schwanken zwischen Zweifel und Entschlossenheit bis hin zum Befreiungsschlag – für sich selbst und ihre Kinder.

"Spencer" ist ein fantastisch ausgestattetes royales Märchen mit Elementen des Horrors und des Freejazz – vor allem auf der Tonspur. Eine Fabel nach einer wahren Tragödie, heißt es im Vorspann. Eine Tragödie über eine Ikone, Mutter und am Ende ganz normale Frau, auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Ein Film, der in seiner Vielschichtigkeit Diana, Princess of Wales, Königin der Herzen, mehr als gerecht wird.

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"Spencer"
Deutschland, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, 2021
Regie: Pablo Larrain
Drehbuch: Steven Knight
Mit: Kristen Stewart, Jack Farthing, Sally Hawkins, Timothy Spall
Länge: 117 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Zu sehen in der ARD Mediathek bis 30. September 2024

Von der Bühne auf die Leinwand: "Die Unschärferelation der Liebe"

Es ist ein flüchtiger Moment, den man verpassen kann, wenn man einmal zu tief in die Popcornschüssel auf dem Sofa greift. Eine Bushaltestelle in Berlin, zwei Menschen begegnen sich zufällig beim Aussteigen. Sie gibt ihm einen flüchtigen Kuss auf den Nacken, ist um keine Ausrede verlegen. Er ist sichtlich irritiert. Der Beginn einer Liebesgeschichte mit Umwegen.

Die beiden Hauptfiguren in "Die Unschärferelation der Liebe" sind im Kino fast schon Ausnahmeerscheinungen: Er ist Ende 60, von Beruf Metzgermeister, kurz vor der Rente. Sie eine überdrehte Schulsekretärin mit dem Hang, sich in Lügengeschichten zu verstricken. Der Film erzählt von Figuren jenseits des Mainstreams, basiert auf dem Theaterstück "Heisenberg" von Simon Stephens.

Die beiden Hauptdarstellenden Caroline Peters und Burghart Klaußner haben schon gemeinsam in der Theaterversion im Schauspielhaus Düsseldorf auf der Bühne gestanden, kennen ihre Rollen in- und auswendig. Peters spielt eine Figur, die schnell nerven könnte, schafft es aber mit einer Mehrbödigkeit, die tiefe Traurigkeit und Einsamkeit ihrer Figur zu zeigen. Klaußner lässt sich einfach durch nichts aus der Ruhe bringen. Es ist nahezu unmöglich, dem Charme der beiden zu widerstehen!

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"Die Unschärferelation der Liebe"
Deutschland, 2023
Regie: Lars Kraume
Drehbuch: Lars Kraume, Dorothee Schön
Mit: Caroline Peters, Burghart Klaußner
Länge: 92 Minuten
FSK: ab 6
Zu sehen in der ARD Mediathek bis 27. Februar 2025

Charme und Humor aus Österreich: "Love Machine"

Hollywood hat die Oscars, Deutschland die Lola und unsere österreichischen Nachbarn haben die Romy – den österreichischen Filmpreis. Damit ist 2019 die Komödie "Love Machine – Ein Wiener für gewisse Stunden" als bester österreichischer Kinofilm ausgezeichnet worden. Vorschusslorbeeren, von denen Sie sich aktuell in der ARD Mediathek selbst überzeugen können.

"Love Machine" besticht nicht nur durch seinen österreichischen Humor, sondern auch durch die Hauptfigur. Der österreichische Kabarettist, Schauspieler und Bestseller-Autor Thomas Stipsits spielt Georg "Georgy" Hillmaier, einen ambitions- und erfolglosen Musiker, der mit seiner Zwei-Mann-Band über die Dörfer tingelt und gelangweilt auf Hochzeiten auftritt. Als sein Bandkollege überraschend stirbt, muss er kurzerhand umschulen und wird von seiner Schwester überredet, als Callboy zu arbeiten. Dabei hat er dummerweise einen Waschbär- statt Waschbrettbauch, kommt aber genau deswegen bei seinen Kundinnen gut an.

Stipsits geht in der Rolle des unsicheren und oberflächlichen Hallodris auf, der die Frauenherzen im Sturm erobert und flachlegt – inklusive privater Verstrickungen natürlich. Auch die Nebenrollen in dieser boulevardesken Beziehungskomödie sind prominent besetzt: Promi-Talkerin Barbara Schöneberger hat genauso einen Auftritt wie Tatort-Star Adele Neuhauser. Die Komödie war so erfolgreich, dass es sogar einen zweiten Film gibt.

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"Love Machine - Ein Wiener für gewisse Stunden"
Regie: Andreas Schmied
Drehbuch: Silvia Wohlmuth
Mit: Thomas Stipsits, Claudia Kottal, Julia Edtmeier, Barbara Schöneberger
Länge: 93 Minuten
FSK: ab 12
Zu sehen in der ARD Mediathek bis 6. Oktober 2024

Besonderer Horror aus der Digitalkamera: "Cloverfield"

Beim Namen J.J. Abrams werden Genre-Fans hellhörig. Der Amerikaner ist das Mastermind hinter der Serie "Lost", ist als Regisseur ins "Star Trek"- und "Star Wars"-Universum eingetaucht. Mit "Super 8" hat er eine Liebeserklärung an die Filme seiner Kindheit gedreht. Die Idee zu "Cloverfield" hatte er in Japan, als sein Sohn staunend vor einem Godzilla-Modell stand. Dabei hat er die Produktion von "Cloverfield" 2007 erstmal unter strenge Geheimhaltung gestellt, denn Teil des Marketingkonzepts war das Überraschungsmoment. Weder der Cast noch die Studiobosse kannten das Drehbuch, der Filmtitel war lange ein Provisorium, durch eine ausgeklügelte Online-Strategie war der Hype um den Film schon vor Veröffentlichung immens.

Dabei ist die Prämisse des 81-minütigen Horrorfilms eigentlich ganz einfach: Hauptfigur Rob bekommt von seinen Freunden eine Überraschungs-Abschiedsparty, steht er doch kurz vor seiner Abreise zu einem neuen Job nach Japan. Sein Bruder und ein Kumpel filmen den ganzen Abend mit der Digitalkamera. Als New York von einer Explosion erschüttert wird, bricht Chaos aus. Ein riesengroßes Monster, quasi der amerikanische Godzilla, hat die Metropole fest im Griff. Der Clou des Films ist die Perspektive, denn die ist komplett aus der Sicht der Digitalkamera erzählt. In der subjektiven Einstellung entsteht das Gefühl, dabei zu sein. Horror im Found-Footage-Stil.

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"Cloverfield"
USA, 2008
Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Drew Goddard
Mit: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan
Länge: 81 Minuten
Zu sehen in der ARD Mediathek bis 2. Oktober 2024

Über mich Ich bin Anna Wollner, lebe in Berlin und schreibe und spreche seit über 15 Jahren für MDR KULTUR über Filme und Serien, treffe die großen und kleinen Filmstars aus Hollywood und Umgebung zu Interviews. Mein Motto: Hauptsache es flimmert.

Redaktionelle Bearbeitung: tsa

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | 30. August 2024 | 22:50 Uhr

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